Die US-amerikanische National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) hat jetzt angekündigt, die beiden Brände von Lithiumionen-Batterien in Tesla-Elektrofahrzeugen des Model S Sport zu untersuchen. Den dritten Brand wird sich die NHTSA nicht ansehen können, weil der sich in Mexico, und damit außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Behörde ereignet hatte.
NHTSA hatte jetzt bei der Ankündigung der Untersuchung betont, dass bei den beiden Feuern in den USA für die Insassen keine Gefahr bestanden habe, weil das Batteriemanagement die Fahrer vor der Gefahr gewarnt hatten und sie so Zeit hatten, das Fahrzeug anzuhalten und zu verlassen. Die Brände könnten sich dennoch zu einem Problem für das Unternehmen entwickeln. So war der Wert der Tesla-Aktie nach einem Brand am 30. September um mehr ein Drittel im Wert gefallen. Auch Finanzanalysten in den USA halten es deswegen für richtig, wenn die NHTSA die Vorgänge untersucht und die Gründe für die Feuer herausfindet. Bisher ist nur klar, dass die Brände durch Beschädigung des Batterietrogs entstanden sind.
In den USA zeigt man sich auch verunsichert wegen der Hitzeentwicklungen und dem Brand von Lithiumionenbatterien im Boeing-Jet 787. Bei den Dreamlinern hatte sich die Behörde mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen wie besserer Kühlung der Batteriezellen und einem festeren Batterietrog zufriedengegeben. Danach blieb eine Unsicherheit, die sich jetzt gegen Tesla wendet.
Tesla-Chef Elon Musk sieht keine Gefahr und will das Problem mit einer erweiterten Garantie beherrschen. Der – wie er sich nennt – Fahrzeugarchitekt und CEO hat sich aber zunächst den Unmut der NHTSA zugezogen. Er hatte den Medien mitgeteilt, er habe die Behörde selbst um die Untersuchung gebeten. Die dementierte sofort mit dem Hinweis, sie allein entscheide, was wann untersucht werde.
Auch sonst verhält sich Musk kämpferisch. Nachdem er einen Rückruf bereits abgelehnt hatte, verwies er jetzt darauf, mehr als 400 Menschen hätten den Tod bei Bränden von Benzin-Fahrzeugen gefunden, 1200 seien verletzt worden. Dagegen sei niemand in einem Tesla zu Schaden gekommen. Tesla hat rund 19 000 Fahrzeuge abgesetzt. Das entspricht einem Marktanteil von weniger als 0,1 Prozent.
In den Showrooms wird das Model S weiterhin als das sicherste Fahrzeug in Amerika angepriesen. Hintergrund für die Aussage ist ein Crashtest des Insurance Institute for Highway Safety (IIHS), den Musk – trotz eines Dementis des Instituts der Versicherungswirtschaft – so auslegte, als sei der Tesla-Test besser verlaufen als bei jedem anderen Fahrzeug. Medien hatten diesen falschen Superlativ verbreitet. (ampnet/Sm)
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