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Im Rückspiegel: 70 Jahre Giulietta Sprint, 50 Jahre Alfetta GT

Alfa Romeo begeht 2024 zwei runde Geburtstage: Die Giulietta Sprint wird 70 Jahre alt, und es ist genau 50 Jahre her, dass die italienische Traditionsmarke die Sportwagenfans mit der Alfetta GT begeisterte. Beide Coupés stehen für denkwürdige Epochen und unverwechselbar italienisches Design.

Die Giulietta war nach dem 1952 präsentierten Modell 1900 der zweite Schritt von Alfa Romeo auf dem Weg zum Großserienhersteller. Die Aufgabe der Entwicklungsabteilung war es, der viertürigen Limousine Alfa Romeo 1900 ein kompaktes Fahrzeug zur Seite zu stellen. Als Name wurde Giulietta (kleine Giulia) gewählt. Für deren Vierzylinder-Motor setzten die Ingenieure auf Knowhow aus dem Rennsport mit Block und Zylinderkopf aus Aluminium und zwei obenliegenden Nockenwellen, die für Sound und hohe Drehzahlen sorgten. Aus den zunächst verwendeten 1100 Kubikzentimetern Hubraum wurden im Laufe der Entwicklung 1290 Kubikzentimeter. Anfangs leistete das Triebwerk 65 PS, genug für 165 km/h Höchstgeschwindigkeit. Mit größerem Vergaser stiegen Leistung und Spitzentempo ab 1958 auf 79 PS beziehungsweise 170 km/h.

Während die Entwicklung von Antrieb und Chassis der Giulietta Anfang 1954 die Zielgerade erreichte, existierten von der Karosserie nur Skizzen. Die renommierten Carrozzerias Boneschi, Boano und Bertone bewarben sich um den Auftrag. Das Rennen machte ein Entwurf von Bertone-Designer Franco Scaglione. Der spätere Superstar italienischen Automobildesigns entwarf ein schlankes Coupé mit minimalistischen, eleganten und sportlichen Linien, das gemäß der Nomenklatur von Alfa Romeo die Bezeichnung Giulietta Sprint erhielt. Die offizielle Präsentation fand dann am 21. April 1954 auf dem Turiner Autosalon statt.

Die Giulietta fand auf Anhieb so viele Kunden, dass der Bestellvorgang vorübergehend gestoppt werden musste. Neben der sportlichen Linienführung begeisterten vor allem die Fahrleistungen, die denen von Fahrzeugen aus höheren Kategorien ebenbürtig waren. Mit dem Produktionsstart des Modells Giulietta avancierte Alfa Romeo endgültig zum Großserienhersteller. In elf Jahren rollten insgesamt 177.513 Coupés, Limousinen und Cabriolets (Spider) vom Band. Die Alfa Romeo Giulietta Sprint, die 2024 ihren 70. Geburtstag feiert, wurde 24.084 Mal gefertigt.

Zwanzig Jahre nach der Giulietta erblickte 1974 ein weiteres Alfa Romeo-Coupé das Licht der Autowelt, das mit seiner Keilform und den beiden Doppelscheinwerfern ikonografische Züge trug: die Alfetta GT. Die sportlich gezeichnete Karosserie wurde von niemand geringerem als dem italienischen Stardesigner Giorgetto Giugiaro entworfen, der zur selben Zeit auch den ersten VW Golf gestaltete. Der damals 35-Jährige nahm dafür das Design eines Prototypen auf, den das Alfa Romeo Centro Stile zuvor vorgestellt hatte.

Auch der Innenraum spiegelte den sportlichen Charakter der Alfetta GT wider. Die vorderen Sitze waren sehr tief angeordnet, hinter dem Lenkrad war nur das im Rennsport wichtigste Instrument platziert – der Drehzahlmesser. Tachometer und weitere Anzeigen waren in den mittleren Teil der Armaturentafel ausgegliedert. Tatsächlich war die Alfetta GT aber eher als Touren- denn als Sportwagen konzipiert. Nicht umsonst stand das Kürzel GT für Gran Turismo. Die Rücksitzbank bot zwei Personen Platz, die hinteren Seitenfenster ließen sich herunterkurbeln und der für ein Coupé geräumige Kofferraum war über die Heckklappe leicht zugänglich.

Den Start macht die Alfa Romeo Alfetta GT 1.8, deren Vierzylinder aus 1779 Kubik Hubruam mit Hilfe von zwei Doppelvergasern 122 PS produzierte und eine Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h ermöglichte. Eine Neustrukturierung der Baureihe führte dazu, dass ab 1976 die Alfetta GT 1.6 mit 109 PS die neue Einstiegsversion darstellte. Parallel dazu wurde die Leistung der Alfetta GT 1.8 auf 118 PS reduziert und die Alfetta GTV mit 131 PS starkem Zweiliter-Motor kam neu hinzu.

Die Produktion der Alfa Romeo Alfetta GT endete 1986, nachdem 136.275 Einheiten das Werk in Arese am Rande von Mailand verlassen hatten. Das Gelände ist heute Heimat des Werksmuseums, wo 2024 die Jubiläen der beiden Coupés mit jeweils einer Folge der beliebten Backstage-Event-Reihe gefeiert werden. Am 5. Mai 2024 steht dabei der Geburtstag der Alfetta GT im Mittelpunkt, am 2. Juni 2024 dreht sich alles um die Giulietta Sprint. An beiden Tagen finden auf der hauseigenen Teststrecke außerdem Fahrzeugparaden statt, zu denen die Besitzer der jeweiligen Modelle eingeladen sind. Das Centro Stile Alfa Romeo hat aus diesem Anlass außerdem zwei spezielle Logos entworfen, die die Events und Kommunikationen der Marke während des gesamten Jahres begleiten sollen. (aum)

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Alfa Romeo Alfetta GT von 1974.

Alfa Romeo Alfetta GT von 1974.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Alfa Romeo

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Alfa Romeo Alfetta GT von 1974.

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Alfa Romeo Alfetta GT von 1974.

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Alfa Romeo Alfetta GT von 1974.

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Jubiläums-Logo, Alfa Romeo Alfetta GT.

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Alfa Romeo Giulietta Sprint von 1954.

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Foto: Autoren-Union Mobilität/Alfa Romeo

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Alfa Romeo Giulietta Sprint von 1954.

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Alfa Romeo Giulietta Sprint von 1954.

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Jubiläums-Logo, Alfa Romeo Giulietta Sprint.

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