Benjamin Leuchter – seit 2018 offizieller Markenbotschafter und Motorsport-Repräsentant der Marke Volkswagen – pilotiert für das französische Team des ehemaligen Rallye Weltmeister Sébastien Loeb in der FIA WTCR einen Volkswagen Golf GTI TCR. Unser Autor Tim Westermann nutzte anlässlich des dritten Fan-Tages „R & Coffee“ der Volkswagen R GmbH am Firmensitz in Wolfsburg-Warmenau die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch mit dem Rennfahrer.
Wie findest Du die Volkswagen R Veranstaltungsreihe „R & Coffee“?
„Ich finde es super, dass so etwas für die Fans gemacht wird. Ich glaube, es ist auch extrem wichtig, um Markenloyalität von den Fans zu bekommen. Jede Marke braucht loyale Kunden, Enthusiasten und Fans. Davon leben wir letztendlich. Und wenn man sich umschaut – hier rennt keiner mit einem traurigen Gesicht rum. Alle lachen, schauen sich die Fahrzeuge an und unterhalten sich angeregt. Mein allererstes Auto war ein Golf 6 GTI. Tiefer gelegt, größere Felgen, mehr Leistung, andere Abgasanlage – ähnlich wie die Autos, die hier stehen. Deshalb versetzt mich das so ein bisschen in diese Zeit zurück. Ich weiß, wieviel Arbeit dahinter steckt.”
Zum Nürburgring hast Du seit jeher ein besonderes Verhältnis, bezeichnest ihn selbst als Dein Wohnzimmer. Wie war der erste Start in der neuen Serie dort?
„In der Tat. Wenn ich überlege, wer da alles mitfährt. Das sind Fahrer, zu denen habe ich früher aufgeschaut und sie im Fernsehen bewundert. Allein mit ihnen in der Startaufstellung zu stehen und Rennen zu fahren, ist schon etwas ganz besonderes. Mit ihnen auf meiner Strecke, in meinem Wohnzimmer zu fahren, war ein sehr besonderer Moment in meiner Karriere. Vor heimischer Kulisse ein Rennen zu gewinnen, ist immer toll. Wir haben natürlich alle gehofft, dass es klappt, den Heimsieg zu holen. Allerdings wussten wir alle nach dem schwierigen Saisonstart, dass es sehr schwer wird. Ich glaube, auf der Nordschleife macht der Fahrer noch einen Unterschied. Gerade beim Regen hat mir mein Erfahrungsvorteil auf der Strecke in die Karten gespielt. Nicht zuletzt deshalb habe ich auch die Pole herausfahren können. Der Rennsieg war alles oder nichts. Wir haben gegenüber den anderen Herstellern einen Top-Speed-Nachteil. Das hat man auch im Rennen gesehen. Als ich dann über den Zielstrich fuhr – da bekomme ich jetzt noch Gänsehaut. Alle auf den Tribünen waren aufgestanden, Standing Ovations: Das war für mich der größte Tag in meiner Karriere bisher."
Wie geht es mit Dir persönlich weiter? Wirst Du auch nächste Saison in der WTRC starten?
„Das ist leider noch nicht final beschlossen. Ich persönlich hoffe sehr, dass ich noch einmal die Chance bekomme, mich auf der WM-Ebene zu zeigen, mich zu präsentieren als deutscher Fahrer mit der Marke Volkswagen. Ich glaube, man kann heute schon sagen, dass der Weg mit Volkswagen weiter geht. In welcher Rennserie und ob es dann nochmal die WTCR wird, wissen wir Stand heute leider noch nicht. Da heißt es Daumen drücken." (ampnet/tw)
Mehr zum Thema: Benjamin Leuchter , VW , WTCR
Teile diesen Artikel: