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Brief aus New York: Teslas Kampf, der GM-Zirkus geht weiter, und der CLA kommt gut an

Der Kampf von Tesla um Marktanteile wird gerne als Kampf von David gegen Goliath dargestellt. Jetzt geht es um das Vertriebsnetz. Und das Thema ist für Tesla nicht nur wegen einer gewissen Kaufzurückhaltung von erheblicher Bedeutung. Im Gegensatz zu allen anderen Herstellern verzichtet Tesla auf das klassische Händlermodell, das vor vielen Jahrzehnten etabliert wurde und die Vertriebspartner vor der Dominanz der Hersteller schützen sollte. Die kalifornischen Elektroautos werden demgegenüber direkt vertrieben - durch Online-Konfiguratoren und lokale "Ausstellungsräume", die sich im Besitz des Herstellers befinden.

Da sich die Vorschriften über die Ausgestaltung des Händlernetzes in vielen der 50 Staaten voneinander unterscheiden, darf sich Tesla nun in praktisch allen Staaten mit speziellen Herausforderungen beschäftigen. Jetzt hat New Jersey den Verkauf der Elektromobile verboten - ebenso wie jüngst Arizona und Texas. Das hat wenig mit dem Schutz potentieller Kunden vor der mangelhaften Ladeinfrastruktur zu tun, aber viel mit überkommenen Gesetzen. Liebhaber der Elektro-Limousine müssen sich in benachbarten Staaten behelfen - wie einst Alkoholkonsumenten während der Prohibition.

Weiterer Ärger für GM

Das Drama um den Rückruf wegen fehlkonstruierter Zündschlösser bei 1,5 Millionen GM-Modellen ist noch längst nicht ausgestanden. Konzernchefin Mary Barra war seit Dezember 2013 informiert - und sie hat sich jetzt in einer Videobotschaft öffentlich entschuldigt. Am 1. April geht das Spießrutenlaufen allerdings erst richtig los: Dann muss sie vor dem US-Kongress auftreten - eine Steilvorlage für aggressive Nachfragen von Abgeordneten, die das Feindbild GM pflegen möchten.

Neuheiten für New York

Nächsten Monat steigt die nächste große Automesse in den USA - und zwar direkt hier in New York. Die Messe findet traditionell zu den Osterferien statt. Erwartet werden mehrere bedeutende Neuvorstellungen - darunter die Serienausführung des Acura TLX, einer anspruchsvoll ausgestatteten und hochmotorisierten Variante des Honda Accord. BMW bringt den unvorteilhaft proportionierten X4, eine Coupé-artige Variante des X3, und das eher überflüssige 4er Gran Coupé. GM könnte ein neues Crossover-Modell vorstellen - das vermutlich nicht in den USA gebaut wird.

Mazda wiederum plant eine große Feier, um den 25sten Geburtstag des Roadsters MX-5 Miata zu feiern: Der einst vom Lotus Elan inspirierte Hecktriebler debütierte im Februar 1989 in Chicago. Dass Mazda statt dessen in New York feiert, dürfte sowohl mit der internationalen Bedeutung der Messe als auch mit dem erwarteten besseren Wetter zu tun haben...

Der Mercedes für Amerika

Der neue Mercedes-Benz CLA ist vor allem für den US-Markt gedacht - und wird hier zu einem Kampfpreis von unter 30 000 Dollar angeboten. Der Viertürer basiert auf der A-Klasse, die Ähnlichkeiten sind deutlich sichtbar - was hier allerdings irrelevant ist: Der Hatchback findet in den USA nicht statt. Der frontgetriebene CLA will die Marke Mercedes-Benz deutlich erreichbarer machen, gar den Markt für Luxusfahrzeuge "demokratisieren." Ich bin den CLA 250 schon bei der nationalen Präsentation im Herbst gefahren und war von Materialien und Qualitätseindruck nicht beeindruckt - schon gar nicht angesichts des Kaufpreises, der sich mit einigen Extras rasch der 40 000-Dollar-Marke nähert. Und habe mich gefragt, ob es für so viel Geld nicht überzeugendere Alternativen aus Japan, Korea oder sogar den USA gibt.

Jetzt habe ich das Auto noch einmal getestet - und fand es für New York geradezu prädestiniert. Im Stadtverkehr und auf den Schnellstraßen von Manhattan und Brooklyn reicht der 211 PS starke Zweiliter-Turbo völlig aus, wobei der Sport-Modus etwas deutlicher nachschärfen könnte. Der Federungskomfort war durchaus befriedigend, und die erwarteten Beschwerden meiner Freunde über die mangelnde Kopffreiheit hinten blieben aus. Statt dessen gefiel ihnen das Auto ausnahmslos, bis hin zu dem ihm eigenen Stil mit schwellenden Linien und glitzerndem Kühlergrill. Der Kaufpreis stimmt ebenfalls (wenn man sich bei den Extras einer gewissen Zurückhaltung befleißigt). Meine Kritikpunkte wurden weggewischt. Glückwunsch, Mercedes: Offenbar stimmt das Rezept. (ampnet/jj)

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Mary Barra und ihr Vprgänger Dan Akerson.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Meiners

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Jeffrey Jablanksy.

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Mazda MX5.

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Tesla Model S.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Manfred Zimmermann

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BMW X4.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/BMW

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Mercedes-Benz CLA 200.

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