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Im Rückspiegel: Die vollkommene Form

Er war einer der Stars der IAA im September 1995 in Frankfurt: der Audi TT. Der kleine puristische Sportwagen folgte der ein Jahr zuvor mit dem A4 eingeführten Designlinie. Gestaltet wurde der Zweisitzer vom Amerikaner Freeman Thomas und unter Leitung des damaligen Designchefs Peter Schreyer. Die Modellbezeichnung TT war und ist eine Reminiszenz an die legendäre Tourist Trophy auf der Isle of Man, eine der ältesten Motorsportveranstaltungen der Welt, bei der NSU und DKW mit ihren Motorrädern große Erfolge feierten. Gleichzeitig erinnert das Kürzel an den sportlichen NSU TT der 60er-Jahre. Zudem wich Audi bei der Bezeichnung bewusst von der sonst üblichen Nummern-Nomenklatur ab.

Die Entscheidung, das Coupé in Serie zu produzieren fiel erst nach der Messe und zum Ende des Jahres. Es dauerte aber noch bis 1998, bis der Audi TT auf den Markt kam. Bereits ein Jahr später folgte der Roadster. Basis bildete die Plattform des VW Golf IV.

Torsten Wenzel, Exterieur-Designer bei Audi, hat die Studie mit in die Serie überführt und erinnert sich: „Für uns war es das größte Lob, als die Fachpresse anerkennend feststellte, dass sich von der Studie zur Serie nicht viel verändert hatte, obwohl wir aufgrund der technischen Vorgaben für die Serienversion im Detail natürlich doch vieles anpassen mussten – auch hinsichtlich der Proportionen.“ Am auffälligsten war die Integration eines hinteren Seitenfensters. Durch den Verzicht auf klassische Stoßfängerüberhänge und seine runde Form, die wie aus einem Guss war, wirkte das Modell beinahe skulptural. Ein weiteres Gestaltungselement trägt zur unverwechselbaren Silhouette des Audi TT Coupé bei: der Kreis – „die vollkommene grafische Form“, wie Wenzel meint.

Produziert wurde der TT von Anfang an im Werk in Ungarn: Die lackierten TT-Karosserien werden bis heute über Nacht per Bahn von Ingolstadt nach Györ transportiert, wo die Endmontage stattfindet. Diese standortübergreifende Fertigung war zu Beginn einzigartig in der Automobilbranche.

Das Motorenangebot im Audi TT der ersten Generation erstreckte sich über mit Vierzylinder-Turbomotoren mit 150 bis 225 PS Leistung bis zum 250 PS starken V6. Ein Besonderheit war der nur in 1168 Exemplaren gebaute Audi TT Qauttro Sport mit auf 240 PS gesteigertem Vierzylinder. Die Ledersitze des Audi TT Roadster im Baseballhandschuh-Design schafften es dabei von einem Blickfang im Showcar als Sonderausstattung in die Serie. In acht Produktionsjahren wurden bis Mitte 2006 insgesamt 178.765 Audi TT Coupé der ersten Generation (Typ 8N) produziert, vom Audi TT Roadster werden zwischen 1999 und 2006 exakt 90.733 Stück gebaut.
Bei den nachfolgenden zwei Generationen behielten die Gestalter mit minimalistischem Design und schnörkellosem, fahrerorientiertem Innenraum die Reduktion auf das Wesentliche bei. Typisch blieb die runde Form, das Kreismotiv, das sich als verbindendes Element durch das Styling zog und zieht ‒ wie etwa beim Tankdeckel aus Aluminium, bei den runden Lüftungsauslässen, der Einfassung der Schaltkulisse und dem markanten Schaltknauf.

Die zweite Modellgeneration wurde 2006 (Coupé) und 2007 (Roadster) vorgestellt und basierte auf der Plattform der zweiten Generation des Audi A3. Erstmals kam auf Wunsch das adaptive Dämpfersystem „Audi magnetic ride“ zum Einsatz. 2008 erschien das Sportmodell TTS mit Zwei-Liter-Turbomotor und 272 PS, ein Jahr später folgte der TT RS mit einem 2,5-Liter-Fünfzylinder mit 340 PS und 360 PS im Audi TT RS plus. 2008 brachte die Marke mit dem TT 2.0 TDI Quattro zu dme den weltweit ersten Seriensportwagen mit einem Dieselmotor auf den Markt.

Die dritte, aktuelle Generation des Audi TT erschien 2014 und war nochmals leichter: Das TT Coupé mit 2.0-TFSI-Motor und Handschaltung wog nur 1.230 Kilogramm, das waren bis zu 50 Kilogramm weniger als zuvor. Die ursprüngliche Linienführung des Ur-TT von 1998 haben die Designer versucht, modern zu interpretieren. Generationenübergreifend treu blieb Audi dem runden Tankdeckel mit dem typischem TT-Schriftzug. In technischer Hinsicht hielt der TT der dritten Generation eine Reihe von Neuheiten bereit: So debütierte bei ihm das Audi virtual cockpit, das die analogen Instrumente und den MMI-Monitor ablöste. 2016 begann TT RS eine neue Ära für die Lichttechnik in der Autowelt: Erstmals setzte Audi die OLED-Technologie, organische LEDs, ein. Topmodell war zunächst der Audi TTS mit 2-Liter-Turbomotor und 310 PS, 2016 folgte der TT RS mit dem 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbo und 400 PS. Dieser Motor wurde neunmal in Folge als „International Engine of the Year“ ausgezeichnet.

Das 25-jährige Jubiläum feiert Audi mit dem Sondermodell TT RS Coupé „Iconic Edition“ – in Nardograu und auf 100 Exemplare limitiert. (aum)

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Audi TT Coupé (2003).

Audi TT Coupé (2003).

Foto: Autoren-Union Mobilität/Audi

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Audi TT, Showcar von 1995.

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Foto: Autoren-Union Mobilität/Audi

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Audi TT (1. Generation).

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Audi TT (1. Generation).

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Audi TT (1. Generation).

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Audi TT (1. Generation).

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Audi TT (1. Generation).

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Audi TT (2. Generation).

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Audi TT (2. Generation).

Audi TT (2. Generation).

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Audi TT (2. Generation).

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Audi TT Coupé (3. Generation).

Audi TT Coupé (3. Generation).

Foto: Autoren-Union Mobilität/Audi

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Audi TT Coupé (3. Generation).

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Studie des Audi TT von 1995.

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Foto: Autoren-Union Mobilität/Audi

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Studie des Audi TT von 1995.

Studie des Audi TT von 1995.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Audi

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Studie des Audi TT von 1995.

Studie des Audi TT von 1995.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Audi

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Studie des Audi TT von 1995.

Studie des Audi TT von 1995.

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Audi TT: Designskizze für die Studie von 1995.

Audi TT: Designskizze für die Studie von 1995.

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Audi TT: Designskizze für die Studie von 1995.

Audi TT: Designskizze für die Studie von 1995.

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Audi TT RS Coupé Iconic Edition (l.) und das Showcar von 1995.

Audi TT RS Coupé Iconic Edition (l.) und das Showcar von 1995.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Audi

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Audi TT RS Coupé Iconic Edition (l.) und das Showcar von 1995.

Audi TT RS Coupé Iconic Edition (l.) und das Showcar von 1995.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Audi

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