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Ratgeber: Gut versichert Rad fahren

Fahrrad fahren ist in. Das stellen nicht nur die Zweiradhersteller, sondern auch die Versicherer fest. Nach einer aktuellen Statistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden im vergangenen Jahr mehr als 292 000 Fahrräder in Deutschland gestohlen. Und das sind nur die Fälle, die bei der Polizei angezeigt wurden. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen, schätzen Fachleute.

Bei mehr als der Hälfte der Drahtesel, die unerwünscht den Besitzer wechselten, handelte es sich um versicherte Räder: laut GDV rund 160 000 Stück. Damit richteten die Diebe einen Gesamtschaden von rund 100 Millionen Euro an, berichtet das von der HUK-Coburg getragene Goslar Institut für verbrauchergerechtes Versichern. Für jedes gestohlene Fahrrad zahlten die Versicherungsgesellschaften im Schnitt 630 Euro, so viel wie nie zuvor. 2017 lag die Schadensumme noch bei 570 Euro.

Die Zuwächse in diesem Bereich sind nach den Erkenntnissen von Polizei und Versicherungswirtschaft darauf zurückzuführen, dass die Bundesbürger sich ihr Fahrrad gerne auch ein wenig mehr kosten lassen. Und durch den Boom der Pedelecs liegt der Anschaffungspreis für das Fahrrad ohnehin oft über dem üblichen Durchschnitt.

Nach Daten des Zweirad-Industrie-Verbands erhöhte sich der Umsatz mit Fahrrädern und E-Bikes 2018 auf rund 3,16 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von rund 16,3 Prozent gemessen an 2017. Zusammen mit dem Verkauf von Komponenten und Zubehör ergab sich daraus für die einschlägige Industrie ein Gesamtumsatz von rund sechs Milliarden Euro, wie der Verband berichtet. Demnach lag der Absatz an Fahrrädern und E-Bikes 2018 mit 4,18 Millionen Einheiten um 8,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Dabei hebt der Verband als erfreulich hervor, dass nicht nur der Absatz von E-Bikes erneut stark angestiegen sei. Auch die klassische Fahrrad-Kategorie verzeichnete demnach einen Zuwachs um zwei Prozent.

Ursächlich für die deutlich höheren Erlöse der Branche sind nach Auskunft ihres Spitzenverbandes neben den höheren Stückzahlen ein erneut gestiegener durchschnittlicher Verkaufspreis pro Fahrrad einschließlich E-Bikes: Dieser lag im vergangenen Jahr insgesamt bei 756 Euro und damit um 7,1 Prozent höher als noch 2017. Der gestiegene Wert der Räder macht sie zugleich interessanter für Diebe. Daher stellt sich immer häufiger auch die Frage nach einer Versicherung.

Hier gilt es zunächst zu unterscheiden zwischen einer speziellen Fahrradversicherung und der Absicherung über eine Hausratversicherung. Letztere schließt oft auch ein Fahrrad mit ein. Allerdings ist der Diebstahl nur dann versichert, wenn das Rad aus der Wohnung oder dem zugehörigen, abgeschlossenen Keller entwendet wurde. Soll das Rad beim Einkauf, in der Schule, am Arbeitsplatz oder generell unterwegs gegen Diebstahl versichert sein, muss man meist noch einen Zusatzbaustein in seine Hausratversicherung mit einschließen.

Eine Fahrradversicherung, die unabhängig von einer Hausratversicherung abgeschlossen wurde, bezieht sich – im Gegensatz zur Kfz-Versicherung – in der Regel hauptsächlich auf den Diebstahl des versicherten Objekts. Um Schäden daran geht es seltener. Wird das betreffende Rad entwendet, muss der Besitzer seinem Versicherer nachweisen, dass es ausreichend geschützt, sprich abgeschlossen war. Erforderlich ist in jedem Fall auch die Anzeige des Diebstahls bei der Polizei.

Sinnvoll ist eine Fahrradversicherung laut Goslar Institut für Besitzer eines höherwertigeren Zweirads vor allem dann, wenn es öfter an öffentlichen Plätzen abgestellt wird – und natürlich für Personen, die über keine Hausratversicherung verfügen bzw. deren entsprechende Police das eigene Fahrrad nicht mit abdeckt. Ob sich die Absicherung des Zweirads über eine Hausratsversicherung oder mittels einer speziellen Fahrradversicherung eher lohnt, ist meist eine Rechenaufgabe. (ampnet/jri)

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Fahrraddiebstahl.

Fahrraddiebstahl.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Goslar Institut

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