„Schaut man auf die Buchungen, haben wir bei der Entwicklung des IAA-Konzepts alles richtig gemacht“, sagt Johannes Plass, einer der Väter der IAA Mobility in München als Nachfolger der klassischen IAA in Frankfurt im Interview mit der Autoren-Union Mobilität. Die IAA 2023 werde mehr als 50 Prozent internationale Aussteller haben und die zugegebenermaßen viel zu kleinen Flächen in der Münchner Innenstadt seien alle ausgebucht, weiß Plass. „So werde die IAA ihrer Rolle als letzte große europäische Mobilitätsplattform gerecht.“
Plass, Mitgründer und CEO von Mutabor, der nach eigenem Bekunden größten, unabhängigen 360°-Designagentur und Markenberatung in Deutschland, nennt als wichtigtes Ziel bei der Neukonzeption, im Wettbewerb mit Paris und Genf um die europäische Führungsrolle die erste Wahl zu bleiben. „Darum war die radikale Neukonzeption richtig“, meint Plass. „Wir sehen, wie schwer sich die anderen tun, in einem alternativen Business Model zu denken und die Trends der Eventbranche aufzunehmen.“ Sein Credo: „Nur wer vor Fachleuten glänzt, kann auch Kunden gewinnen.“
Bei der Shanghai Auto Show hatten die deutschen Hersteller mit Überraschung und Entsetzen zur Kenntnis nehmen müssen, dass die chinesischer Hersteller nicht nur stark bei billigen Elektroautos auftreten, sondern die Spitzenklasse in den Blick nehmen. Das wertet für Plass die IAA Mobility auf zu einer angemessenen Antwort auf diese Schlappe von Shanghai. Die Frage sei jetzt offen: „Mit welchen Zukunfts-Narrativ bleiben wir als Europäer und Deutsche global erfolgreich?", fragt Plass.
Daneben treibt ihn die Sorge um, die Klimaaktivisten könnten auch 2023 gute Chancen haben, den Gesamteindruck der IAA und das, was am Ende in den Köpfen der Allgemeinheit bleibt, zu bestimmen. „Sie fordern eine gesellschaftliche Debatte um das Thema individuelle Mobilität, die wohl seitens der Autoindustrie nicht beantwortet werden wird.“ Denn die werde ihr Geschäftsmodell nicht für die Klimaaktivisten hergeben. Plass fragt sich, „welche(r) Speaker oder welche(r) CEO es schafft, den Klimaaktivisten auf Augenhöhe zu begegnen, dem Frust die Stirn zu bieten und intelligente Antworten entgegenzustellen“. In dem Interview bedauert er das, „denn der Technologiewandel wäre ja zumindest ein erster Absprungpunkt für eine konstruktive Debatte. (aum/sm)
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