Pressepräsentation Hyundai ix20: Spezialist für die Stadt

Auch Hyundai ist für eine Überraschung gut. Hatten wir das „X“ in der Modellbezeichnungen des großen SUV ix55 und dessen kleinerem Gefährten ix35 noch als Hinweis auf Allradantrieb verstanden, so präsentiert sich der Hyundai ix 20 nun als Fronttriebler. Das „X“ steht in der Nomenklatur des koreanischen Herstellers offenbar bei allen Modellen mit geraden Nummern für Crossover, also für die Verbindung zweier Fahrzeugklassen. Aber so richtig passt auch das beim ix20 nicht; denn der ist ein reinrassiger Van, von Hyundai „City-Van“ genannt.

Als Spezialist für die Stadt muss der Hyundai ix20 einige Kriterien erfüllen. In der Tat zählt er mit 4,10 Metern Länge zu den Kompakten im Lande, und seine Höhe von 1,60 Metern reiht ihn bei den Vans ein, die mit kurzer Schnauze und fast senkrecht abfallendem Heck viel Innenraum versprechen. Der Wendekreis garantiert mit 10,4 Metern stadttaugliche Wendigkeit; die Sicht ist dank hoher Sitzposition nach vorn gut, nach hinten für ein Stadtauto ausreichend. Das passt also zu einem City-Van.

Vier Personen finden gut Platz, und auch an der Innenraumhöhe gibt es nichts auszusetzen. Innen bietet er außerdem viele Ablagemöglichkeiten und einen Kofferraum von 440 Litern, der sich bis auf 1486 Liter erweitern lässt. Legt man die Rücksitze um und hebt den Laderaumboden auf die obere Stufe an, entsteht ein ebener Laderaum. Die Zuladung fällt allerdings mit Werten von 355 bis 457 Kilogramm – je nach Ausstattung und Motor – nicht gerade üppig aus.

Doch Nützlichkeit ist heute auch beim Kompakten längst nicht mehr das einzige Kriterium beim Autokauf. Gut aussehen soll es auch. Das Designteam um Thomas Bürkle musste sich für den ix20 etwas anderes einfallen lassen als für den Plattform-Genossen Kia Venga. Der Kia kommt gefällig daher, der Hyundai auffälliger. Der ix 20 zeigt ein markantes Gesicht mit dem für die neuen Hyundais typischen Grill in Rautenform und vorgewölbten, großen Scheinwerfereinheiten. Sich in die Breite wölbende Kotflügel vorn, breite Schultern über dem kurzen Überhang hinten und eine deutliche Keilform lassen ihn stämmig und kräftig erscheinen. Auch das Heck mit den in die Kofferraumklappe hineingezogenen Leuchten signalisiert mehr Breite als der Wert von 1,77 Metern vermuten lässt.

Wir fuhren jetzt in den bayerischen und österreichischen Bergen zwei der drei zur Wahl stehenden Motoren, jeweils in der Top-Ausstattung „Style“, unter der noch die Varianten „Comfort“ und das Basismodell „Classic“ angesiedelt sind. Wir entschieden uns für den Basis-Vierzylinder, einen 1,4-Liter-Benziner mit 66 kW / 90 PS in der Spritsparvariante „Blue“ mit serienmäßiger Start-Stopp-Funktion und Fünf-Gang-Handschaltung. Im Schnitt (nach der EU-Norm) kommt dieser Motor mit 5,6 Litern auf 100 km aus, entsprechend 130 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Verzichtet man auf die Blue-Technik, liegt der Durchschnittsverbrauch 0,4 Liter höher. Das maximale Drehmoment dieses Motors erreicht bei 4000 Umdrehungen pro Minute (U/min) 137 Newtonmeter (Nm).

Das qualifiziert diesen Motor eher fürs Flachland. Für den Spurt von 0 bis 100 km/h benötigt dieser ix20 12,9 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 167 km/h. Mit den ersten drei Gängen lässt er sich in der Stadt flott bewegen. Auf der Überlandfahrt fehlt es ihm an Kraft. Sein eher auf Komfort ausgelegtes Fahrverhalten, das niedrige Fahrgeräusch, ein großzügiges Raumangebot, die komfortable und wertig wirkende Innenausstattung von guter Qualität schaffen höhere Erwartungen als diese Motorisierung erfüllen kann.

Da empfanden wird den 1,3-Tonner ix20 mit dem 1.4 CRDi-Dieselmotor bei gleicher Leistung von 66 kW / 90 PS, aber 220 Newtonmetern auf der Landstraße als angemessener motorisiert, zumal die Sechs-Gang-Handschaltung zu diesem modernen, bei Hyundai in Rüsselsheim entwickelten Motor mit Common-Rail-Direkteinspritzung und variablem Turbolader gut passt. So wirkt der Diesel flotter, obwohl er sogar 14,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h braucht und auch nicht schneller als der kleine Benziner fährt. Doch wirkt dieses Antriebs-Paket harmonischer, wenn auch lauter. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 4,5 Litern, was einer Kohlendioxidemission von 119 Gramm pro Kilometer entspricht. Bei der Blue-Version sind es 4,3 Liter und 114 g/km.

Wer mehr Leistung will, dem bietet Hyundai den 1,6-Liter-Benziner mit 92 kW / 125 PS bei 6300 U/min und einem maximalen Drehmoment von 156 Nm bei 4200 U/min. Der bringt es auf 184 km/h, schafft die 100 km/h nach 11,3 Sekunden und braucht im Schnitt 6,4 Liter. Da kann auch die lange Strecke auf der Autobahn Vergnügen bereiten.

Hyundai erwartet den Löwenanteil der Bestellungen bei den kleinen Benzinern und – mit Abstand – beim Diesel. Mit dieser Selbsteinschätzung und unseren Fahrerfahrungen ist klar: Der Hyundai ix20 ist genau das, was er zu sein vorgibt: ein kompakter Van für den städtischen Verkehr. (ampnet/Sm)

Daten Hyundai ix20 1.4 Blue Style

Länge x Breite x Höhe (m): 4,10 x 1,77 x 1,60
Motor: Vier-Zylinder-Benziner, 1396 ccm, mit Start-Stopp-System
Leistung: 66 kW / 90 PS bei 6000 U/min
Maximales Drehmoment: 137 Nm bei 4000 U/min
Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm). 5,6 Liter
CO2-Emission: 130 g/km (Euro 5)
Höchstgeschwindigkeit: 167 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 12,9 Sekunden
Leergewicht / Zuladung: 1253 bis 1343 kg / 367 bis 457 kg
Kofferrauminhalt: 440 - 1486 Liter
Wendekreis: 10,4 m
Räder / Reifen: 6,0 J x 15 Stahl, 205/55 R 16
Basispreis: 20 600 Euro