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50 Jahre in Deutschland: Honda kam als erster

Soichiro Honda, Gründer der Honda Motor Corporation, galt als genialer Dickschädel. Sein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und sein Hang zur Individualität stempelten ihn in Japan zum Querkopf. Auf seinen frühen Reisen reifte in ihm die Erkenntnis, dass der Markt der Zukunft ein global sein würde. Grund genug für Honda, den Weg nach Europa vor allen anderen japanischen Wettbewerbern einzuschlagen. Alles begann in Hamburg. Am 2. Juni 1961 wurde die European Honda Motor Trading Co. in der Hansestadt gegründet.

Zunächst auf Motorräder beschränkt, wird das Lieferprogramm 1963 um den Vertrieb von Motorgeräten erweitert. Dazu zählen so genannte Ein-Achs-Schlepper, die von kleinen Landwirtschaftsbetrieben als adäquater Ersatz für ihre marode Nachkriegstechnik hoch geschätzt werden. Das Unternehmen erwirbt sich rasch einen exzellenten Ruf unter Bikern, aber auch bei Gemüsebauern.

Doch Honda zeigt bald, dass das Unternehmen noch mehr Potenzial hat. Auf deutschem Boden, auf dem legendären Nürburgring, beginnt 1964 Hondas Formel-1-Geschichte. Der RA271 Rennwagen in Aluminiumbauweise ist mit einem V12-Motor ausgestattet, der 220 PS bei 11 500 Umdrehungen pro Minute leistet.

Der Vertriebsstart von Automobilen datiert auf das Jahr 1967. Das junge Unternehmen entwickelt sich in Deutschland vom kleinen Motorrad- und Motorgeräteanbieter zu einem der wichtigsten Importeure hochwertiger Fahrzeuge. Mit dem enormen Leistungspotenzial der Modelle S 800 Cabriolet und Coupé verblüfft Honda die deutsche Fachwelt: Der kleine 0,8 Liter-Vierzylinder bringt es auf eine Leistung von 67 PS. Heute, 44 Jahre später, sind die frühen Honda-Modelle gesuchte Raritäten mit großer Fangemeinde.

Den Durchbruch im Automobilgeschäft erreicht der japanische Newcomer indes erst im Jahr 1972 mit dem Civic. Das Modell ist auch in Deutschland nach wie vor der bekannteste Honda und wurde zu einem Synonym für die Leistungsfähigkeit der Marke. Er markiert den Aufstieg des Unternehmens in den Kreis der größten Automobilhersteller.

Eine ebenfalls eigenständige Rolle in seinem Segment spielt seit Beginn seiner Karriere vor fast 35 Jahren auch der große Bruder des Civic, der Accord. Alle der bis dato acht Generationen von Civic und Accord verkörpern die klassischen Werte der Automobile von Honda: Zuverlässigkeit, feinste Motorentechnik, ein betontes Design und eine hochwertige Ausstattung.

Der Zuspruch für die Marke Honda fußt aber auch auf der Tatsache, dass das Unternehmen stets Modelle im Programm hatte, die Nischen besetzten und auf ihre Weise einzigartig waren. Das gilt für die Coupés aus dem Hause Honda wie die Prelude- und die CRX-Modelle oder das Topmodell Legend, aber auch für Hondas Großraumlimousinen, vom Shuttle über den Stream bis hin zum sechssitzigen FR-V. Die Kür des Modellprogramms stellten immer sportlich geprägte Automobile wie der Roadster S 2000 und der legendäre Honda NSX, das weltweit erste Serienfahrzeug in Vollaluminium-Bauweise. Seit längerem auf dem deutschen Markt erfolgreich ist Honda auch mit Geländewagen. Mit dem CR-V mischt Honda seit Mitte der 90er Jahre im SUV-Markt mit.

