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Reifenabsatz geht um elf Prozent zurück

Rund 47,4 Millionen Reifen wurden im vergangenen Jahr im Reifenersatzgeschäft in Deutschland verkauft, damit ist der Absatz im Durchschnitt aller Produktsegmente um rund elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Das berichtet der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV). „Der Absatzrückgang liegt damit auf dem im Herbst erwarteten Niveau. Mit einem betriebswirtschaftlichen Ergebnis von minus 1,7 Prozent im Branchendurchschnitt habe die Reifenservicebranche das Corona-Jahr 2020 aber besser abschließen können als der erwartete Volumenverlust hoffen ließ.

Mit rund neun Zehnteln des Stückabsatzes macht das Segment Consumer-Reifen, bestehend aus den beiden Produktgruppen Pkw-/Offroad- und Leicht-Lkw-Reifen (Llkw), weiterhin das mit Abstand größte Marktsegment aus. Lkw-Reifen liegen mit rund 5,6 Prozent Marktanteil an der Absatzmenge im Reifenersatzgeschäft auf Platz zwei. Die Segmente Motorrad- sowie Farm- (für Landwirtschafts und Forstfahrzeuge) und EM-Reifen (für vornehmlich in der Baubranche und im Bergbau genutzte Erdbewegungsmaschinen) machen die restlichen rund vier Prozent aus.

Mit etwa 83 Prozent am Gesamtabsatz und 92 Prozent Anteil bei den Consumer-Reifen bestimmen Pkw und 4x4-Reifen maßgeblich das Geschäft. Knapp 39,4 Millionen Reifen waren im vergangenen Jahr verkauft, das sind 12,1 Prozent weniger als 2019. Zugelegt haben hier erneut einzig die Ganzjahresreifen, von denen mit rund 9,7 Millionen Stück 7,3 Prozent mehr verkauft wurden als im Vorjahr. Die Nachfrage nach Winterreifen (M+S) ging um 18,4 Prozent auf 17,2 Millionen Stück zurück, der Absatz an Sommerreifen um 15 Prozent auf 12,5 Millionen. Der Anteil der Ganzjahresreifen auf nun rund 24,5 Prozent. Winterreifen hatten im vergangenen Jahr einen Anteil von knapp 44 (Vorjahr: 47) Prozent, Sommerreifen rund 32 (33) Prozent.

In der ebenfalls zum Consumer-Segment zählenden Produktgruppe der Reifen für leichte Nutzfahrzeuge lag der Stückabsatz 2020 bei 3,41 Millionen und ging damit im Vergleich zum Vorjahr um 8,8 Prozent zurück. Ihr Anteil am Reifenersatzgeschäft gesamt lag damit nahezu unverändert bei rund sieben Prozent. Der Absatz von Ganzjahresreifen stieg in dieser Produktgruppe um 2,1 Prozent, sie machen mittlerweile einen Anteil von 35 Prozent am Mengenabsatz Llkw-Reifen aus (Vj.: 31 Prozent). Winterreifen für Leicht-Lkw erfuhren einen Absatzrückgang von 10,6 Prozent, Sommerreifen von 19,4 Prozent. Auf M+S-Reifen entfielen im Berichtsjahr knapp 43 (44) Prozent der verkauften Menge an Llkw-Reifen, auf Sommerreifen rund 22 (25) Prozent.

Außerdem wurden im vergangenen Jahr knapp 2,65 Millionen Lkw-Reifen ausgeliefert (minus 2,8 Prozent). Der Absatz an Neureifen sank um 1,7 Prozent, die verkaufte Menge an runderneuerten Lkw-Reifen war um 5,4 Prozent rückläufig. Unabhängige Reifenrunderneuerer aus der überwiegend mittelständisch strukturierten Branche schnitten anteilig besser ab als die in diesem Geschäftsfeld engagierten Neureifenhersteller.

Für die aktuelle Entwicklung macht der BRV einerseits die steigende Laufleistung von Reifen und damit den geringeren Ersatzbedarf verantwortlich, andererseits den größeren Anteil an Ganzjahresreifen, die tendenziell geringere Laufleistung haben als der kombinierte Einsatz von Sommer- und Winterreifen und somit schneller ersetzt werden müssen sowie ein steigender Anteil von schweren drehmomentstarken Fahrzeugen (Elektro- und Hybridfahrzeuge). (ampnet/jri)

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Reifenwechsel bei einem Opel-Händler.

Reifenwechsel bei einem Opel-Händler.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Opel

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