Nun gehört auch der Kleinste zur Familie. Nach einer gründlichen optischen Überarbeitung trägt der Mitsubishi Space Star wie die anderen Modelle der Marke das sogenannte Dynamic Shield in der Front und weist den Stadtwagen unübersehbar als Mitglied der Marke aus – eine doppelte Chromspange in der Front spendiert dem Kleinwagen zusätzlich einen selbstbewussten Auftritt. Den hat er auch verdient, denn mit 20 000 Zulassungen im vergangenen Jahr gehört der Kleine vor allem in Deutschland zu den erfolgreichsten Modellen der Marke, die zur Allianz Renault-Nissan gehört. „Mit dem Space Star erreichen wir rund 40 Prozent unserer Zulassungen“, erklärt Mitsubishi-Deutschland-Chef Kolja Rebstock. „Kein Land in Europa verkauft so viele Space Star wie wir.“
Mit einer Länge von 3,85 ist der Space Star zwar um rund fünf Zentimeter gewachsen, doch davon profitieren die Insassen nicht, denn der Größenzuwachs ist vor allem Sicherheitsmaßnahmen wie einem verbesserten Fußgängerschutz geschuldet. Der Radstand blieb unverändert bei 2,45 Metern.
Wie bisher reichen die Platzverhältnisse allerdings für vier Erwachsene, solange der Space Star in seinem angestammten städtischen Biotop unterwegs ist. Zugelassen ist der Kleinwagen zwar für fünf Insassen, doch dann ist eine übermäßige Tuchfühlung auf der Rückbank angesagt, und der 209 Liter (bei umgeklappter Rückenlehne 912 Liter) fassende Kofferraum ist kaum für Familienferien geeignet. Die angepeilte Zielgruppe – Vertreter der Generation U30 - werden dies vermutlich großzügig übersehen. Die Abmessungen zeigen allerdings, wie sehr sich die automobile Hierarchie in den vergangenen Jahrzehnten verschoben hat. Mit 3,85 Metern wäre der Space Star einst als Konkurrent zum Golf 1 angetreten.
Als Antrieb spendierten die Mitsubishi-Ingenieure dem Kleinen die bisher eingesetzten zwei Drei-Zylinder-Motoren. Die 1,0-Liter-Version leistet 71 PS (53 kW), und der 1,2-Liter-Motor 80 PS (59 kW). Leider sind die Zeiten, da der Space Star zeitweise als Preisbrecher mit einem Basispreis von 6990 Euro beim Händler stand, vorbei. Heute ruft Mitsubishi mindestens 10.490 für den gut ausgestatteten Stadtwagen auf. Unter anderem gehören Licht- und Regensensor sowie elektrische Fensterheber bereits in der Basisversion zur Serie. Der Kleinwagen-Kunde gehört auch bei Mitsubishi nicht mehr zu den Zeitgenossen, die ihre individuelle Mobilität mit Verzicht erkaufen müssen.
Für erste Testfahrten stand die stärkere Motorisierung zur Verfügung. Die wird in der Topversion mittels Startknopf in Bewegung gesetzt und zeigt, dass die Leistung für den Stadtflitzer vollkommen ausreicht. Nach dem Start verhält sich der Dreizylinder im Vergleich zu seinen Artgenossen akustisch zurückhaltend und macht sich erst deutlich bemerkbar, wenn das Leistungspotenzial abgerufen wird. Weil der Motor ohne Turbounterstützung auskommen muss, kommt bei zügiger Fahrweise der Schalthebel (gegen Aufpreis ist auch eine nervige stufenlose CVT-Automatik lieferbar) oft ins Spiel, und wenn dann die Gänge ausgedreht werden, macht sich die Zylinderanzahl deutlicher bemerkbar, ohne allerdings unangenehm zu werden. Bis 100 km/h vergehen 12,8 Sekunden, und bei 180 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Den Verbrauch gibt Mitsubishi mit 4,5 Litern für den 1,0- und 4,6 bis 4,7 Litern für den 1,2 Liter-Motor an.
Doch Beschleunigung und maximales Tempo sind Nebendarsteller, wenn der Space Star in der Stadt unterwegs ist. Die leichte Bedienbarkeit und der praktische Wendekreis von 9,20 Metern machen den Kleinen zu einem handlichen Begleiter im Großstadtdschungel. Das geringe Gewicht von 935 bis 980 Kilogramm trägt zu einem durchaus flotten Fahrerlebnis bei, das von dem ebenfalls vom Vorgänger übernommenen und komfortabel ausgelegten Fahrwerk unterstützt wird.
Die neuen Materialien für die angenehm konturierten Sitze und die Karbonmuster, die die Klavierlack-Optik ablösen, geben dem Kleinen eine durchaus wertige Ausstrahlung, obwohl der in Thailand produzierte Space Star – das ist den Kosten geschuldet – mit einer soliden Ladung Hartkunststoff zum Kunden kommt. Natürlich ist auch Mitsubishis Kleinster mit den heute üblichen Konnektivitätslösungen ausgerüstet, und zum Sicherheitspaket gehören je nach Variante ein Auffahrwarnsystem mit Fußgängererkennung samt Notbremsassistent, ein Spurhalte- und Fernlichtassistent sowie eine Rückfahrkamera. Über den zentral platzierten Bildschirm lassen sich die Apps der Smartphones integrieren.
Der Space Star kommt ohne kostentreibende Elemente aus, die ein Premium-Ambiente erzeugen sollen und ist daher wahrscheinlich das passende Angebot für kostenbewusste Zeitgenossen, die auf kostspielige Lifestyle-Mobile in diesem Segment verzichten können. Mit seinem Grundpreis von 10.400 Euro gehört der Space Star zu den günstigen Vertretern seiner Klasse. Die nächst höhere Version Plus bietet für 12.890 Euro unter anderem eine Klimaanlage, Start-Stopp-System und LED-Rückleuchten. Die Version Top kostet 16.890 Euro und kommt mit Leichtmetallfelgen, einem Infotainmentsystem, Sitzheizung vorne und Tempomat zu den Kunden.
Daneben stehen noch zwei so genannte „Intro Edition“-Modelle bei den Händlern, die 11.790 Euro oder 14.490 Euro für den Intro Edition+ kosten. Für diese Modelle gewährt Mitsubishi bis auf weiteres einen Nachlass von 2000 Euro, so dass der Eintritt in die Welt des Space Star am Ende doch weniger als 10.000 Euro kostet. (ampnet/ww)
Daten Mitsubishi Space Star
Länge x Breite x Höhe (m): 3,84 x 1,66 x 1,50
Radstand (m): 2,45
Motor: R3-Benziner, 1193 ccm
Leistung: 59 kW / 80 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 106 Nm bei 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 12,8 Sek.
Verbrauch (Durchschnitt nach EU-Norm): 4,7 Liter
CO2-Emissionen: 108 g/km (Euro 6d-TEMP)
Effizienzklasse: C
Leergewicht / Zuladung: min. 950 kg / max. 465 kg
Kofferraumvolumen: 235–912 Liter
Bodenfreiheit: 150 mm
Max. Anhängelast: 100/200 kg
Wendekreis: 9,56 m
Basispreis: 14 490 Euro
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