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Im Bücherregal: Menschen, Bulli und Abenteuer

Da können sich die Wettbewerber in Köln oder Stuttgart anstrengen wie sie wollen. Sie schaffen es einfach nicht. Der Transit von Ford oder die V-Klasse von Mercedes haben einfach nicht den Kult-Status des VW Bus. Und vermutlich werden sie ihn auch nie erreichen. Der VW Bus hat sich längst vom praktischen Arbeitstier zum weltweiten Kult-Auto entwickelt. Egal, ob Hippie-Vehikel, Arbeitsgerät, Reisemobil, Familienkutsche oder begehrtes Sammlerobjekt. Kein Wunder, dass sich auch in diesem Jahr wieder verschiedene Autoren dem „Bulli“ widmen.

Einer von ihnen ist Edwin Baaske. Er wechselte nach Stationen als Tageszeitungs-Redakteur in Norddeutschland die Region und das Genre. In Stuttgart entdeckte er als Motor-Journalist seine Leidenschaft fürs Automobil. Dort wechselte der stellvertretende Chefredakteur des Auto-Magazins „Gute Fahrt“ dann zu Daimler-Chrysler. Seit 1999 leitet er das Corporate Publishing beim Delius-Klasing-Verlag. Er ist Herausgeber des opulenten Bildbandes „Bulli Love“. Das Buch ist - neben begeisterten Stimmen von Prominenten wie Jacky Ickx, Johann Lafer oder Oliver Porsche - vor allem geprägt durch eine faszinierende Revue privater Bulli-Fans aus der ganzen Welt. Zu sehen sind beispielsweise ein indischer Bus-Begeisterter beim farbenfrohen Holi-Fest, ein New Yorker Youngster, der sich seinen Bus durch Rasenmähen verdiente, oder ein Trio aus Tokio mit seinen T3-Modellen.

„Bulli Love“ ist eine Hommage an die Freiheit, an die Vielseitigkeit und an den Mut, Charakter zu leben. Es erzählt viele, sehr persönliche Geschichten. Die Reportagen stammen aus insgesamt 33 Ländern, aus Alaska, Belgien, China, Deutschland, Großbritannien, Indien, Japan, Neuseeland, Niederlande Österreich, Schweiz, Südafrika, und den USA.

Ähnlich klingt ein weiterer Titel: „Geliebter Bulli“ von Wolff Weber. Für seinen Bildband hat er sich die Mitarbeit von Manfred Klee als Co-Autor gesichert. Der VW-Bus-Fan und –Sammler ist treibende Kraft im VW-Bus-Club Koblenz. So ist es kein Wunder, dass auch einige Geschichten und Bilder des Buches Fahrzeuge von Klee und seinen Clubfreunden zeigen. Der Bildband schlägt die Brücke von 1950 bis 2015. Da der Redaktionsschluss des Buches offenbar vor der Präsentation des aktuellen VW T6 lag, kommt dieser in dem üppig bebilderten Buch nur am Rande und in Form eines Ausblicks vor. Dafür entschädigt das Bildmaterial. Das ist zwar teilweise bereits hinreichend bekannt, aber es gibt auch einige selbst für Fans vermutlich neue Aufnahmen, wenn auch von unterschiedlicher Qualität.

Ergänzt wird das Werk durch Informationen zur Technik der verschiedenen Typen und Baureihen und Geschichten rund um den Bulli. Zudem bietet es Berichte über Bastler, Reisende und Sammler. „Geliebter Bulli“ ist ein emotionales Geschichtenbuch für Liebhaber des VW Bus.
Zum Schmökern und Verschenken taugt das Buch „VW Bus - Der Kult-Transporter“ von Udo Paulitz aus dem selben Verlag, das in der mittlerweile zehnten Auflage vorliegt. Texte und Abbildungen reichen zwar „nur“ bis zum T3, der bis 1991 gebaut wurde. Dafür präsentiert das Werk den Bus nicht nur als Transporter und Einsatzmobil von Feuerwehren, sondern auch als Reisemobil und Hippie-Fahrzeug. Es zeigt den Bulli als Kumpel, als unermüdlichen Motor des deutschen Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit. Als Symbol des Aufschwungs, im Einsatz bei Handel und Handwerk, bei Post, Polizei oder Bahn, Feuerwehren oder Krankenhäusern. Fazit: Eine Hommage an den unverwüstlichen Kultbus für Fan des legendären Kleinlasters - zu einem günstigen Preis.

