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ZF hält bei den Finanzen den Kurs trotz Gegenwind

Der Technologiekonzern ZF hat seine finanziellen Ziele erreicht. Mit 38,3 Mrd. Euro lag der Umsatz 2021 um 17,5 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert von 32,6 Mrd. Euro und das bereinigte EBIT betrug 1,9 (2020: 1,0) Mrd. Euro. Zugleich richtete sich das Unternehmen weiter auf die Zukunft der Mobilität in den drei Kernfeldern Elektromobilität, autonomes Fahren und Software-Entwicklung aus. Als Ausblick auf 2022 nannte ZF ein Umsatzvolumen des Konzerns von 40 Mrd. Euro.

„Trotz des im Jahresverlauf einsetzenden starken Gegenwinds sind wir auf Kurs geblieben und haben unsere bereits zu Jahresbeginn gesetzten Ziele erreicht“, sagte der scheidende Vorsitzende des Vorstands von ZF, Wolf-Henning Scheider, am Donnerstag bei der Bilanzvorlage. Besonders das zweite Halbjahr habe aufgrund von Störungen in der globalen Lieferkette und kurzfristig geänderten Abrufzahlen höchste Flexibilität in Produktion und Materialwirtschaft verlangt.

Scheider betonte, dass ZF 2021 strategische Meilensteine erreicht und weitere Weichenstellungen für die Zukunft vorgenommen habe. Als Beispiele nannte er den Start der zu Jahresbeginn gegründeten Division Electrified Powertrain Technology, die Integration des Zukaufs Wabco in die neue Division Commercial Vehicle Solutions und die Zusammenarbeit mit Microsoft für die Schaffung der ZF Cloud. Ebenso habe ZF sein Produktprogramm weiter auf das elektrische und softwaredefinierte Fahrzeug der Zukunft ausgerichtet und für diese Lösungen Aufträge internationaler Pkw- und Nutzfahrzeughersteller erhalten, so Schneider.

Im Gesamtjahr erreichte ZF einen Konzernumsatz von 38,3 (2020: 32,6) Mrd. Euro, ein Plus von 17,5 Prozent gegenüber dem Wert des Vorjahres. Das bereinigte EBIT lag bei 1910 (2020: 1047) Mio. Euro; die bereinigte EBIT-Marge stieg auf 5,0 (2020: 3,2) Prozent. Der um M&A-Aktivitäten bereinigte Free Cashflow lag bei 991 (2020: 994) Mio. Euro. Die Brutto-Verbindlichkeiten sanken im Jahresverlauf um 752 Mio. Euro auf 12,5 Mrd. Euro; die Eigenkapitalquote lag Ende 2021 bei rund 19 (2020: 12,1) Prozent.

Gesteigert hat ZF seine Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E): Die F&E-Quote erreichte im Vorjahr 8,0 (2020: 7,7) Prozent, was Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Höhe von 3,1 (2020: 2,5) Mrd. Euro entspricht – ein Höchstwert in der ZF-Geschichte. Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 1,6 (2020: 1,4) Mrd. Euro. Damit lag die Investitionsquote bei 4,2 (2020: 4,4) Prozent.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität

ZF strebt an, bis 2040 klimaneutral zu sein. Bereits im Jahr 2030 wird ZF seinen Strombedarf vollständig aus nachhaltigen Quellen beziehen. Durch die vereinbarten Mengen, die dem Stromverbrauch von 72.000 Haushalten entsprechen, reduzieren sich die CO2-Emissionen um jährlich 80.000 Tonnen.

Als erster Automobilzulieferer in Deutschland platzierte ZF im Vorjahr erstmals zwei grüne Anleihen in einer Gesamthöhe von einer Milliarde Euro. Grundlage dafür ist das Green Finance Framework, in dem ZF die Rahmenbedingungen und Kriterien für nachhaltige Finanzierungen festgelegt hat. Die Erlöse aus den Anleihen fließen in die Windkraft-Sparte und die Elektromobilität.

Zum Stichtag 31. Dezember 2021 beschäftigte ZF weltweit insgesamt 157.549 Mitarbeiter (2020: 153.522). 2021 wurden weltweit rund 3600 zusätzliche Stellen vorwiegend in den Bereichen Elektromobilität, autonomes Fahren und Software-Entwicklung geschaffen und die Qualifikationsangebote ausgebaut. Dazu zählt die „E-Cademy“, eine Weiterbildungsinitiative rund um das Thema Elektromobilität. Inzwischen haben bereits 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Lernangeboten teilgenommen. Zur Jahresmitte startet die zweite Qualifizierungsphase.

Ausblick mit Vorbehalt

Nach der positiven Marktentwicklung 2021 bleibt das konjunkturelle Umfeld unsicher. Das Unternehmen stellt seine Prognose nur unter Vorbehalt: ZF rechnet für 2022 mit einem moderaten Wachstum des Konzernumsatzes auf ein Volumen von mehr als 40 Mrd. Euro. Dieses Umsatzwachstum führt voraussichtlich zu einer bereinigten EBIT-Marge zwischen 4,5 und 5,5 Prozent. Der bereinigte Free Cashflow wird zwischen 1,0 Mrd. und 1,5 Mrd. Euro erwartet.

Wolf-Henning Scheider hat den Aufsichtsrat in seiner letzten Sitzung informiert, dass er seinen im Januar 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wolle. Nach über drei Jahrzehnten in der Automobilindustrie und Erreichen des 60. Lebensjahres habe er sich entschlossen, seine aktive Zeit in der Branche zum Jahresende zu beenden, um sich anderen Herausforderungen zu widmen. (aum)


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Kennzahlen von ZF für 2021.

Kennzahlen von ZF für 2021.

Foto: Autoren-Union Mobilität/ZF

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Wolf-Henning Schneider.

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Wolf-Henning Schneider.

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Wolf-Henning Schneider.

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