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Busworld 2009: Mercedes rollt mit Brennstoffzellenhybrid in die Zukunft

Zahlreiche Neuheiten präsentiert Mercedes-Benz Omnibusse vom Freitag, 16. Oktober bis Mittwoch, 21. Oktober 2009 auf der „Busworld“ im belgischen Kortrijk. Bei der größten Omnibus-Fachmesse Europas stehen unter anderem im Mittelpunkt: der Alleskönner Tourismo RH und Minibusse auf Sprinter-Basis mit einem neuen Antriebsstrang. Citaro LE-Ü, Tourismo M/2, Tourismo RH, und Travego M decken die ganze Bandbreite vom Überlandbus bis zum Reisebus ab. Nicht weniger beeindruckend sind die Stadtbusse, angeführt vom neuen, emissionsfrei fahrenden Citaro Fuelcell-Hybrid mit Brennstoffzellen-Hybridantrieb und der Großraum-Stadtlinienbus CapaCity.

Mit dem Citaro FuelCell-Hybrid wird die Zukunft zur Gegenwart. Der erste Brennstoffzellen-Hybridbus von Mercedes-Benz – erstmals vorgestellt anlässlich des UITP-Kongress 2009 - kombiniert mit seinem innovativen Fahrzeugkonzept Elemente der erprobten Mercedes-Benz Brennstoffzellenbussen, des dieselelektrischen Citaro G BlueTec Hybrid sowie technische Weiterentwicklungen zu einem neuen Antriebskonzept. Der Mercedes-Benz Citaro Fuelcell-Hybrid emittiert während der Fahrt keinerlei Schadstoffe und fährt annähernd geräuschlos. Damit eignet er sich für Einsätze in hoch belasteten Innenstädten.

Analog zum Citaro mit Brennstoffzellenantrieb der ersten Generation ist die Technik des Citaro Fuelcell-Hybrid überwiegend Platz sparend unter einer Verkleidung auf dem Dach des Omnibusses montiert. Im vorderen Bereich sind die Druckgasbehälter für den Wasserstoff untergebracht. Sie stammen als einzige Elemente vom Vorgängerbus, alle anderen Komponenten wurden neu entwickelt.

Unmittelbar hinter den Gasflaschen sind Traktionsbatterien in Lithiumionen-Technik angeordnet, eine Premiere für Brennstoffzellenbusse. Die Akkus haben eine Kapazität von 27 kWh, genug für den Antrieb der Elektromotoren mit konstant 120 kW / 163 PS. Mit dem Strom aus den Batterien kann der Citaro Fuelcell-Hybrid mehrere Kilometer allein batteriebetrieben fahren.

Herz des Antriebs sind zwei Brennstoffzellenstacks. Sie sind nebeneinander an-geordnet, arbeiten jedoch unabhängig voneinander. Auch sie erzeugen Strom für eine Dauerleistung der E-Motoren von 120 kW. / 163 PS. Die Stacks enthalten jeweils 396 einzelne Brennstoffzellen. Die Brennstoffzellenstacks erreichen Wirkungsgrade zwsichen 51 Prozent bis 58 Prozent. Die erste Generation kam auf 38 Prozent bis 43 Prozent.

Der Citaro Fuelcell-Hybrid ist keine futuristische Studie. Mercedes-Benz Omnibusse wird den Bus ab kommendem Jahr zusammen mit der Hamburger Hochbahn im Praxiseinsatz erproben. Zu diesem Zweck wird eine Kleinserie von zehn Omnibussen aufgelegt. Dieses Vorhaben wird unterstützt vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Angestrebt wird darüber hinaus ein europaweiter Großversuch in mehreren Städten.

Bei den Reisebussen erweitert der neue Tourismo RH das Spektrum dieser Baureihe um eine Hochboden-Ausführung. Der RH besetzt das Segment des gehobenen Überland- und Reiseverkehrs. Mit einer Bodenhöhe von 1060 mm schließt der Tourismo RH die Lücke zwischen dem bereits etablierten Überlandbus Integro (860 mm) und dem erfolgreichen Reisehochdecker Tourismo RHD (1330 mm).Mit 12,14 m Länge und bietet der Hochbodenbus in Serienbestuhlung mit 51 bzw. 55 Fahrgastsitzen Platz. Sehr ansehnlich ist das Volumen des Kofferraums mit 6,7 m³ und 7,9 m³. Bei der Bestuhlung kann auf zwei Varianten zurückgegriffen werden: Serienmäßig ist der Inter Star Eco, ein Vollpolstersitz mit hochfester Rückenlehne, gangseitigen Eckhaltegriffen und Zweipunkt-Sicherheitsgurten. Wahlweise steht mit dem Travel Star Plus eine vollwertige Reisebestuhlung mit verstellbarer Rückenlehne, Seitenverstellung, integrierten Haltegriffen sowie gangseitig klappbaren Armlehnen zur Verfügung.

Der Tourismo RH verfügt bereits in der Serienausstattung über das elektronisch geregelte Bremssystem EBS, Scheibenbremsen an allen Rädern, Antiblockiersystem ABS, Antriebs-Schlupfregelung ASR, Bremsassistent BA, Dauerbremslimiter DBL, Tempomat, einen Retarder als verschleißlose Zusatzbremse sowie vor allem über das elektronische Stabilitäts-Programm ESP.

