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E-Auto mit Absatzrückgang statt Rekordzahlen

Die Käufer halten sich beim Elektroauto zurück. Statt Rekorden bei den Neuzulassungen von E-Mobilen zeigte der Mai sogar einen leichten Rückgang. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewebe (ZDK) hat die Gründe bei seinen Mitgliedern erfragt. Danach haben sich 43 Prozent der Interessenten für ein rein batterieelektrisches Fahrzeugen (BEV) letztlich gegen den Kauf entschieden und mehr als die Hälfte kaufte stattdessen einen Benziner oder einen Diesel. Der ZDK hat den Grund ausgemacht. Es sind die aktuellen Unklarheiten bei der Förderung von E-Fahrzeugen.

Bei den Plug-in-Hybriden (PHEV) sieht nicht anders aus: 45 Prozent der Interessierten entschieden sich gegen den Kauf. Eine andere Antriebsart wählten 24 Prozent von Ihnen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) hatte Veränderungen bei der Förderung zum Stichtag 31. Dezember 2022 angekündigt. Aber nur rund die Hälfte der heute bestellten Fahrzeuge werden noch dieses Jahr ausgeliefert und kommen so nach der bisherigen Lage noch in den Genuss der Extra-Tausender vom Bund. Das möchte der ZDK zumindest auch auf die später ausgelieferten Autos erweitert sehen. Ein flexibler Umgang mit dem Stichtag soll helfen.

Doch mit der Entscheidung des EU-Parlaments, ab 2035 Autos mit Verbrennungsmotoren zu verbieten, taucht ein neues Argument auf: Warum soll der Staat Boni zahlen, wenn das E-Auto zur Pflicht wird, meinte jetzt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Andere fragen immer lauter, wieso sie mit ihren Steuergeldern eigentlich anderen den Kauf eines Autos finanzieren sollen. In diesem Umfeld wird es dem ZDK sicher nicht leichtfallen, bei Habeck ein offenes Ohr zu finden.

Dem Handel täte es gut, wenn der Verband Erfolg hätte. Muss er sich doch schon seit Monaten mit sinkenden Ansatzzahlen herumschlagen. Auch die Hersteller werden sich nicht sträuben, ihren Anteil weiterhin zu zahlen. Die haben ein anderes Problem. Sie müssen uns Bürger ganz schnell davon überzeugen, Elektroautos zu kaufen. Die Zahl derer, die von der persönlichen E-Mobilität ernsthaft überzeugt sind, reicht bei weitem nicht für die zugesagten 15 Millionen BEV-Zulassungen bis 2030. So könnte eine Verlängerung der Bonusregeln dem Handel kurzfristig helfen. Die löst aber nicht das Problem der großen Zahl. (aum)

Weiterführende Links: ZDK-Seite

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