52 803 Notrufe wurden 2016 von den Notrufsäulen am Rand der deutschen Autobahnen in die Notrufzentrale nach Hamburg abgesetzt. Im vergangenen Jahr ging dort durchschnittlich alle zehn Minuten ein Hilferuf von den orangefarbenen Säulen ein. Zwischen Januar und Dezember 2016 wurden 12 670 der insgesamt 16.899 Autobahnnotrufsäulen mindestens einmal genutzt, das entspricht einer Nutzungsquote von 75 Prozent.
„Auf jeden der 12.993 Autobahnkilometer in Deutschland entfallen 4,1 Notrufe“, erläuterte heute Dr. Jens Bartenwerfer, Geschäftsführer der Dienstleistungs-GmbH des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV DL), die in Hamburg alle eingehenden Notrufe betreut. „Wenn es darum geht, schnell und präzise professionelle Hilfe zu organisieren, sind die Autobahnnotrufsäulen trotz aller Smartphones und anderer mobiler Kommunikationsmittel weiterhin unverzichtbar. Die Säulen gewährleisten dabei insbesondere die exakte Ortung des Notfalls. Die orangefarbenen Helfer sind offensichtlich für die Autofahrer nach wie vor ein Symbol für eine vertrauenswürdige und verlässliche Hilfe im Notfall. Diese Symbolkraft haben sie im Übrigen auch für Verkehrsteilnehmer aus dem Ausland“, sagte Bartenwerfer.
Weitere 17 204 Warnungen zu akuten Gefahren wie Gegenstände auf der Fahrbahn, Böschungsbrände, Falschfahrer oder Fußgänger und Radfahrer auf einzelnen Autobahnabschnitten wurden 2016 über die Notrufsäulen an die Notrufzentrale gemeldet. Damit summieren sich die Nutzungen der Autobahnnotrufsäulen auf 70 007. Das sind mehr als 190 Hilfeleistungen täglich.
Mit 263 Notrufen war 2016 die Notrufsäule mit der Nummer 16178 an der A 5 von Frankfurt nach Karlsruhe bei Kilometer 513,3 zwischen Langen / Mörfelden und Weiterstadt, nahe Darmstadt, „Spitzenreiter“ der am häufigsten genutzten Autobahnnotrufsäulen in Deutschland. Dort gab es im letzten Jahr eine umfangreiche Dauerbaustelle. Mit weitem Abstand folgt die Notrufsäule mit der Nummer 23217 an der A 1 von Köln nach Saarbrücken bei Blankenheim an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, von dort wurden 136 Notrufe zur Hamburger Notrufzentrale abgesetzt. Die Autobahnnotrufsäule Nummer 24972 ist mit 112 Notrufen Dritte in der Reihe der am häufigsten genutzten Säulen, sie steht an der A 37 bei Hannover im Bereich des Messeschnellwegs in Richtung Burgdorf. In Niedersachsen, NRW und Hessen stehen jeweils zwei der zehn am meisten genutzten orangefarbenen Helfer unter den „Top Ten“.
Die Statistik bei der Notrufdichte führt 2016 wie schon in den Vorjahren die A 255, der Autobahnzubringer zwischen Hamburg (Abzweig Veddel) und der A 1 mit 13 Notrufen pro Kilometer an. Mit 11,3 Notrufen/km folgt die A 37 zwischen Hannover und Burgdorf. Mit neun Notrufen pro Kilometer ist die A 831 zwischen Stuttgart-Vaihingen und dem Stuttgarter Kreuz an dritter Stelle platziert.
Die niedrigste Notrufdichte im letzten Jahr gab es am Niederrhein mit 0,4 Notrufen pro Kilometer auf der A 540 von Grevenbroich nach Jüchen zur A 46. Dahinter folgen gleich drei Autobahnen mit 0,5 Notrufen/km: die A 392 (Nordtangente Braunschweig), die A 672 (Querspange Darmstadt) sowie die A 562 zwischen Bonn und dem Autobahnkreuz Bonn-Ost.
Nach absoluten Zahlen entfallen die meisten Notrufe auf die längsten Autobahnen. Die Statistik für 2016 wird von der A 3 (769 Kilometer) angeführt, von den Notrufsäulen an deren Gesamtstrecke wurden 5343 Notrufe abgesetzt. 4323 Notrufe nahm die Hamburger Notrufzentrale von der A 7 (749 Kilometer) entgegen und auf der A 2 (473 Kilometer) nahmen Autofahrer 3659-mal die Notrufsäule in Anspruch nehmen.
60,5 Prozent (31 953 Notrufe) aller Notrufe von den orangefarbenen Helfern von Januar bis Dezember 2016 entfallen auf die zehn längsten Autobahnen in Deutschland, deren Länge dagegen beträgt lediglich 44,8 Prozent (5815 Kilometer) des gesamten Autobahnnetzes, rechnet der GDV vor.
Die Notrufsäulen stehen ungefähr alle zwei Kilometer auf beiden Seiten der Autobahnen. Dieses Notrufnetz wird ergänzt durch den Unfallmeldedienst, ein nachrüstbares, automatisches Notrufsystem der Autoversicherer, das in den Zigarettenanzünder gesteckt wird. (ampnet/jri)
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