Den Vortrieb übernimmt ein Reihensechszylinder der Baureihe OM 457 hLA mit 12 l Hubraum, 260 kW / 354 PS Leistung und 1600 Nm Drehmoment. Für topografisch anspruchsvolle Profile oder den Reiseeinsatz kann optional auf eine Leistungsvarian¬te mit 300 kW / 408 PS zurückgegriffen werden. Die Kraftübertragung erfolgt über ein servounterstütztes Sechsgang-Schaltgetriebe von Mercedes-Benz. Beide Motoren verfügen über BlueTec-Dieseltechnologie mit nachgeschaltetem SCR-Katalysator und erfüllen die EU-Abgasrichtlinie Euro 5. In Verbindung mit der leistungsstärkeren Ausführung ist auf Wunsch das automatisierte Achtgang-Schaltgetriebe Mercedes GO 240-8 PowerShift lieferbar, für die Variante mit 260 kW (354 PS) ein Sechsgang-Automatikgetriebe.

Mit den Minibus-Baureihen Mercedes-Benz Sprinter Transfer, Sprinter Travel, Sprinter City und Sprinter Mobility steht die Mercedes-Benz Minibus GmbH in Kortrijk. Jede Baureihe ist jeweils in mehreren Varianten erhältlich. Daraus ergibt sich ein Programm von zwölf Basismodellen für jeden Einsatzzweck im Stadt-, Überland-, Reise- und Mobility-Verkehr. Generell setzt sich das Programm aus Minibussen in fünf Längen von 5,9 m bis 7,7 m Länge zusammen. Das zulässige Gesamtgewicht liegt zwischen 3,5 t und 5,65 t.

Auch die Minibusse bieten jetzt dank der neuen Dieselmotoren und Getriebe im Sprinter mehr Wirtschaftlichkeit, Komfort und Umweltfreundlichkeit. Als Beispiel dienen auf der Busworld in Kortrijk ein Sprinter Travel 55 und ein Sprinter City 65 mit dem neuen Vierzylinder-Dieselmotor OM 651 und 120 kW /163 PS Leistung. Der Motor erreicht sowohl die Abgasstufe Euro 5 als auch EEV (Enhanced Environmentally friendly Vehicle), die derzeit freiwillige, schärfste Abgasstufe in Europa. Das neue Sechsgang-Schaltgetriebe ECO Gear leistet einen wesentlichen Beitrag zum verringerten Kraftstoffverbrauch. Premiere hat im Sprinter Travel 65 der Sechszylinder-Dieselmotor OM 642 mit 140 kW /190 PS und einem Drehmoment von 440 Nm. Der Motor erreicht sowohl die Abgasstufe Euro 5 als auch EEV. Die Fahrgastkapazität konnte durch den Einsatz einer Vierer-Heckbank auf 18 + 1 erhöht werden.

Der Mercedes-Benz Citaro feiert jetzt erneut ein außergewöhnliches Jubiläum: Mercedes-Benz übergibt den Citaro mit der Nummer 25 000. Damit gehört der hochaktuelle Citaro bereits jetzt zu den großen Bestsellern der Omnibusgeschichte. Sein Konzept ist bis heute Vorbild für Generationen von Stadtbussen. Einschließlich des nur 10,5 m kurzen Citaro K und des 19,54 m langen vierachsigen Großraum-Gelenkbus CapaCity besteht das Programm zwölf Varianten. Sie decken den kompletten Beförderungs-Bedarf der ÖPNV-Unternehmen im Stadt- und stadtnahen Überlandverkehr lückenlos ab.

Bei Mercedes-Benz Bussen dient der Hybridantrieb als Zwischenschritt auf dem Weg zum Serieneinsatz der Brennstoffzelle. Ende 2007 feierte der Citaro G BlueTec Hybrid seine Weltpremiere. Er ermöglicht mit seinem seriellen dieselelektrischen Hybridantrieb abgasfreies Fahren im reinen Batteriebetrieb auf kurzen Strecken. Der kompakte Vierzylinder-Dieselmotor mit nur 4,8 Liter Hubraum arbeitet nicht mehr als ständiges Antriebsaggregat, sondern dient als Generatorantrieb zur bedarfsweisen Stromer¬zeugung. Diesen Strom speichern wartungsfreie Lithiumionen-Batterien auf dem Dach des Citaro. Die Batterien werden zusätzlich durch die beim Bremsen zurückgewonnene Energie gespeist. Den eigentlichen Antrieb auf die Räder des Citaro G BlueTec Hybrid übernehmen vier elektrische Radnabenmotoren an Mittel- und Hinterachse des Gelenkbusses. Ihre Gesamtleistung von 320 kW / 435 PS ist für einen Gelenkbus selbst unter schweren Einsatzbedingungen großzügig bemessen. (ampnet/Sm)

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Mercedes-Benz Orion VII, dieselelektrischer Hybridbus in den USA.

Mercedes-Benz Orion VII, dieselelektrischer Hybridbus in den USA.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Mercedes-Benz

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Setra Multiclass 400.

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Mercedes-Benz Tourismo RH.

Mercedes-Benz Tourismo RH.

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