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Fahrbericht Chevrolet Cruze 2.0 VCDi: Hoffnungsträger

Er wirkt konservativer als sein Design zu erkennen geben möchte. Dabei ist der Chevrolet Cruze mit 150-PS-Diesel, Frontantrieb und coupé-artig geschwungenem Dach gar nicht konservativ, sondern eher konventionell: eine Mittelklasse-Limousine ohne Risiko. Crossover findet nicht statt; auch Anflüge an Van-Design oder wenigsten höher angeordnete Sitze fehlen. Der Cruze folgt dem Rezept für eine klassische Limousine: Motorraum, Passagierkabine und Kofferraum.

Schon beim Vorgänger des aktuellen Chevrolet Cruze hat uns beeindruckt, dass die amerikanische Marke im Hause General Motors ausgerechnet den konventionell anmutenden Cruze für die Teilnahme an einer Motorsportmeisterschaft auswählte. Bei den zwölf Rennen der Fia World Touring Car Championship (WTCC) erreichten Cruze-Piloten im vergangenen Jahr sechs Podestplätze. Und auch der neue WTCC-Cruze fuhr beim ersten Saisonlauf gleich einen Dreifach-Sieg ein. Warum sollten Familienautos auch nicht zum Motorsport taugen? Der A 4 aus Ingolstadt kämpft ja auch Jahr für Jahr mit der Stuttgarter C-Klasse um DTM-Siege und dennoch wird niemand den beiden ihre Familientauglichkeit abstreiten wollen.

Wir erlebten den Chevrolet Cruze jetzt in seiner schnellsten Version, dem 2.0 VCDi mit 110 kW / 150 PS, einem maximalen Drehmoment von 320 Newtonmeter bei 4000 Umdrehungen pro Minuten, der nach 8,7 Sekunden die 100 km/h und als Höchstgeschwindigkeit 210 km/h erreicht. Es handelte sich um einen Cruze in der besseren LT-Version für einen Basispreis von 21 590 Euro und zusätzlich ausgestattet mit dem Exklusive-Paket für 2320 Euro mit Lederausstattung inklusive Sitzheizung vorn, RDS CD-Radio mit integriertem Navi samt Sieben-Zoll-Bildschirm sowie elektrischem Glas- Hub- und Schiebedach. Da 17-Zoll-Räder, Klimaautomatik und Vieles mehr bereits zum LT-Lieferumfang zählen, hat der neue Cruze das Zeug zum Renner für weniger als 24 000 Euro.

Doch so schnell führen auch rekordverdächtig günstige Preise nicht zum Ziel. Sonst müsste Diacia längst Volkswagen verdrängt haben. Fragt man Renault-Händler, fühlen aber gerade die sich in ihrem Renault-Absatz von der eigenen rumänischen Tochter bedroht. So ähnlich geht es auch Chevrolet. Mit koreanischer Technik sollten die kleinen Chevys im Windschatten von Opel und Vauxhall in Westeuropa Karriere machen, vor allem aber im Osten mit Verkaufsrekorden glänzen.

Jetzt, da die osteuropäischen Märkte schwächeln, sieht der Westen gleich wieder viel goldener aus, aber eben nicht so golden, dass teure Autos schon wieder kritiklos gekauft würden. So hat nun die Chance, im Westen Fuß zu fassen. Mit Spark, Aveo, Lacetti, Nubira Kombi, Cruze und Epica steht dafür ein fast komplettes Programm bereit, dessen Chancen man allerdings höchst unterschiedlich einschätzen kann. Der Cruze mit zählt mit seiner gefälligen, flotten Limousinenoptik und nicht nur des Preises wegen zu den Hoffnungsrträgern.

Auch Chevrolet hat inzwischen gelernt, dass Innenräume ein Auto und eine Marke nachhaltiger verkaufen als ein paar Hunderter beim Ladenpreis. Die zweifarbig gestaltete Armaturentafel schwingt sich von der ausgeprägten Mittelkonsole nach vorn und umschließt dann in einem Bogen mit den Türverkleidungen Fahrer und Beifahrer. Matte Metallflächen und glänzende Chromapplikationen sorgen für einen Eindruck, der sonst eine Preisklasse höher angesiedelt wird.

Das griffig-kleine, verstellbare Multifunktion-Lederlenkrad, der kurze, gut zur Hand liegende Knüppel der manuellen Gangschaltung und auch das Aussehen der Ledersitze mit ausgeprägten Wangen legt nahe, es mit einem sportlich ambitionierten Familienmitglied zu tun zu haben. Doch das rutschige Leder der Sitze verhindert den echt sportlichen Auftritt, auch wenn das gute Handling, die Fahrleistungen und der recht kleine Wendekreis den möglich machten.

Für den Motorsport haben der ADAC und Chevrolet eigens den ADAC-Cruze-Cup geschaffen. Der Cup-Cruze hat Sport-Schalensitze, so dass man das gute Fahrwerk auch komplett auskosten kann. Das ist allerdings – weil 30 Millimeter tiefer gelegt und für harte Kerle ausgelegt – weit weg vom Komfort des Serienfahrwerks. Der kann sich nämlich sehen (besser: spüren) lassen.

Der Cruze ist ein für seine Länge von fast 4,60 Metern und bei mehr als 1,4 Tonnen Leergewicht ein Auto, das gut in der Hand liegt, mit guter Rundumsicht und angenehmen Fahreigenschaften. Auch beim Verbrauch kann der Chevy punkten: 5,6 Liter Diesel verlangt sein Vier-Zylinder auf 100 Kilometer (nach EU-Norm). Das entspricht einem Kohlendioxidausstoß von 149 Gramm pro Kilometer, was zwei akzeptable Werte darstellt. Was fehlt, ist die Euro-5-Einstufung.

Der Chevrolet Cruze 2.0 VCDi lässt sich also sparsam fahren. Diese gefällige, konventionelle Mittelklasse-Limousine zeigt den Weg, den Chevrolet mit seinem Angebot in Europa gehen will: Mehr sein als kosten. (ampnet/Sm)

Daten Chevrolet Cruze 2.0 VCDi LT

Länge x Breite x Höhe (m): 4,60 x 1,79 x 1,48
Motor: Vierzylinder-Diesel, Zentraleinspritzer, 1991 ccm
Leistung: 110 kW / 150 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment: 320 Nm bei 2000 U/min
Leergewicht/Zuladung: 1427 kg / 503 kg
Gepäckraum: 450 l, erweiterbar auf 963 l
Anhängelast (gebremst): maximal 1200 kg
Wendekreis: 10,9 m
Verbrauch (nach EU-Norm): Durchschnitt 5,6 Liter
Emissionen: 149 g/km, Euro 4
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h: 8,7 s
Räder/Reifen: 7 J x 17 Zoll Alu; 225/50 R 17
Basispreis: 21 590 Euro

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Chevrolet Cruze.

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Chevrolet Cruze in der Cup-Version.

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Chevrolet Cruze in der Cup-Version.

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