Der Jeep ist 70 Jahre alt geworden. Die Bezeichnung ist nicht nur Marke und im Sprachgebrauch oft auch Synonym für jedes einzelne Modelle, sondern auch gleich noch Begriff (und Inbegriff) für eine ganze Fahrzeuggattung. Das ist bislang keinem anderen Hersteller in der 125-jährigen Geschichte des Automobils gelungen. Den Werdegang des Jeep in den vergangenen sieben Jahrzehnten zeichnet nun ein Buch nach.
„Das Original – seit 70 Jahren“ haben Jürgen Zöller (Text) und Markus Bolsinger (Fotos) ihre „Auto“-Biografie untertitelt. Die 156 Seiten versammeln knapp und prägnant, aber nicht zu kurz die wichtigsten Stationen der Markenhistorie. Im Mittelpunkt stehen persönlich geprägte Kapitel, in denen der Leser im Wagoneer die Autostadt Detroit durchkreuzt oder im Ur-Jeep durch Turin tourt, der Heimat der neuen Konzernmutter Fiat. An anderer Stelle begegnen sich Jeep und Jack London – eine weitere amerikanische Ikone. Es geht nach Afrika und nach Tibet, aber auch ins Designstudio zu den Machern der Concept Cars. Dazu gesellen sich über 120 – meist die Seite füllende – Fotos, die den einzelnen Abschnitten fast schon den Charakter von Magazin-Storys verleihen.
Mit 60 PS und 25 000 Exemplaren für das US-Militär ging es beim Hersteller Willys-Overland los. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges folgte die erste Zivilversion, der CJ. Die beiden Buchstaben standen für „Civilian Jeep“. Haupteinsatzgebiet war zunächst die Landwirtschaft. 1962 legte dann der Wagoneer als luxuriöser Allradwagen und SUV-Vorfahre die Grundlage für die heutige Cherokee-Baureihe. Die Erinnerung an das Urmodell hält nach wie vor der Wrangler wach, dessen designerischen Grundzüge immer noch an den Willys von 1941 anknüpfen.
Bis heute ist nicht zweifelsfrei geklärt, wie der Name Jeep eigentlich entstanden ist. Es gibt mehrere Versionen. Eine bezieht sich auf den Werkscode „GP“ (G für Government-use und P für eine interne Kennung des Radstandes), nach einer anderen stand eine Figur aus der Comicreihe „Popeye“ Pate.
„Jeep – das Original“ ist kein klassisches Automobilbuch, sondern eine Hommage an eine Legende auf Rädern. So lesen sich die Texte stellenweise auch wie eine Werbebroschüre, aber die Fans der Marke dürfte das nicht stören – und für sie ist das Buch wohl auch vornehmlich geschrieben worden.
„Jeep. Das Original - Seit 70 Jahren“ ist im Delius-Klasing-Verlag erschienen und kostet 49,90 Euro. (ampnet/jri)
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