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Seat-Chef Luca de Meo: “Haben klare Rolle als Eroberungsmaschine“

Luca de Meo, Vorstandsvorsitzender des Autoherstellers Seat, genießt das Erscheinen seines Flaggschiff Tarraco auf dem Markt. Nun ist das SUV-Portfolio der spanischen Volkswagen-Tochter komplett. Unsere Autoren Björn-Lars Blank und Tim Westermann fragten ihn, wie er nun die Rolle der Marke Seat im Markt und im Konzern sieht.

Der Tarraco komplettiert die Produktoffensive und es wird allgemein erwartet, dass das SUV-Segment weiter an Bedeutung zugewinnen wird. Welche Erwartungshaltung knüpft man daher bei Seat ganz konkret an das neueste Modell?

Luca de Meo: „Die größte Produktoffensive der Unternehmensgeschichte erfährt mit dem Seat Tarraco ihren vorläufigen Höhepunkt. Mit dem neuen Flaggschiff Tarraco, der die SUV-Familie vervollständigt, haben wir nun eine Marktabdeckung von 75 Prozent. Durch ihn können wir ganz neue Zielgruppen erschließen und unsere Wettbewerbsfähigkeit nochmals steigern. Desweiteren erzielen wir mit dem Fahrzeug nicht nur eine gute Marge, sondern er ist auch noch gut für unseren Ruf und wird uns helfen, ein Segment zu adressieren, in dem wir bisher noch nicht so gut vertreten sind: das erste Fahrzeug in einem Haushalt. In den letzten fünf Jahren haben die Mittelklasse-SUV in Europa ihr Volumen fast verdoppelt und es wird weiter wachsen. Zudem gehen wir im SUV-Segment auch in Zukunft von enormen Wachstumsraten aus – wir erwarten ein Plus von 40 Prozent bis 2025. Unsere Erwartungen an den neuesten Familienzuwachs sind also entsprechend hoch.“

Wie und wann kam es zur strategischen Entscheidung, ein SUV dieser Größe auf den Markt zu bringen?

de Meo: „Die Einführung des Tarraco ist Teil unserer 3,3 Milliarden Euro umfassenden Investition in unser Fahrzeugangebot und damit in die Zukunft des Unternehmens. Zudem ist der Tarraco nur eine konsequente Entscheidung, denn nach dem Ateca und dem Crossover-SUV Arona runden wir mit dem bis zu sieben sitzigen SUV unsere Range nach oben ab.“

Der SUV-Markt ist auch umkämpft. Wie sehen Sie den Wettbewerb, auch mit den großen SUV aus der Konzernfamilie?

de Meo: „Wir haben uns inzwischen in vielen Märkten klar als emotionale und junge Marke positioniert. Innerhalb des Volkswagen Konzerns haben wir eine klare Rolle als „Eroberungsmaschine“, das heißt junge Kunden in die Konzernfamilie zu bringen – und es funktioniert. Es ist Fakt, dass wir eine Eroberungsrate von 70 Prozent haben und unsere Kunden sind im Durchschnitt zehn Jahre jünger als der Markt. Zudem bin ich davon überzeugt, dass wir mit unserem Preis-Leistungs-Verhältnis bei den Kunden punkten werden. Der Tarraco verfügt über modernste Technologie, dynamisches, agiles Handling, uneingeschränkte Alltagstauglichkeit und Funktionalität – und das in Kombination mit elegantem und zukunftweisendem Design. Dennoch ist er unter 30 000 Euro zu haben. Das ist ein Angebot, mit dem wir nicht nur unseren jungen Kunden erreichen, sondern auch neue Klientel an die Marke binden können.“

Erstmals seit knapp 20 Jahren wird ein Seat in Wolfsburg gebaut. Was waren hierfür die ausschlaggebenden Gründe, warum nicht Martorell?

de Meo: „Der Tarraco hat – wie alle Seat Modelle – seine Wurzeln eindeutig in Barcelona. Dort wurde er entwickelt und designt. Wir sind sehr stolz, dass unser Flaggschiff in Wolfsburg produziert wird. Dies stärkt die ohnehin sehr enge Verbindung zwischen Seat und Volkswagen noch weiter. Im Volkswagen Konzern haben wir eine Baukasten-Strategie: Die MQB-Plattform wird bereits in Wolfsburg gefertigt. Wir hätten in Martorell dafür eine neue Fertigungslinie gebraucht. Die Fertigung bei Volkswagen in Wolfsburg auf einer Montagelinie mit dem Volkswagen-Schwestermodell Tiguan und dem Touran, wurde bereits Ende 2016 im Rahmen des Zukunftspaktes zwischen der Volkswagen AG und dem Betriebsrat vereinbart. Mit der deutsch-spanischen Koproduktion will der Konzern auch die Synergien zwischen den Marken verbessern. Ich halte das für eine hervorragende Idee, von der alle Seiten profitieren.“ (ampnet/blb/tw)

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Luca de Meo, Vorstandsvorsitzender von Seat.

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Photo: Auto-Medienportal.Net/Tim Westermann

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