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Gedämpfte Erwartungen: BMW Group sieht sich weiterhin auf Kurs

Die BMW Group ist im zweiten Quartal operativ auf Kurs geblieben. Mit der Auslieferung von 647 504 Einheiten erzielte die Group einen neuen Bestwert. Gegenüber dem ersten Quartal hat das Unternehmen dabei eine Verbesserung bei Ergebnis und Profitabilität erreichen können und bestätigt heute bei der Vorlage des Zwischenberichts seine Ziele für das Geschäftsjahr 2019. In den ersten sechs Monaten beliefen sich die Auslieferungen auf 1 252 837 Automobile, +0,8 Prozent als im ersten Halbjahr 2018.

BMW will Elektromobilität beschleunigen

Die BMW Group erhöht beim Ausbau der Elektromobilität die Frequenz: Die zunächst für 2025 angekündigte Zahl von 25 elektrifizierten Modellen wird das Unternehmen bereits 2023 und damit zwei Jahre früher im Angebot haben. Mehr als die Hälfte dieser 25 Modelle wird dabei vollelektrisch sein. Bis 2021 soll sich der Absatz elektrifizierter Fahrzeuge gegenüber 2019 bereits verdoppeln. Bis 2025 rechnet die BMW Group dann mit einer steilen Wachstumskurve: Jahr für Jahr soll der Absatz der elektrifizierten Fahrzeuge um durchschnittlich über 30 Prozent steigen.

Brennstoffzelle auf der Tagesordnung

Die Einführung alternativer Antriebe vollzieht sich regional mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Deswegen setzt die BMW Group auf technologische Offenheit: „Wir treiben konsequent die E-Mobilität mit vollelektrischen Fahrzeugen wie auch Plug-in-Hybriden voran und optimieren unsere bereits sparsamen Verbrennungsmotoren weiter. Außerdem investieren wir in neue Technologien wie die Brennstoffzelle“, sagte Vorstandsvorsitzender Harald Krüger.

Das Automobilgeschäft dümpelt dahin

Im zweiten Quartal 2019 hat die BMW Group bei den Auslieferungen ihrer drei Premiummarken BMW, Mini und Rolls-Royce mit 647 504 Einheiten einen neuen Bestwert erzielt (2018: 637 878 / +1,5 Prozent). Großen Anteil an der Entwicklung hatte dabei das Joint Venture BMW Brilliance Automotive in China. Der Konzernumsatz stieg auf 25 715 Mio Euro (2018: 24 993 / +2,9 Prozent). Beeinflusst von den hohen Vorleistungen für die Mobilität der Zukunft lag das Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) mit 2201 Mio Euro unter dem Vorjahreswert (2018: .739 Mio Euro / -19,6 Prozent). Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) belief sich entsprechend auf 2053 Mio Euro (2018: 2866 Mio Euro / ‑28,4 Prozent). Die EBT-Marge des Konzerns betrug im zweiten Quartal 8,0 Prozent (2018: 11,5 Prozent). Der Konzernüberschuss belief sich auf 1480 Mio Euro (2018: 2076 Mio Euro / -28,7 Prozent).

In den ersten sechs Monaten beliefen sich die Auslieferungen auf 1 252 837 Automobile (2018: 1 242 507 / +0,8 Prozent). Der Konzernumsatz lag mit 48 177 Mio Euro leicht über dem Vorjahresniveau (2018: 47.658 Mio Euro / +1,1 Prozent).

Der Umsatz im Segment Automobile lag zwischen April und Juni mit 22 624 Mio Euro leicht über dem Vorjahresniveau (2018: 22 192 Mio Euro / +1,9 Prozent). Das EBIT belief sich angesichts der hohen Vorleistungen auf 1469 Mio Euro (2018: 1919 Mio Euro / -23,4 Prozent). Das Ergebnis vor Steuern betrug 1483 Mio Euro (2018: 2062 Mio Euro / -28,1 Prozent).

Im ersten Halbjahr lag der Segmentumsatz mit 41 837 Mio Euro auf Vorjahresniveau (2018: 41 518 Mio Euro / +0,8 Prozent). Das EBIT des ersten Halbjahrs lag bei 1159 Mio Euro (2018: 3800 Mio Euro / ‑69,5 Prozent). Das Ergebnis vor Steuern betrug 1456 Mio Euro (2018: 4343 Mio Euro / -66,5 Prozent).

