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Held der Straße: Nur einer hilft

Jürgen Will aus Dortmund ist vom Automobilclub von Deutschland mit der Auszeichnung „Held der Straße“ des Monats Juli geehrt worden. Der selbst gesundheitlich beeinträchtigte Rentner hat einen 66 Jahre alten Radfahrer wiederbelebt, der auf der Straße lag.

Auf dem Heimweg von Freunden überquert Jürgen Will in Lünen mit seiner Frau im Auto die Brücke auf der Bundesstraße 54 über den Datteln-Hamm-Kanal. Zunächst bemerken sie zwei Autos mit eingeschalteter Warnblinkanlage, dann ein paar Menschen, die herumstehen. Der 67 Jahre alte Rentner hält an und will fragen, was los ist. da entdeckt er auch schon einen Radfahrer, der auf der Fahrbahn liegt. Jürgen Will erfährt zwar, dass der Rettungsdienst bereits alarmiert ist, um den Verunglückten aber kümmert sich niemand. „Die wussten offenbar nicht, was zu tun ist“, vermutet Will, der nach eigenen Aussagen nicht zum ersten Mal in einer derartigen Situation war.

Er geht daher sofort zu dem am Boden liegenden 66-Jährigen und fühlt nach dem Puls. Der Radfahrer ist schon leicht blau im Gesicht und offenbar mit dem Kopf auf dem Pflaster aufgeschlagen. Will dreht ihn in die stabile Seitenlage, legt ihm ein Kissen unter den Kopf und prüft, ob die Atemwege frei sind. Er holt Erbrochenes aus dem Mund des Opfers und dreht den Mann auf den Rücken, um mit der Herzdruckmassage zu beginnen. Der Verunfallte atmet kurz, röchelt, kollabiert aber wieder. Eine 33-jährige Krankenschwester, die zufällig vor Ort ist, kommt dazu und unterstützt den Ersthelfer und seine Frau bei der Reanimation.

Als Rettungsdienst und Polizei eintreffen, stellt der Notarzt fest: „Wir müssen sofort intubieren.“ Es wird hektisch. Jürgen Will, der an einer Geh- und Atembehinderung leidet und zu 100 Prozent schwerbehindert ist, ist nach der rettenden Tat selbst etwas angeschlagen und hat Schwierigkeiten aufzustehen. Langsam wird auch er etwas nervös und zittert, gleichzeitig fällt der Druck von ihm ab, als der Radfahrer medizinisch in besten Händen ist.
Großes Lob erhält der Ersthelfer vom Notarzt, den Sanitätern und der Polizei. Es dauert ein paar Tage, bis Will und seine Frau den Vorfall verarbeitet haben. Immer noch kann er nicht verstehen, warum niemand schon früher eingegriffen hat. „Warum sollte man Angst vor einem vermeintlichen Toten haben?“ fragt er etwas provozierend und verweist darauf, dass selbst sein Erste-Hilfe-Kurs schon fast 50 Jahre zurückliegt.

Jürgen Will erhält neben der Ehrung „Held der Straße des Monats Juli“ von Kia als Kooperationspartner der Verkehrssicherheitsaktion einen Sportage Plug-in-Hybrid für zwei Wochen und 1000 km zur persönlichen Verfügung. Treibstoff- bzw. Stromkosten in Höhe von 250 Euro werden ihm erstattet.
Der AvD sucht jeden Monat engagierte Mitmenschen, die sich in kritischen Unfallsituationen besonders vorbildlich verhalten haben. Jeder kann Personen in seinem Umfeld benennen, die bei Unfällen geholfen oder ein Unglück durch ihr Eingreifen vermieden haben. Vorschläge werden unter dem Stichwort „Held der Straße“ und der E-Mail-Adresse HdS@avd.de entgegengenommen. Unterstützt wird die Initiative auch von der Zeitschrift „Auto Straßenverkehr“. (aum)

Weiterführende Links: AvD-Presseseite

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„Held der Straße“ des Monats Juli 2023: Jürgen Will (67).

„Held der Straße“ des Monats Juli 2023: Jürgen Will (67).

Foto: Autoren-Union Mobilität/Avd

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„Held der Straße“ des Monats Juli 2023: Jürgen Will (67).

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„Held der Straße“ des Monats Juli 2023: Jürgen Will (67).

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