Nachdem Honda das Kleinwagensegment lange der Konkurrenz überlassen hatte, war die Zeit im Jahr 2002 reif für einen kleinen Bruder des Civic. Der Jazz hört auf denselben Namen wie ein kantig-kultiger Kleinwagen aus den frühen 80ern, ist ihm aber weit überlegen. Nahezu drei Viertel aller Jazz-Fahrerinnen und -Fahrer konnten durch das Modell für die Marke Honda erobert werden.

Eine weitere, wichtige Tugend des Unternehmens Honda rückt hierzulande allmählich ins Bewusstsein der deutschen Kunden: Der Name steht für ein sehr hohes Maß an Verantwortung gegenüber der Umwelt und damit für die Erhaltung der Lebensgrundlagen für Mensch und Natur. „Erst der Mensch, dann die Maschine.“ So formulierte der Firmengründer Soichiro Honda den zentralen Leitgedanken seines 1948 gegründeten Unternehmens. Im Jahr 1992 gab Honda als erster Automobilhersteller weltweit eine Umwelterklärung.

Neben den traditionellen Kerngeschäften Automobile, Motorräder und weiteren motorbetriebenen Produkten (z.B. Rasenmäher und Bootsmotoren) ist Honda mittlerweile auch im Bereich der Solarzellenproduktion aktiv und treibt in Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern unter anderem in Deutschland die Etablierung von Mini-Heizkraftwerken in Einfamilienhäusern voran.

Nachdem der Umzug der Vertriebsgesellschaft bereits wenige Jahre nach dem Start von der Waterkant nach Offenbach vollzogen wurde, gründete Honda 1988 in Offenbach-Waldhof ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, die Honda R&D Europe GmbH. Rund 200 Ingenieure und Wissenschaftler arbeiten dort seither an Lösungen für grüne Produkte der Zukunft. Durch eigene Forschungsprojekte hat der Standort in Offenbach-Waldhof wesentlich dazu beigetragen, Hondas Rolle im Bereich der Brennstoffzellen-Technologie auszubauen.

Um den eingeschlagenen Weg auch in der Zukunft fortführen zu können, hat Honda Ende 2008 einen kontrovers diskutierten Kurswechsel vorgenommen. Das Unternehmen beendete sein Formel-1-Engagement, legte das Projekt eines bereits serienreifen Supersportwagens auf Eis und startete eine ehrgeizige und bislang einzigartige Offensive für eine breite Palette erschwinglicher Hybridmodelle.

Honda arbeitet in Deutschland mit rund 1000 Unternehmen zusammen, die den Vertrieb und Service von Honda-Automobilen, -Motorrädern und dem so genannten Power Equipment betreiben. Während des nunmehr 50-jährigen Engagements von Honda in Deutschland wurden am Stammsitz in Offenbach und bundesweit bei Honda-Händlern Tausende junger Menschen im kaufmännischen, aber insbesondere im technischen Bereich ausgebildet.

Neben der Ausbildung setzt Honda auch im Bereich der kontinuierlichen Weiterbildung seiner Mitarbeiter und Partner Maßstäbe. Mit der Errichtung eines europäischen Schulungszentrums im hessischen Erlensee mit einem Investitionsvolumen von rund 15 Millionen Euro untermauert das Unternehmen sein Engagement am Standort Deutschland. Seit Dezember 2009 erfolgt die Schulung von Verkäufern und dem Servicepersonal aus ganz Kontinentaleuropa in allen Produktbereichen in der Honda Akademie in Erlensee. (ampnet/Sm)

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Prototyp einer solarbetriebenen Anlage für die Gewinnung von Wasserstoff und die Betankung.

Prototyp einer solarbetriebenen Anlage für die Gewinnung von Wasserstoff und die Betankung.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Honda

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Erster Spatenstich für die Honda-Akademie in Erlenbach.

Erster Spatenstich für die Honda-Akademie in Erlenbach.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Honda

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Honda 50 Jahre Logo

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