Weltweit lieferte die Marke BMW im ersten Halbjahr 1 075 959 (2018: 1 059 296 / +1,6 Prozent) Automobile aus. Die Auslieferungen der Marke Mini gingen in der ersten Jahreshälfte leicht zurück. Der Absatz lag per Juni bei insgesamt 177 344 Fahrzeugen (2018: 181 430 / -3,9 Prozent). Rolls-Royce lieferte im ersten Halbjahr 2534 Fahrzeuge aus (+42,3 Prozent).

In Europa lagen die Auslieferungen im ersten Halbjahr mit 550 446 Automobilen leicht unter Vorjahresniveau (2018: 562 102 / -2,1 Prozent). In Deutschland als größtem Markt der Region verzeichnete die BMW Group indes ein solides Wachstum auf 161 308 Einheiten (2018: 149 718 / +7,7 Prozent).

In Asien legte der Absatz der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce im ersten Halbjahr auf 453 355 Fahrzeuge zu (2018: 423 890 / + 7,0 Prozent).

In der Region Amerika gingen die Auslieferungen zwischen Januar und Juni leicht auf 222 272 Einheiten zurück (2018: 226 061 / -1,7 Prozent). In den USA lag der Absatz bei 174 779 Einheiten (2018: 176 570 / -1,0 Prozent).

Motorräder mit gutem Wachstum

BMW Motorrad konnte im zweiten Quartal die Auslieferungen auf 54 582 (2018: 51 117 / +6,8 Prozent) Motorräder und Maxi-Scooter steigern. Entsprechend stieg der Umsatz deutlich auf 727 Mio Euro (2018: 658 Mio Euro / +10,5 Prozent). Auch das EBIT wuchs auf 102 Mio Euro (2018: 98 Mio Euro / +4,1 Prozent).

Im ersten Halbjahr stiegen die Auslieferungen auf 93 188 Einheiten (2018: 86 975 / +7,1 Prozent). Der Umsatz belief sich auf 1313 Mio Euro (2018: 1182 Mio Euro / +11,1 Prozent). Das EBIT legte auf 191 Mio Euro zu (2018: 175 Mio Euro / +9,1 Prozent).

Musterknabe Finanzdienstleistungen

Im Segment Finanzdienstleistungen ist der betreute Vertragsbestand zum 30. Juni 2019 um 1,7 Prozent auf 5 806 248 Verträge (31. Dezember 2018: 5 708 032) gestiegen. Im zweiten Quartal wurden 501 663 (2018: 480 303 / +4,4 Prozent) Neuverträge mit Endkunden im Finanzierungs- und Leasinggeschäft abgeschlossen. Der Umsatz stieg um 4,8 Prozent auf 7364 (2018: 7027) Mio Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 573 Mio Euro (2018: 603 Mio Euro / -5,0 Prozent).

Im ersten Halbjahr wurden 971 287 Neuverträge mit Kunden geschlossen (2018: 932 211 / +4,2 Prozent). Der Umsatz stieg auf 14 510 Mio Euro (2018: 13 588 Mio Euro / +6,8 Prozent). Das Ergebnis vor Steuern legte auf 1200 Mio Euro zu (2018: 1156 Mio Euro / +3,8 Prozent).

Die Zahl der Mitarbeiter belief sich zum 30. Juni 2019 auf 134 914 und lag damit auf dem Niveau vom 31. Dezember 2018 (134 682 / +0,2 Prozent).

BMW Group erwartet Belastungen des Finanzergebnisses

Die BMW Group geht davon aus, dass sie ihren Absatz steigern kann und strebt im Segment Automobile ein leichtes Absatzplus an. Bei der EBIT-Marge bleibt ein Wert von 8 bis10 Prozent der grundsätzliche Anspruch, den die BMW Group in einem stabilen Umfeld anstrebt. Vorbehaltlich der Rückstellung für das laufende Kartellverfahren in Höhe von rund 1,4 Milliarden Euro bleibt der Zielkorridor für die EBIT-Marge von 6 bis 8 Prozent unverändert. Da die Rückstellung sich negativ auf die EBIT-Marge auswirkt, erwartet das Unternehmen für 2019 im Segment Automobile einen Wert zwischen 4,5 und 6,5 Prozent.

Der Wegfall einiger positiver Bewertungseffekte aus dem Jahr 2018 wird für einen deutlichen Rückgang des Finanzergebnisses sorgen. Daher dürfte das Konzernergebnis vor Steuern ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert liegen. (ampnet/Sm)

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BMW-Hauptverwaltung "Vierzylinder" in München.

BMW-Hauptverwaltung "Vierzylinder" in München.

Foto: Auto-Medienportal.Net/BMW

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