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Volvo testet Schwungradspeicher

Volvo wird ab Herbst dieses Jahres ein Schwungradspeicher-System im öffentlichen Straßenverkehr erproben. Die Technik ist eine günstige und zugleich effiziente Lösung, mit der ein Vierzylinder-Motor bei einer gleichzeitigen Kraftstoffersparnis von bis zu 20 Prozent.

Bei der Entwicklung der Rekuperations-Technik wird Volvo von der schwedischen Umweltbehörde mit einem Zuschuss von 6,57 Millionen Kronen (ca. 735 000 Euro) unterstützt. An dem Projekt beteiligen sich zudem das Tochterunternehmen Volvo Powertrain (Motoren-Produzent) und die schwedische SKF-Group, einer der weltweit führenden Hersteller von Qualitätslagern, Dichtungen, Mechatronik-Bauteilen und Schmiersystemen.

Das neue System mit der Bezeichnung Flywheel KERS (Kinetic Energy Recovery System) ist an die Hinterachse gekoppelt. Während des Bremsvorgangs schaltet sich der Motor automatisch ab und die Bremsenergie treibt das Schwungrad (Flywheel) mit bis zu 60 000 Umdrehungen in der Minute an. Beim Anfahren wird die gewonnene Bremsenergie vom Schwungradspeicher über einen speziell entwickelten Transformator an die Hinterachse übertragen. Daraus resultiert eine zusätzliche Leistung von 59 kW / 80 PS und eine Steigerung des Drehmoments. Die Schwungrad-Energie verbessert die Beschleunigung beim Anfahren und wird darüber hinaus auch zur Unterstützung des normalen Fahrbetriebs genutzt. Das neue System, das Volvo einsetzen wird, ist aus Karbonfaser in Leichtbauweise gefertigt. Es wiegt rund sechs Kilogramm und hat einen Durchmesser von 20 Zentimetern. Zudem arbeitet das Karbonfaser-Schwungrad in einem Vakuum, um Reibungsverluste zu vermeiden.

„Unser Ziel ist es, ein komplettes, ganzheitliches System für die Bremsenergie-Rückgewinnung zu entwickeln. Bereits im zweiten Halbjahr 2011 wollen wir die neue Technik in einem Volvo Fahrzeug testen. Das System hat ein Kraftstoff-Einsparpotenzial von bis zu 20 Prozent. Gleichzeitig geht eine Leistungssteigerung von 80 PS (59 kW) einher, die dem Fahrer das Gefühl vermittelt, er beschleunige mit einem Sechszylinder-Triebwerk, obwohl es sich um einen Vierzylinder-Motor handelt", erklärt Derek Crabb, Vice President VCC Powertrain Engineering.

„Durch das neue System wird der Kraftstoffverbrauch deutlich gesenkt. Zudem haben unsere Berechnungen ergeben, dass der Motor bei Fahrten im Rahmen des offiziellen Testzyklus NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) etwa die Hälfte der Fahrzeit ausgeschaltet bleiben kann", erläutert Derek Crabb. Die Schwungradspeicher-Technik ist auch deshalb so effektiv, weil das System seine größte Energiezufuhr während der höchsten Belastung erhält. Dies bedeutet: Je mehr Stopps und Starts, je länger die Fahrt, desto größer ist die Energiegewinnung und gleichzeitig auch die Kraftstoffeinsparung. (ampnet/jri)

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