Logo Auto-Medienportal.Net

Auch bei Schaeffler schwächelt das Automobilgeschäft

Nach den ersten sechs Monaten liegt der Umsatz der Schaeffler Gruppe bei 7226 Millionen Euro (Vorjahr: 7193 Millionen Euro). Währungsbereinigt ging der Umsatz leicht um 0,8 Prozent zurück, im zweiten Quartal um 2 Prozent. Maßgeblich hierfür war die rückläufige Umsatzentwicklung der beiden Automotive-Sparten, die vom Umsatzwachstum der Sparte Industrie nicht vollständig ausgeglichen werden konnte. Die Gruppe erzielte im ersten Halbjahr ein EBIT in Höhe von 483 Millionen Euro (Vorjahr: 773 Millionen Euro), das im Berichtszeitraum mit Sondereffekten in Höhe von 73 Millionen Euro belastet war.

Das EBIT vor Sondereffekten lag damit bei 556 Millionen Euro (Vorjahr: 794 Millionen Euro). Dies entspricht einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 7,7 Prozent (Vorjahr: 11,0 Prozent). Die Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr resultierte besonders aus dem Rückgang der Bruttomarge. Darüber hinaus belasteten gestiegene Vertriebs- und Verwaltungskosten die Margenentwicklung. Vom ersten zum zweiten Quartal verbesserte sich die EBIT-Marge vor Sondereffekten von 7,5 Prozent auf 7,9 Prozent.

Die Sparte Automotive OEM erzielte im ersten Halbjahr Umsatzerlöse in Höhe von rund 4514 Millionen Euro (Vorjahr: 4587 Millionen Euro). Währungsbereinigt ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent zurück. Der Auftragseingang entwickelte sich in den ersten sechs Monaten sehr positiv und lag bei 7,7 Milliarden Euro. Zudem konnte der Unternehmensbereich E-Mobilität im zweiten Quartal den Auftrag eines globalen Premiumherstellers für die Lieferung von Elektromotorenkomponenten im Volumen von 1,1 Milliarden Euro gewinnen.

Von den vier Regionen zeigte die Region Americas mit 8,6 Prozent das währungsbereinigt stärkste Umsatzwachstum der Sparte Automotive OEM. Die Region erzielte ein Umsatzwachstum von 1,6 Prozent. Deutlich rückläufig war das Umsatzwachstum in den Regionen Greater China und Europa mit minus 12,6 Prozent respektive minus 5,0 Prozent. Maßgeblich für die Rückgänge in Greater China und Europa war der starke Rückgang der Automobilproduktion.

Das Geschäft mit EW-Motorteilen läuft am besten

Von den vier Unternehmensbereichen der Sparte Automotive OEM zeigte der Bereich E-Mobilität mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg von 35,8 Prozent das stärkste Wachstum, gefolgt vom Unternehmensbereich Fahrwerksysteme mit 1,9 Prozent. Der Anstieg im Bereich E-Mobilität ging besonders auf Produkthochläufe bei Primärkomponenten für stufenlose Getriebe (CVT) und im Bereich Aktorik zurück. Die Bereiche Getriebesysteme und Motorsysteme entwickelten sich dagegen mit minus 8,2 Prozent beziehungsweise minus 3,9 Prozent rückläufig.

In den ersten sechs Monaten wurde ein EBIT vor Sondereffekten in Höhe von 216 Millionen Euro (Vorjahr: 421 Millionen Euro) erzielt. Für das Gesamtjahr 2019 wird ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum in Höhe von minus 1 bis 1 Prozent erwartet.

Auch das Handelsgeschäft lässt nach

Die Sparte Automotive Aftermarket verzeichnete im ersten Halbjahr mit einem Umsatz von 905 Millionen Euro (Vorjahr: 926 Millionen Euro) einen Umsatzrückgang um währungsbereinigt 2,4 Prozent. Der Umsatzrückgang in Europa betrug auf währungsbereinigter Basis minus 6,0 Prozent. Er konnte durch den starken Umsatzanstieg in der Region Americas um 13,0 Prozent nicht kompensiert werden. Die Regionen Greater China und Asien/Pazifik hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung der Sparte Automotive Aftermarket.

Auf dieser Basis betrug das EBIT vor Sondereffekten 136 Millionen Euro (Vorjahr: 177 Millionen Euro). Für das Gesamtjahr 2019 geht der Konzern für die Sparte Automotive Aftermarket von einem Umsatzwachstum von minus 1 bis 1 Prozent aus. Die Sparte Industrie steigerte ihre Umsatzerlöse auf rund 1806 Millionen Euro (Vorjahr: 1 679 Millionen Euro) um 5,9 Prozent. Alle vier Regionen trugen zum Umsatzwachstum bei. Den größten Zuwachs erzielte erneut die Region Greater China mit 18,9 Prozent, vor Americas mit 5,9 Prozent, Asien/Pazifik mit 2,9 Prozent und Europa mit 2,6 Prozent.

Die Sparte Industrie erzielte im ersten Halbjahr ein EBIT vor Sondereffekten in Höhe von 203 Millionen Euro (Vorjahr: 190 Millionen Euro). Die Prognose für das Umsatzwachstum im Gesamtjahr 2019 liegt nunmehr bei 2 bis 4 Prozent.

Die Netto-Finanzschulden erhöhten sich zum 30. Juni 2019 auf 3167 Millionen Euro, wodurch das Gearing-Ratio, also das Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu Eigenkapital, auf rund 116 Prozent (31. Dezember 2018: rund 83 Prozent) anstieg.

Die Schaeffler Gruppe rechnet für das Jahr 2019 auf Basis der angepassten Prognose mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum um minus 1 bis 1 Prozent (vorher: 1 bis 3 Prozent), mit einer EBIT-Marge vor Sondereffekten in Höhe von 7 bis 8 Prozent (vorher: 8 bis 9 Prozent) und mit einem Free Cash Flow vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten von 350 bis 400 Millionen Euro (vorher: rund 400 Millionen Euro). (ampnet/Sm)

Mehr zum Thema: ,

Teile diesen Artikel:

Bilder zum Artikel
Schaeffler.

Schaeffler.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Schaeffler

Download: