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In Wörth entstanden bisher drei Millionen Nutzfahrzeuge

Vor 50 Jahren unterzeichneten Daimler-Benz und die pfälzische Gemeinde Wörth den Kaufvertrag über ein rund 2,5 Millionen Quadratmeter großes Gelände, auf dem über 100 000 Lastkraftwagen pro Jahr gebaut werden können. Heute ist das Mercedes-Benz Werk Wörth das größte Lkw-Montagewerk der Welt. Das historische Datum war Anlass zu einem feierlichen Festakt, zu dem die Stadt Wörth am Freitag vergangener Woche rund 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft in die Festhalle eingeladen hatte.

Trotz des riesigen Grundstücks fing vor fünf Jahrzehnten alles ganz klein an. Auf der so genannten Wörther Insel, einer ehemaligen Flussschleife des Rheins begannen 100 Mitarbeiter zunächst mit der Motorenfertigung. Doch Daimler-Benz ordnet bereits im Jahr 1963 die Fertigungsstrukturen neu und konzentriert die Produktion der Motoren und Omnibusse in Mannheim. So beginnt am 1. Oktober 1963 in Wörth die Produktion von Lkw-Fahrerhäusern.

Aber noch liefert Wörth die grundierten Rohbauten zur Weiterbearbeitung an die klassischen Standorte Gaggenau (schwere Lkw) und Mannheim (mittlere Lkw). Auf gut 22 000 Rohkabinen bringt es Wörth im ersten Jahr. Ab Dezember 1964 kümmert sich das neue Werk zudem auch um den Innenausbau und die Fertiglackierung.

1964 fällt die endgültige Entscheidung, die gesamte Lkw-Produktion und -Endmontage in Wörth zu bündeln. Mitte 2008 entstand das Entwicklungs- und Versuchszentrum mit Schlechtweg- und zusätzlichen Erprobungsstrecken auf 550 000 weiteren Quadratmetern. Konzipiert ist das Werk in seinen Anfangszeiten für eine Jahreskapazität von 48 000 Lkw. Da ab 1966 die Fertigung der mittelschweren Lkw und der weltweite CKD-Versand (Completely Knocked Down: Fahrzeug-Bausätze) hinzukommt, ist diese Zahl schon drei Jahre später erreicht.

Was einst als Motorenwerk gedacht war, ist nun selbst der Motor für die Internationalisierung des Nutzfahrzeuggeschäfts. Verwaltungsgebäude, Lehrwerkstatt und Kantine geben dem neuen Werk allmählich seine Kontur, dessen zentrales Element aber die neue Montagehalle bildet: Mit 750 Meter Länge (heute auf 1000 Meter erweitert) und 50 Meter Breite zählt sie zu den größten Montagehallen im Fahrzeugbau weltweit.

Über drei Millionen Nutzfahrzeuge tragen seit 1963 das Signet „Made in Wörth“. Bis zu 470 Lkw verlassen jeden Tag die Montage des Werkes. Alle drei Minuten rollt bei voller Auslastung ein Fahrzeug vom Band. Bis zu 70 000 Variationen sind möglich. Täglich liefern bis zu 1000 Zulieferer „just in time“ im Werk ab. Sie bringen jeden Tag rund 4000 Tonnen Material ins Werk.

Acht wichtige Lieferanten produzieren in Wörth. Dazu wurde vor zehn Jahren mit Unterstützung des Landkreises Germersheim auf dem Werksgelände der „Industriepark Wörth“ eingerichtet. Hier wird auf 40 000 Quadratmetern „just in sequence“ gefertigt. So stehen die richtigen Teile in der richtigen Qualität zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Einsatzort zur Verfügung. Rund 60 Prozent der Wörther Produktion werden in mehr als 150 Länder exportiert. Fast jeder zweite in Deutschland zugelassene Lkw stammt aus Wörth. (aympnet/Sm)

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Erst vor kurzem wurden in Wörth 448 Jubilare geehrt.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Daimler

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