In Deutschland wurden 2019 rund 805 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – rund 54 Millionen Tonnen oder 6,3 Prozent weniger als 2018. Das zeigt die vorläufige Treibhausgas-Bilanz des Umweltbundesamtes (UBA). Damit setzt sich der positive Trend des Vorjahres auch 2019 fort. Im Vergleich zu 1990 sanken die Emissionen in Deutschland um 35,7 Prozent. Bis 2030 will Deutschland seine Emissionen laut Klimaschutzgesetz um mindestens 55 Prozent mindern.
Die größten Fortschritte gab es in der Energiewirtschaft. Gründe für diese Entwicklung sind die erfolgreiche Reform des europäischen Emissionshandels, der niedrige Gaspreis, der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie sowie die Abschaltung erster Kohlekraftwerksblöcke. Ein wesentlicher Treiber der Minderung ist der deutlich gestiegene Beitrag der erneuerbaren Energien. Grund dafür ist allerdings nicht in erster Linie der Bau neuer Anlagen, sondern ein besonders wind- und sonnenreiches Wetter. Die erneuerbaren Energien hatten 2019 einen Anteil von 17,1 Prozent am Bruttoendenergieverbrauch (Vorjahr: 16,5 Prozent). Damit ist das Ziel von 18 Prozent in Sichtweite, das Deutschland nach der EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie bis 2020 erreichen muss.
Im Sektor Industrie gehen die Emissionen gegenüber dem Vorjahr um über 7 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente zurück (minus 3,7 Prozent). Zum großen Teil ist dieser Rückgang der rückläufigen Brennstoffnutzung in den Industriefeuerungen und der geringeren Stromerzeugung in den Industriekraftwerken zuzuordnen.
Die Emissionen aus dem Gebäudebereich stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5 Mio. Tonnen an (plus 4,4 Prozent). Ein wesentlicher Treiber des Emissionsanstiegs sind die gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegenen Heizölabsätze.
Die Treibhausgasemissionen des Verkehrs liegen mit 163,5 Mio. Tonnen CO2 auf einem leicht höheren Niveau als im Vorjahr (+1,2 Mio. Tonnen bzw. +0,7 Prozent). Zwar kamen sparsamere Fahrzeuge auf den Markt, gleichzeitig nahm aber auch der Kfz-Bestand zu (+1,6 Prozent), so dass in Summe mehr Benzin und Diesel verbraucht wurde.
Im Sektor Landwirtschaft gingen die Treibhausgasemissionen um 2,3 Prozent auf 68,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zurück. Gründe dafür sind sinkende Tierbestände bei Rindern und Schweinen sowie ein zurückgegangener Verkauf von Mineraldünger.
Die Emissionen des Abfallsektors sanken gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Mio. Tonnen bzw. um 4,7 Prozent. Der Trend wird bestimmt durch die Emissionen der Abfalldeponierung.
Im Ergebnis gingen bei allen Treibhausgasen die Emissionen zurück. Beim dominierenden Kohlendioxid beträgt der Rückgang nahezu 50 Mio. Tonnen (-6,6 Prozent). Die Methangesamtemission gingen um 2,5 Mio. Tonnen (-4,7 Prozent) zurück. Lachgas lag bei nahezu minus 1,3 Mio. Tonnen (-3,5 Prozent). (ampnet/Sm)
Mehr zum Thema: Umweltbundesamt , UBA , Rückgang Kohlendioxid , Zunahme erneuerbare Energien
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