Der 1969 geborene Bernd Volkens arbeitet seit über 15 Jahren als Redakteur für „Auto Bild“, sein Themenfeld ist die Fahrzeugtechnik. Damit ist er beinahe prädestiniert für eine längere Reise mit einem etwas älteren Fahrzeug. „Vom Kiez zum Kap“ begleitete ihn der ebenfalls 1969 geborene freie Grafiker Kay Amtenbrink, der sich auch mit Fotografie beschäftigt. Kay wohnte fast drei Jahre in Kapstadt und unternahm viele Reisen durch afrikanische Länder. Beide spielen gemeinsam Fußball in der Achten Mannschaft des FC St. Pauli. Kurz nach dem Training erzählt Kay im Clubheim des FC Sankt Pauli begeistert von seinem letzten Besuch bei seiner Schwester in Kapstadt. Nach ein paar Bier sind sich die beiden sicher: Wir müssen sie unbedingt mal zusammen in Südafrika besuchen. Fliegen? Nein, mit dem VW Bulli wäre doch viel lustiger. Abenteuer, Land und Leute locken.

Die Schnapsidee kommt schnell ins Rollen – mit einem VW T3 Syncro aus dem Jahr 1992. Aber so einfach, wie sich die beiden Fußballfans ihre Reise zur Fußball-WM 2010 nach Kapstadt vorgestellt haben, wird es nicht. „Vom Kiez zum Kap“ schildert humorvoll die abenteuerliche Reise der beiden Hamburger. Irgendwann passiert es irgendwo in Kenia, nach vielen tausend Kilometern Fahrt: Der Bulli brennt. Es gibt keinen Handy-Empfang und weit und breit keine Menschenseele. Dann tauchen Claus und Maria auf, Mitabenteurer, die von dem Unglück zunächst nichts bemerkt hatten. Sie nehmen den Bulli ins Schlepp. Zerren ihn über 750 Kilometer unasphaltierte Straßen und durch Flussfurten bis nach Nairobi. Dort wird der Bulli gegen alle Widerstände wieder flott gemacht für weitere Tausende Kilometer. Das Buch erzählt unterhaltsam von vielen Begegnungen mit fremden, aber plötzlich vertrauten Menschen, die von den beiden Weltenbummler mit Neugier, Respekt und Humor, und zahlreichen Fotos vorgestellt werden. Heute wäre die Reise so wohl nicht mehr möglich. Sie führte durch Länder, vor denen man heute als Reiseziel warnt. „Vom Kiez zum Kap“ ist ein Buch vom Ausbruch aus dem Alltag, von dem viele träumen, aber auch vom Scheitern, vom Bewältigen von Problemen, vom erneuten Scheitern und vom Weitermachen.

Nicht nur für Fans des Bulli, sondern für alle Zeitgenossen, die dem mobilen Reisen zugetan sind, taugt „Das fröhliche Camper-Kochbuch“. Es bietet 47 Rezepte für unterwegs, für Pfanne, Grill und Topf. Obendrein gibt es Anregungen und Checkliste, für Vorbereitung, Zutaten und Ausstattung. Schade ist allerdings, dass die Fotos der vorgestellten Gerichte allesamt so rein gar keinen Bezug zum mobilen Reisen haben und dass auf die Besonderheiten der Camping-Küche beinahe gar nicht eingegangen wird.

„Bulli Love“ von Edwin Baaske ist im Delius-Klasing-Verlag erschienen. Es umfasst 200 Seiten mit 182 Farbfotos und einer farbigen Abbildung. Das Buch kostet 49,90 Euro.

„Geliebter Bulli“ von Wolff Weber und Manfred Klee ist im Komet-Verlag erschienen. Das Buch hat 224 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen und kostet 24,99 Euro.

„VW Bus - Der Kult-Transporter“ von Udo Paulitz stammt aus dem Komet-Verlag. Es bietet 128 Seiten mit zahrleichen Abbildungen und kostet 6,99 Euro.

„Vom Kiez zum Kap - Mit unserem Bulli durch Afrika“ von Bernd Volkens und Kay Amtenbrink ist im Delius-Klasing-Verlag erschienen und kostet 22,90 Euro. Das Buch hat 224 Seiten und 120 farbige Fotos.

„Das fröhliche Camper-Kochbuch“ ersc heint im Komet-Verlag. Die 96 Seiten mit farbigen Abbildungen kosten 7,99 Euro. (ampnet/gp)

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„Bulli Love“ von Edwin Baaske.

„Bulli Love“ von Edwin Baaske.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Delius-Klasing-Verlag

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„Geliebter Bulli“ von Wolff Weber und Manfred Klee.

„Geliebter Bulli“ von Wolff Weber und Manfred Klee.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Komet-Verlag

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„VW Bus - Der Kult-Transporter“ von Udo Paulitz.

„VW Bus - Der Kult-Transporter“ von Udo Paulitz.

Foto: Auto-Medienportal.Net/KOmet-Verlag

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„Vom Kiez zum Kap - Mit unserem Bulli durch Afrika“ von Bernd Volkens und Kay Amtenbrink.

„Vom Kiez zum Kap - Mit unserem Bulli durch Afrika“ von Bernd Volkens und Kay Amtenbrink.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Delius-Klasing-Verlag

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„Das fröhliche Camper-Kochbuch“.

„Das fröhliche Camper-Kochbuch“.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Komet-Verlag

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