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UDV wertet über 1000 Unfälle mit Traktoren aus

Traktoren sind auf Deutschlands Straßen vergleichsweise selten anzutreffen. Daher ist ihre Beteiligung an Unfällen auch relativ gering. Bei diesen Unfällen werden aber überdurchschnittlich viele Personen schwer verletzt oder getötet. Aus diesem Grund hat die Unfallforschung der Versicherer (UDV) zusammen mit der Allianz und der LVM untersucht, wo welche Unfälle unter welchen Umständen mit Traktoren passieren. Dazu wurde eine Unfalldatenbank mit 1010 Unfällen der Jahre 2006 bis 2008 aus ganz Deutschland aufgebaut und analysiert.

Die Unfallschwerpunkte bei Traktoren liegen beim Kreuzen von beziehungsweise Einbiegen in übergeordnete Straßen und dem Abbiegen in untergeordnete Straßen. So sind niedrige Ausgangsgeschwindigkeiten der Landmaschinen trotz der zunehmenden Motorleistung bei einem Großteil der Unfälle ein Problem, denn die Fahrzeuge brauchen zum Abbiegen oder Einbiegen so lange, dass sie eine Gefahr für Auto- und Motorradfahrer werden. Vorfahrtmissachtung und Fehler beim Abbiegen sind die häufigsten Unfallursachen. Überdurchschnittlich oft ist der Fahrer des Traktors der Hauptunfallverursacher. Allerdings gibt es bei zu schnell fahrenden Autos oder Motorradfahrern auch oft eine Mithaftung.

Häufigster Unfallgegner ist der Pkw (62,2 Prozent). Zu schweren Zusammenstößen kommt es insbesondere bei Dunkelheit. Auffällig ist aber auch die hohe Beteiligung von motorisierten Zweirädern (21,2 Prozent). Noch dramatischer für die Motorradfahrer sieht es aus, wenn man nur die Zahl der Schwerverletzten und Getöteten betrachtet. Mit 39,8 Prozent ist ihr Anteil der Biker sogar größer als der der Autofahrer (38,2 Prozent). Wie ein realistischer Crashtest der UDV zeigte, hat ein Motorradfahrer beim Anprall mit 70 km/h an einen Traktor so gut wie keine Überlebenschance (Crashfilm auf www.youtube.com/unfallforschung). So ist es auch nicht verwunderlich, dass das Risiko, bei einem Traktorunfall getötet zu werden, für einen Biker mehr als viermal so hoch ist wie für einen Autofahrer.

Die UDV fordert eine besserer Ausbildung junger Traktorfahrer und ein besseres Signalbild von landwirtschaflichen Zugmaschinen mit und ohne Anhänger, beispielsweise durch die Zulassung von Rundumleuchten, Reflexfolien, Begrenzungsleuchten und Konturmarkierungen. Heckleuchten und Blinker sollten sowohl größer als auch stabiler sein, meinen die Unfallforscher. Sie plädieren außerdem dafür, landwirtschaftliche Anhänger mit einem seitlichen Unterfahrschutz und Traktoren mit Spurwechselassistenten auszurüsten. (ampnet/jri)

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Crashtest der UDV.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/UDV

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