Seit über 20 Jahren ist der Suzuki Grand Vitara auf dem Markt und hat sich eine treue Fangemeinde erworben. Er ist eine feste Institution im Segment kompakter SUV. Und ein Ende zeichnet sich noch lange nicht ab. So werden auf dem Genfer Automobilsalon im März kleine Modifikationen vorgestellt. Das Reserverad wird von der Heckklappe verschwinden. Schade eigentlich, denn so verliert der Suzuki ein wesentliches Designmerkmal. Er passt sich dadurch aber eben auch stärker an die SUV-Konkurrenz an, von der er sich vor allem durch seine klarere Ausrichtung als Geländewagen abhebt.
Serienmäßig kommt der Grand Vitara mit permanentem Allradantrieb und zusätzlicher Untersetzung daher. Sie lassen sich jeweils noch sperren. In Verbindung mit dem klassischen Leiterrahmen und mehr als 19,5 Zentimetern Bodenfreiheit bietet er echte Offroad-Qualitäten. Das geht ein wenig zu Lasten des Straßenkomforts, denn die Federung ist recht hart und holperig. Wegen der recht kompakten Dimensionen – die Länge beträgt 4,30 Meter - und der direkt ansprechenden Lenkung ergibt sich aber dennoch ein recht dynamisches Fahrgefühl, das nur ein wenig durch die spürbare Übersteuerungstendenz gebremst wird.
Mit dem 1,9-Liter-Diesel und 95 kW / 129 PS ist der Suzuki-Klassiker ausreichend motorisiert und verzichtet auf unnötige PS-Protzerei. Das ist heutzutage selten geworden. Zwar kann der Motor eine Anfahrschwäche nicht verbergen, ab 1800 Umdrehungen in der Minute liegt aber spürbar Durchzug an. Die 300 Newtonmeter Drehmoment sind ein ordentlicher Wert. Dennoch hat es der Motor mit dem 1,7 Tonnen schweren Fahrzeug im wahrsten Sinne des Wortes nicht ganz leicht. So ist bei 170 km/h die Höchstgeschwindigkeit erreicht und auch die 13,2 Sekunden für die Beschleunigung von null auf 100 km/h erfordern im Bedarfsfall etwas Geduld. Zufriedengeben muss man sich auch mit einem 5-Gang-Getriebe, was vor allem auf der Autobahn den Geräuschpegel und Kraftstoffverbrauch anhebt. Unser Durchschnittsverbrauch betrug laut Bordcomputer 8,7 Liter.
Dass der Grand Vitara schon ein wenig in die Jahre gekommen ist, merkt man ihm äußerlich nicht an. Noch immer wirkt das kantige Design mit den dezenten Abrundungen frisch und gefällig. Innen sieht man dem Suzuki das Alter schon eher an. Riesige Rundinstrumente prägen das Cockpit. Lediglich der obere Streifen der Türinnenverkleidung ist ein wenig unterschäumt, der Rest ist Hartplastik, das durch ein paar silberfarbene Akzente an den Instrumenten, den Lüftungsdüsen und in der Mittelkonsole etwas aufgelockert wird. In der Topausstattung Comfort + verfeinern Dekorelemente in Edelholzoptik das Ambiente. Zwei 12-Volt-120-Watt-Steckdosen vorne und im Kofferraum, ein Ablagefach unter der Mittelarmlehne und erfreulich große Getränkehalter sowie Klimaanlage und CD-Radio mit Lenkradfernbedienung kommen bereits in der Grundversion Club den Komfortwünschen entgegen.
Die breite C-Säule und das schmale Fenster davor schränken die Sicht nach hinten ein. Im Fond selbst herrscht ausreichend Platz. Mitfahrer finden dort in der Neigung verstellbare Rückenlehnen vor. Zur Vergrößerung des Kofferraumvolumens lassen sich die Sitze umklappen, sie fallen allerdings recht üppig aus, so dass der Raumgewinn in hochgeklapptem Zustand nicht ganz so groß ist wie erwartet. (ampnet/jri)
Daten Suzuki Grand Vitara 1.9 DDiS (5-Türer)
Länge x Breite x Höhe (m): 4,30 x 1,54 x 1,69
Motor: Vierzylinder-Diesel, 1870 ccm
Leistung: 95 kW / 129 PS bei 3750 U/min
Max. Drehmoment: 300 Nm bei 2000 U/min
Leergewicht/Zuladung: 1705 - 1816 kg / max. 465 kg
Verbrauch (nach EU-Norm): Durchschnitt 7,0 Liter Diesel
Emissionen: 185 g/km (Euro 4)
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 13,2 Sekunden.
Kofferraumvolumen: 398 - 1386 Liter
Anhängelast (gebremst): 2000 kg
Wendekreis: 11 m
Basispreis: 27 700 Euro
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