Der erfreuliche Rückgang der Zahl der Verkehrstoten in Deutschland um 13 Prozent in den vergangenen sieben Jahren zeigt sich nicht bei Fahrradfahrenden. Hier blieb die Zahl der Getöteten nahezu konstant. 2017 starben laut Destatis 382 Radfahrer auf deutschen Straßen, mehr als 79 000 wurden verletzt. Damit war jeder achte Verkehrstote und jeder fünfte Verletzte im Straßenverkehr ein Radfahrer. Häufigster Unfallgegner ist weiterhin der PKW. Jeder vierte Radfahrer starb bei einem Alleinunfall.
Trotz des niedrigsten Standes des Verkehrstoten seit mehr als 60 Jahren sieht Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis), besonders bei Pedelec- und Radfahrern ab 75 Jahren eine beunruhigende Entwicklung. Dabei sind Senioren nicht gleich Senioren. Bei den 65- bis 74-jährigen Radlern ging die Zahl der Getöteten zurück. Sorgen bereiten Radfahrer ab 75 Jahren. 2010 verloren 92 Menschen auf dem Fahrrad ihr Leben, die 75 Jahre oder älter waren. 2017 waren es in dieser Altersgruppe bereits 155. Das ist ein prozentualer Anstieg von 24 Prozent auf etwa 40 Prozent. Der Anteil der verletzten Radfahrer über 75 Jahren stieg im Vergleichszeitraum um 81 Prozent.
Auch die Pedelec-Unfälle sind besorgniserregend gestiegen. 2017 gab es bereits 5206 Unfälle mit 68 Getöteten und 5047 Verletzten auf Pedelecs. Zwei Drittel der Getöteten waren 75 Jahre oder älter. Prof Kurt Bodewig, Präsident der DVW und Bundesminister a. D.: „Pedelecs bieten auch Senioren die Möglichkeit, selbstständig mobil zu sein. Um das Fahrzeug einschätzen zu lernen, empfehlen wir dringend, damit nicht sofort auf der Straße zu fahren, sondern es vorher im Schonraum auszuprobieren.“ Die Deutsche Verkehrswacht wendet sich mit dem Programm „Fit mit dem Fahrrad“ an ältere Fahrrad- und Pedelec-Fahrer. Dort können sie unter Anleitung Anfahren, Bremsen und verschiedene Fahrmanöver üben. (ampnet/Sm)
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