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Interview mit Stephan Fahr-Becker: Designikone einen Schritt weiter gedacht

Seit seiner Präsentation im Jahr 2007 gilt das Audi A5 Coupé nicht nur für als Designikone . Entworfen wurde es vom damaligen Chefdesigner Walter da Silva, der dafür 2010 den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland, die höchste offizielle Auszeichnung für Design in Deutschland, erhielt. Bei soviel Lob ist es für das junge Designteam keine leichte Aufgabe gewesen, den neuen A5 stilistisch fortzuentwickeln.Wir sprachen anlässlich der Fahrvorstellung des neuen A5 Coupé im portugiesischen Porto mit Stephan Fahr-Becker , der als Exterieurdesigner den neuen Stil maßgeblich mitentwickelt hat.

Das neue Design des A5 zeigt wesentliche Linien des Vorgängermodells, welches als Meisterwerk des damaligen Chefdesigners Walter da Silva gilt Hat Sie das im Design beeinflusst? Konnten Sie Ihrer Kreativität noch freien Lauf lassen?

„Natürlich hat der Entwurf des Vorgängermodells einen Maßstab gesetzt, an dem wir gar nicht vorbeischauen wollten. Insofern ist das neue Modell auch eine Hommage an den Vorgänger. Andererseits haben wir aber sehr genau überlegt, an welchen Punkten wir dieses Auto mit einer neuen Formensprache noch attraktiver machen können. Schon den Vorgänger hat in der Seitenlinie eine charakteristische Bewegung über den Radläufen bestimmt. Eine Linie, die wir jetzt noch schärfer gezeichnet haben. Diese Schulterlinie hat in ihrer Dreidimensionalität gewonnen. So wirkt das Licht- und Schattenspiel in diesem Bereich noch markanter und sorgt dabei für eine gleichmässige Betonung aller vier Räder.“

Wie würden Sie selbst das Design des neuen Fahrzeugs charakterisiern?

„Emotionale Formen und athletisch gespannte Flächen – das Coupé zeigt perfekt ausgewogene Proportionen. Der gestreckte Radstand, die kurzen Überhänge und die lange, umgreifende Motorhaube mit dem neuen Power Dome unterstreichen die Dynamik. Ganz wichtig ist das Thema Licht. Die LED-Heckleuchten und die optionalen LED- oder Matrix LED-Scheinwerfer mit dynamischem Blinklicht machen Highend-Technologie auch bei Nacht sichtbar. 
Grundsätzlich bestimmt eine sportliche Eleganz den Stil. Auch beim S5 wollten wir nicht zu laut und expressiv werden. Dieses Understatement schätzen unsere Coupé-Kunden.“

Die Front des A5 zeigt schmale Scheinwerfer, einen breiten Grill. Was steckt dahinter?

„Optisch wirkt der neue A5 außerordentlich sportlich, ohne dass sich die Außenabmessungen drastisch geändert haben. Gegenüber den Scheinwerfern sitzt der Frontgrill sehr tief und ist nicht nur breiter, sondern auch flacher geworden. So steht das Fahrzeug extrem sportlich auf der Straße. Das sieht man so an keinem anderen Audi. Gestalterisch haben wir uns dabei an der Idee des klassischen Gran Turismo orientiert. Die Dachlinie wurde beim neuen A5 hinten nochmal abgesenkt, ohne negative Auswirkungen für die Kopffreiheit der Insassen in Kauf nehmen zu müssen.“

Ein konstruktiver Kniff?

„Den Platz haben wir durch die Auslagerung der Bremsleuchte gewonnen, die an der Karosserie außen oberhalb der Heckscheibe sitzt und nicht mehr im Innenraum. Ganz nebenbei ist das auch ein Technikdetail, das wir Designer besonders schätzen. Wir nutzen Lichtleitertechnologie über die ganze Fahrzeugbreite und bringen so das Design ein gutes Stück nach vorne. Das sind vielleicht nur kleine Details, die den A5 aber auf lange Sicht zu dem machen, was er ist.“

Was ist er denn?

„Stilistisch unverwechselbar und unser Design-Highlight. Eine frische neue Interpretation eines klassischen Coupés.“

Wie differenzieren Sie den noch sportlicheren S5 vom A5?

„Beim S5 haben wir erstmals eine Aluspange, die sich komplett über die Breite der Front zieht und im vertikalen Teil außen mündet. Das betont die Aircurtains, die wir aus aerodynamischen Gründen haben. Die Form unterstreicht derart die Funktion, was für das Design immer sehr positiv ist. Sehr markant sind auch der stets doppelstrebige S-Grill und die vier Endrohre am Heck. Sie stehen schon immer für die sportliche Seite der S-Modelle ebenso wie die Aluminium-Außenspiegel und der ausgeprägte Diffusor am Heck des S5. Diese Diffusoren unterscheiden im Übrigen ganz grundsätzlich den neuen A5 vom Vorgänger.“

Schauen wir in den Innenraum. Was ist Ihnen da wichtig?

„Ich finde, die Armaturentafel tritt sehr gekonnt in Beziehung zur Mittelkonsole. Denn sie taucht unter das Dashboard, so dass das Armaturenbrett regelrecht zu schweben scheint. Alles wirkt flach und horizontal. Unterstützt wird dieser Eindruck durch das elegante horizontale Ausströmerband, mit dem wir zusätzliche Breitenwirkung erzeugen. So finden wir auch wieder die Verbindung zu den Stilaussagen im Exterieur.“

Woran haben Sie ganz persönlich beim neuen A5 ihr Herz verloren?

„Erstmal bin ich stolz darauf, dass ich als Jungdesigner überhaupt am A5 arbeiten durfte. Das war ein großes Ding, verbunden mit der Anspannung, dass man auch liefern muss und bestenfalls übertreffen, was der Vorgänger geschaffen hat. In Sachen Design ist mir die Seitenflanke des A5, die Bodyside, besonders wichtig. Sie ist stilprägend in ihrer Dreidimensionalität. Wenn Sie sich lange mit dem Auto beschäftigt haben , werden Sie erleben, dass der Designschritt zum Vorgänger immer größer erscheint. Der alte A5 ist immer noch ein sehr gelungenes Fahrzeug, aber der Neue geht einfach noch einen Schritt weiter.“ (ampnet/wh/tw)

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Stephan Fahr-Becker am Audi A5.

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Foto: Audi

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