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Bahn erwartet größten Verlust der Geschichte

Die Deutsche Bahn (DB) schließt die ersten sechs Monate mit einem operativen Verlust (EBIT bereinigt) in Höhe von 1,8 Milliarden Euro ab. Hinzu kommen außerordentliche Effekte, die vor allem durch eine Sonderabschreibung auf die DB-Tochter Arriva von 1,4 Milliarden Euro geprägt sind. Zusammen führt dies im ersten Halbjahr zu einem Ergebnis nach Steuern von minus 3,7 Milliarden Euro.

Die Investitionen bei Bund und Bahn sind durch ein langfristiges Modernisierungs- und Ausbauprogramm für die Eisenbahn in Deutschland erneut gestiegen. Mit 5,6 Milliarden Euro (Brutto-Investitionen) und 2,8 Milliarden Euro (Netto-Investitionen) erreichten diese ein neues Rekordniveau und die höchsten Halbjahreswerte in der DB-Geschichte.

Im ersten Halbjahr 2020 sank der Umsatz des DB-Konzerns im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 11,8 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro. 37 Prozent weniger Fahrgäste hat das Unternehmen zu beklagen. DB-Vorstand Richard Lutz nennt Corona die "schlimmste finanzielle Krise seit [...] Bestehen" der Deutschen Bahn. Dabei war die Bahn mit positiven Vorzeichen ins Geschäftsjahr gestartet.

Nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Deutschland zeichnen sich seit Mai wieder Verbesserungen im Kerngeschäft der DB ab. Die Corona-Krise traf die europäische Nahverkehrstochter Arriba jedoch mit voller Wucht, da sie in Ländern mit besonders schwerem Pandemie-Verlauf wie Großbritannien, Italien und Spanien aktiv ist. Vor diesem Hintergrund war eine Sonderabschreibung von 1,4 Milliarden Euro möglich.

Die internationale Logistik-Tochter DB-Schenker navigiert hingegen trotz Umsatzeinbußen gut durch die Krise. Sie steigerte das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) auf 278 Millionen Euro (plus 16,8 Prozent gegenüber erstem Halbjahr 2019).

Zum Jahresende erwartet die DB mit bis zu 3,5 Milliarden Euro den größten operativen Verlust (EBIT bereinigt) ihrer Geschichte. Der Umsatz im Jahr 2020 könnte auf bis zu 38,5 Milliarden Euro sinken. Alle Prognosen sind unverändert mit hohen Unsicherheiten behaftet. (ampnet/deg)

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Ein ICE 3 fährt parallel zur Autobahn.

Ein ICE 3 fährt parallel zur Autobahn.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Deutsche Bahn/Claus Weber

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