Das Mountainbike ist kein Asphaltrenner und das Rennrad kein Offroader. Eine Kombination aus beiden verspricht seit einiger Zeit das Gravelbike. Wer sich erstmals mit der trendigen Fahrradspezies beschäftigen möchte, findet nun mit dem Bändchen „Das Gravelbike“ einen kleinen Appetitanreger. Unter dem Zusatz „Kaufberatung, Fahrspaß, Reisen“ hat Herausgeber Sven Bremer einige Autoren und Testergebnisse des Rennradmagazins „Tour“ versammelt, die eine Einführung in das derzeit boomende Hobby bieten.
Das Grundrezept der Fahrradgattung sind ein Rennlenker und breitere Reifen. Gravelbiking steht vor allem für kleine Fluchten aus dem Alltag: Abends oder am Wochenende noch eine schnelle Runde um den Block, ohne sich dabei den spontanen Abstecher in die Natur auf Schotter-, Feld- oder Waldweg verkneifen zu müssen. Die große Fahrradfreiheit also. Die Ergonomie ist etwas komfortabler als auf einem Rennrad, die dickeren Reifen sorgen für eine bessere Dämpfung und gegenüber dem nahen Verwandten, dem Crossbike, sorgt der längere Radstand für ein wenig mehr Laufruhe und Langstreckentauglichkeit.
Die vielen Möglichkeiten der Idee hinter dem Gravelbike hat die Industrie dankend aufgegriffen und den Hauch Abenteuer, den diese Art von Fahrrädern versprechen. So wird gerne das Mikroabenteuer gleich um die Ecke beschworen und wurde der Begriff Bikepacking erfunden. Da ist die eine Übernachtung im heimischen Wald unter freiem Himmel oder die mehrtägige Urlaubstour mit nur dem allernötigsten Gepäck (und gegebenenfalls Hotelübernachtungen).
Der kleine Ratgeber hilft ein wenig durch den Dschungel und bringt Licht in so manches Dunkel rund ums Gravelbike, Bikepacking und Mikroabenteuer. Es gibt grundsätzliche Ausführungen zum Trend, über die Technik wie Rahmen, Schaltung und Bremsen, über geeignete Kleidung und sinnvolle Packtaschen. Neun Bikes vom Einsteiger- bis zum Oberklassemodell hat Herausgeber Sven Bremer herausgesucht und stellt sie mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen kurz. Die Preisspanne reicht von 1699 bis 7999 Euro. Das Thema E-Gravelbike lässt das Buch allerdings außen vor, dürfte aber zumindest für den einen oder anderen nicht mehr ganz so jungen und durchtrainierten Interessenten durchaus eine Option sein.
Gut die Hälfte des Buches nehmen Reisebeschreibungen über Fahrten mit dem Gravelbike in In- und Ausland ein. Aber wie gesagt: das Abenteuer kann gleich vor der Haustür beginnen. Und auf die Frage, mit welchem Fahrrad man am besten zur Weltreise aufbricht, gibt es eigentlich auch nur eine Antwort.
„Das Gravelbike – Kaufberatung. Fahrspaß. Reisen.“ von Sven Bremer (Hrsg.) hat 120 Seiten mit 128 Fotos und Abbildungen. Das Buch ist im Delius-Klasing-Verlag erschienen und kosten 24,90 Euro. (aum/jri)
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