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Ratgeber: So kommt das Motorrad über die Winterpause

Mit dem 1. Dezember ist er da, der meteorologische Winter. Und mit den abnehmenden Temperaturen nimmt auch die Zahl der motorisierten Zweiräder im Verkehrsgeschehen ab. Die meisten Motorräder in Deutschland stehen während der Wintermonate still. Das Institut für Zweiradsicherheit (IfZ) empfiehlt, die letzte Fahrt vor der Winterpause mit dem Einmotten zu verbinden.

So bietet es sich auf der letzten Ausfahrt des Jahres an, den Tank vor der Winterpause leerzufahren oder abschließend vollzutanken. Als grobe Regel gilt: Bei Modellen mit Stahltank sollte dieser bis zum Rand mit Benzin gefüllt werden, um der Bildung von Kondenswasser und somit der Korrosion im Tank vorzubeugen. Alu- oder Kunststofftanks sollten hingegen in entleertem Zustand überwintern.

Wer keinen Frostschutzprüfer für die Kühlflüssigkeit hat, kann die an der Tankstelle oder bei einer Werkstatt vorhandene Kühlflüssigkeit auf Frostresistenz überprüfen lassen, damit nichts einfriert, was insbesondere für die Laternenparker“ wichtig ist. Zudem ist auch hier eine Füllstandkontrolle wichtig. Gegebenenfalls sollte bis zur Maximalmarke nachgefüllt werden.

Wer klug geplant hat, kann – zuhause angekommen – den warmen Motor gleich für einen Ölwechsel nutzen. Steht dieser nämlich an, ist es ratsam, das noch vor der Winterpause zu erledigen. Ein Filterwechsel sollte dabei obligatorisch sein. Ist der nächste Wechselintervall noch nicht in Sicht, reicht eine Ölstandskontrolle und gegebenenfalls ein Auffüllen des Pegels bis zur Maximalmarke.

Bei älteren Vergasermaschinen ist das Leeren der Schwimmerkammer über die Ablassschrauben sinnvoll, um Ablagerungen vorzubeugen und ein Verstopfen der Vergaserdüsen zu verhindern. Motorräder mit elektrischen Einspritzanlagen sind in diesem Bereich in der Regel wartungsfrei.

Bevor das Motorrad vorübergehend außer Betrieb gesetzt wird, sollte es gründlich gereinigt werden. Schmutzreste setzen sich sonst in allen Ecken und Winkeln ab, ziehen Feuchtigkeit an und verursachen einen frühzeitigen Rostbefall, warnt das IfZ. Ein gründliches Abtrocknen gehört dazu. Nach dem Reinigen empfiehlt es sich, lackierte Flächen sowie insbesondere Metallteile mit einer schützenden Konservierung zu überziehen. Das Konservieren ist besonders wichtig, sollte der Motorrad oder Roller nicht in einem geschlossenen Raum überwintern. Auch sollten defekte Stellen jetzt ausgebessert werden, um Folgeschäden zu vermeiden.

Ist die Antriebskette gut in Schuss, braucht man ihr beim Einmotten keine großartige Beachtung zu schenken. Falls aber notwendig, empfiehlt es sich die Kette sorgfältig zu reinigen und mit neuem Fett zu schützen. Auch Antriebsriemen müssen gegebenenfalls gereinigt und behandelt werden, um einer Rissbildung vorzubeugen. Bei Kardanantrieben sind die vorgeschriebenen Wartungsintervalle einzuhalten.

Durch längere Standzeiten über die Wintermonate kann es durch einseitige
Belastung zu einer Verformung der Reifen kommen. Im Optimalfall sind im Winterquartier beide Räder entlastet und haben keinen Bodenkontakt. Fahrzeuge mit Hauptständer sind dabei klar im Vorteil. Wer nicht aufbocken kann, sollte auf jeden Fall den Reifendruck erhöhen, höchstens aber bis zum maximal zulässigen Fülldruck laut Herstellerangabe. Etwa einmal im Monat ist eine Lageänderung durch ein Weiterdrehen der Reifen
sinnvoll. Das Markieren der „Dreh-Termine“ im Kalender oder die Erinnerungsfunktion des Smartphones, können hier hilfreich sein. Vor der ersten Fahrt im nächsten Frühjahr muss natürlich darauf geachtet werden, dass der empfohlene Fahr-Fülldruck wieder hergestellt wird.

Wichtigstes Thema in der Saisonpause ist die Batterie. Letztendlich hängt es vom Standort, vom jeweiligen Motorrad und vom Batterietyp ab, wie für den Winter vorzugehen ist. Wer sein Fahrzeug im Freien abstellen muss, sollte die Batterie auf jeden Fall ausbauen, an einem frostsicheren, kühlen (circa zehn Grad) und trockenen Ort lagern und auch dort die Wartung vornehmen. Steht das Motorrad entsprechend geschützt, kann die Batterie auch an Ort und Stelle bleiben. Sind zyklischen Verbraucher wie Zeituhr oder Alarmanlage angeschlossen, sollten die Batteriekabel abgeschraubt werden (Minuspol zuerst).

Aber egal, ob der Stromspender über den Winter ein- oder ausgebaut ist, auf jeden Fall sollte etwa einmal im Monat eine so genannte Erhaltungsladung erfolgen. Als optimal gelten selbstregelnde Ladegeräte, die permanent arbeiten, einen alltäglichen Betrieb quasi simulieren. Sollte es sich nicht um eine wartungsfreie Batterie handeln, muss der Säurestand überprüft und gegebenenfalls aufgefüllt werden. Dies sollte aber erst nach dem Laden geschehen. Bei Wiederinbetriebnahme des Motorrads oder Rollers ist darauf zu achten, dass die Batteriepole nicht korrodiert sind. Ist dies der Fall: Pole säubern und nach dem Einbau der Batterie mit Polfett einfetten. Je nach Modell, Baujahr und technischer Ausstattung Ihres sind nach dem Wiederanschließen der Batterie im Frühling eventuell einige technische Neueinstellungen notwendig, etwa der Uhrzeit oder anderer Dinge.

Der Winter bietet sich auch dafür an, notwendige Reparaturen oder Inspektionsarbeiten vornehmen zu lassen, weil die Werkstätten im Frühling meist ausgelastet sind und es schwierig sein kann, rechtzeitig einen Termin zu bekommen. (ampnet/jri)

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Die Motorradsaison neigt sich dem Ende zu.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Honda

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