Es ist unbestreitbar: Der Bulli, wie seine Fans den VW Bus nennen, ist Kult. Deutlich erkennbar ist das auch an den Preisen für Fahrzeuge der bis 1967 gebauten ersten Generation, die teils schon absurde Höhen erreicht haben. Mittlerweile setzen auch die Preise für den T2 und den kantigen Transporter der 1980er-Jahre, den T3, zum Höhenflug an. Da lohnt eine Restaurierung. Heiko P. Wacker stellt in seinem Buch „Das Bulli-Projekt“ gleich zwei Wiedererweckungen vor.
Geschrieben hat Wacker das Buch vermutlich mit öligen Fingern, denn einen der beiden T2 hat er selbst aufgearbeitet. Bei dem zweiten Fahrzeug handelt es sich um einen VW Bus mit Klappdach, dem Helsinki-Grundriss von Westfalia und grüner Innenausstattung, dessen Besitzer bei der Restaurierung nach Perfektion strebt. Der Autor selbst hingegen will seinen Bulli für kleines Geld wieder auf die Straße bringen. Und so entstand auch der Untertitel: „T2-Restaurierung im Doppelpack – Low Budget trifft auf Perfektion“.
Heiko P. Wacker beschreibt individuell, humorvoll und dennoch informativ die Wiederbelebung der beiden Bullis. Dabei hat jede Restaurierung ihren eigenen Reiz. Beiden gemeinsam ist der Kampf gegen das „braune Gold“, den Rost. Wacker schildert den tapferen gegangenen Weg vom Scheunenfund bis zur ersten Ausfahrt in den Sonnenuntergang. Der Weg ist lang, ölig, rostig und voller Tücken. Aber er lohnt sich. Denn der Reiz eines wieder erwachten Motors oder die Freude über eine leuchtende Lackierung sind alle Mühen Wert. Und am Ende ist es beinahe egal, welchem Ideal man folgt: Ob man die absolute Perfektion anstrebt oder es lässiger und preiswerter angehen lässt. Das Resultat sind in beiden Fällen winkende Passanten, die mit hoch erhobenem Daumen am Straßenrand stehen.
Herausgekommen ist ein sehr persönliches, lesenswertes Buch, nicht nur für Schrauber – und eine Liebeserklärung an den VW Bus.
„Das Bulli-Projekt“ von Heiko P. Wacker ist im Huber-Verlag erschienen. Das Buch hat 248 Seiten und kostet 21,90 Euro. (ampnet/gp)
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