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Peugeots erstes Elektroauto feierte 1941 seine Premiere

Peugeot hat auf der diesjährigen IAA in Frankfurt zwei Elektrofahrzeuge mit Lithiumionen-Batterien präsentiert. Neben dem Concept-Car BB1 stellte die Marke als Weltpremiere auch das viertürige Elektroauto iOn aus, das Ende 2010 auf den Markt gebracht wird und gemeinsam mit Mitsubishi entwickelt wurde. Die Wurzeln der Elektromobilität reichen bei der französischen Marke mittlerweile fast 70 Jahre zurück. Unter der Bezeichnung VLV (voiture légère de ville) feierte bereits im Jahr 1941 ein zweisitziges City-Cabriolet als erster Serien-Peugeot mit E-Antrieb seine Premiere.

Schon beim Peugeot VLV wurde der Elektromotor von der damals modernsten Batterietechnik mit Energie versorgt. Anstatt der damals üblichen Sechs-Volt-Akkumulatoren lieferten vier in Reihe geschaltete 12-Volt-Batterien den Strom und sorgten für die in jener Zeit beachtliche Reichweite von 80 Kilometer. Bescheiden war allein die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Neuartig war dafür das mitgelieferte Ladegerät, das ein problemloses Aufladen des Autos an jeder Steckdose ermöglichte. So wurden trotz der Kriegsjahre fast 400 Einheiten des ersten „Stromers“ von Peugeot ausgeliefert.

40 Jahre nach dem Achtungserfolg des VLV meldete sich Peugeot beim Elektroantrieb zurück. 1984 wurden umfangreiche Testreihen mit dem Kleinwagen 205 gestartet, und zum Ende des Jahrzehnts ging der J5 als Elektrotransporter in Kleinserie. 1991 wurde der J5 auch in den deutschen Großstädten Essen, Leipzig und Saarbrücken erfolgreich getestet. Energielieferant waren zu 99 Prozent recycelbare Nickel-Kadmium-Batterien.

Zum weltweit ersten Automobilhersteller, der Elektroautos in großer Auflage produzierte, wurde Peugeot dann ab 1993 mit dem 106 Électric. Nach einem problemlosen Feldversuch unter Alltagsbedingungen in der französischen Stadt La Rochelle ging der elektrisch angetriebene 106 zwei Jahre später in die „Großserie“. Verkauft wurde der emissionsfreie Kleinwagen vor allem an Behörden und Dienstleistungsunternehmen, aber auch an Privatkunden. Von dem zwischen 1995 und 2003 hergestellten 106 Électric wurden 3500 Fahrzeuge abgesetzt. Peugeot ist damit bislang immer noch der Hersteller, der bis heute die meisten Zero-Emission-Fahrzeuge eines Modells weltweit verkauft hat.

Der 106 Électric ist 90 km/h schnell und bietet eine Reichweite von bis zu 85 Kilometer. Er kann an jeder Haushaltssteckdose aufgeladen werden. Vor allem an Liefer- und Kurierdienste wendet sich der 1998 eingeführte Peugeot Partner mit Elektroantrieb. Insgesamt werden fast 10 000 Einheiten der beiden Elektrofahrzeuge produziert.

Nachfolger des 106 Électric als weltweit erstem voll alltagstauglichen, batteriebetriebenen Großserienmodell soll Ende 2010 der Peugeot iOn werden. Mit vier Türen, vier Sitzen, einer Länge von 3,48 Meter sowie einem Wendekreis von 4,50 m wird die bevorzugte Spielwiese des iOn die Stadt sein. Die Leistung des Viertürers liegt bei 47 kW / 64 PS mit einem Drehmoment von 180 Nm. Das erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Die Lithiumionen-Batterien garantieren eine Reichweite von bis 130 Kilometern und können an einer herkömmlichen 220 V-Steckdose in sechs Stunden vollständig oder dank eines Schnellladesystems in 30 Minuten zu 80 Prozent wieder aufgeladen werden. (ampnet/jri)

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Peugeot106 Électric (1997).

Peugeot106 Électric (1997).

Foto: Auto-Medienportal.Net/Peugeot

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Peugeot VLV (1941).

Peugeot VLV (1941).

Foto: Auto-Medienportal.Net/Peugeot

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Peugeot iOn

Peugeot iOn

Foto: Auto-Medienportal.Net/Thomas Bräunig

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