VW-Chef Matthias Müller trifft EU-Justizkommissarin

Die EU-Justiz- und Verbraucherkommissarin Vera Jourová hat gestern bei einem Gespräch mit Volkswagen-Chef Matthias Müller eine faire Behandlung aller von der Abgasmanipulation betroffenen europäischer Verbraucher gefordert. Sie sprach sich dabei auch für ein weiteres Entgegenkommen des Autoherstellers aus.

„Volkswagen hat erste Schritte unternommen, um seine Kunden besser zu informieren und dafür zu sorgen, dass betroffene Autos schnellstmöglich repariert werden. Herr Müller hat versprochen, die Kommission regelmäßig über die Fortschritte dieser Reparaturbemühungen zu unterrichten, damit diese den Prozess genau überwachen kann“, sagte Vera Jourová nach dem Treffen. Sie habe aber auch erneut darauf bestanden, dass Volkswagen den Kunden „eine Sachleistung anbieten sollte. Die europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher verdienen eine faire Behandlung, und Volkswagen sollte sich bald mit dieser Frage beschäftigen. Wir haben beschlossen, unsere Gespräche in Kürze fortzusetzen.“

Jourová wird sich außerdem in den kommenden Wochen mit Verbraucherbehörden zu weiteren Gesprächen treffen, um den Fortgang der Rückrufaktion zu besprechen. Zwischenzeitlich will Elzbieta Bienkowska, EU-Kommissarin für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU, mit Daimler-Chef Dieter Zetsche, Präsident des Dachverbands der europäischen Automobilindustrie (ACEA), die Konsequenzen der Abgasmanipulationen diskutieren. Am Donnerstag führt Bienkowska dazu einen Meinungsaustausch mit dem Europäischen Parlament.

Volkswagen hatte bei einem Treffen mit der EU-Kommission im September 2016 einem europaweiten Aktionsplan zugestimmt. Darin verpflichtete sich der Konzern, von der Abgasmanipulation betroffene Autos regelkonform umzurüsten. Kunden sollten bis Ende 2016 informiert und alle betroffenen Autos bis Herbst dieses Jahres nachgebessert werden. (ampnet/hrr)