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Im Bücherregal: 1001 Reise-Ideen für Deutschland

Rund 65 Millionen Urlaubsreisen haben die Deutschen im Jahr 2023 unternommen. Als Reise gilt eine Abwesenheit vom Wohnort von mindestens fünf Tagen oder mehr. Das sind zwar fast sechs Millionen weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019, doch im europäischen Vergleich liegt Deutschland auf einem sicheren Rang zwei, nur die Franzosen verreisen noch öfter. Die gehören übrigens auch zu jenen Urlaubern, die gerne das eigene Land bereisen. Was auch für Deutschland gilt, fast ein Drittel der Urlauber will innerhalb der deutschen Grenzen bleiben, 27 Prozent machen Urlaub im eigenen Land.

In der Tat hat die Bundesrepublik erhebliche Urlaubsqualitäten zu bieten. Da fallen zunächst die Küsten ein, die Strände an Nord- und Ostsee samt der attraktiven Inseln, aber auch die Alpen mit ihren malerischen Tälern und pittoresken Bergdörfern gehören zu den bevorzugten Destinationen. Doch es gibt viel mehr als das zu entdecken und erfreulicherweise hat der Dumont-Verlag den „Atlas der Reiselust Deutschland“, der den sinnigen Untertitel „Inspiration für ein ganzes Leben“ trägt, im Programm. Darin aufgelistet finden sich themenbezogen 1001 Reisevorschläge zu den touristischen Highlights in Deutschland. Das klingt übertrieben? Ist es nicht.

In verschiedenen Zusammenfassungen, etwa aufgegliedert auf die 16 Bundesländer oder Meer und Berge oder ganz einfach Natur und einmalige Erlebnisse, reihen sich die Orte aneinander die es zu entdecken gibt. Das fehlen weder die 13 deutschen Weinbaugebiete noch die verschiedenen Bier-Routen durch Niederbayern und das Ruhrgebiet, regionale kulinarische Spezialitäten von der Aalsuppe aus Hamburg bis zur Weißwurst aus Nürnberg. Die Lektüre ist überaus lehrreich und unterhaltsam, wie oft hält der Leser inne und formt ein gedankliches „Ach, sieh mal einer an“.

Nicht jeder weiß, dass es in Dresden ein Hygienemuseum gibt oder eines für Rock und Pop im niedersächsischen Gronau. Dazu führt der Atlas an die Orte des Gruselns, darunter den verlassenen Beelitzer Heilstätten, wo angeblich heute noch unerklärlich die Schreie der Tuberkulosepatienten durch die verfallenen Gänge schallen oder die Weilheimer Pestkapelle bei Seeshaupt am Starnberger See, in deren Brunnen im 17. Jahrhundert die Leichen der Pesttoten geworfen wurden, auch, wenn sie zum Teil noch am Leben waren.

Hilfestellung gibt der Atlas im Vorfeld des Kapitels „Wanderungen“ für entsprechende Urlauber und listet auf, was alles eingepackt werden sollte, wenn es auf die mehr oder weniger anspruchsvollen Touren durch die Ebenen und Berge geht. Sogar Tipps für richtiges Fotografieren werden erteilt. Das ist, als würde man in einem Straßenatlas Ratschläge für besseres Autofahren entdecken.

Zugegeben, mit einem Gewicht von 2,3 Kilogramm und den Maßen 25 mal 33 Zentimeter taugt das auf 322 Seiten und dickem Papier gedruckte Vor- und Nach-Schlagewerk eher nicht fürs Reisegepäck und gehört dort zu den eher sperrigen Utensilien. Aber für die Auswahl des Urlaubsziels oder einfach als inspirierende Lektüre über die touristische Vielfalt Deutschlands ist der Wälzer ein sehr empfehlenswertes Werk, das auch auf dem Gabentisch beim Geburtstag eine gute Figur macht.

Der „Atlas der Reiselust Deutschland“ ist im Verlag Dumont erschienen. Er hat 322 Seiten mit zahlreiche Abbildungen und Illustrationen und kostet 39,90 Euro. (aum/Michael Kirchberger)

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„Atlas der Reiselust – Deutschland“.

„Atlas der Reiselust – Deutschland“.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Dumont-Verlag

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