Nissan-Workstation: Vom Cockpit an den Schreibtisch

Wie es vor und hinter ihren Autos sowie links und rechts davon aussieht, haben Fahrerinnen und Fahrer eines Nissan Qashqai dank Around View Monitor (AVM) ständig im Blick. Auch über Objekte, die sich rund um das Fahrzeug bewegen, sind sie stets auf dem Laufenden, dafür sorgt die Moving Object Detection (MOD). Das dient der Sicherheit insbesondere für Fußgänger. Und sollte sie die Müdigkeit übermannen, mahnt sie der Driver Attention Alert (DAA), eine Pause einzulegen. Was ihnen im Auto recht ist, müsste jeder Bürobelegschaft billig sein, glaubten Ingenieure bei Nissan und erdachten auf der Grundlage der Fahrerassistenzsysteme des von ihnen konstruierten Crossover die „Nissan Qashqai Workstation“, eine Art Assistenzsystem für Schreibtischtäter.

Darüber, ob sich ein Arbeitsplatz à la Qashqai demnächst in europäischen Büros durchsetzen wird, halten sich Nissan-Verantwortliche noch bedeckt. „Der Qashqai Schreibtisch ist vielleicht nicht ganz ernst gemeint, aber er zeigt eindrucksvoll, wie die Technologien dieses Fahrzeugs das alltägliche Leben von uns allen erleichtern können“, bekräftigt David Moss, Vice President des Nissan European Technical Centre im britischen Cranfield, knapp zwei Autostunden nördlich von London.

Wenn auch nicht ganz ernstgemeint, so doch recht nützlich wie sich zeigt. So funktioniert die Nissan-Qashqai-Workstation: Führt man mit Hilfe der Maus den Cursor auf dem Computer-Monitor auf das Symbol für den Rückwärtsgang, zeigt eine 360-Grad-Rundumsichtkamera das Geschehen rund um den Schreibtisch. Gleiches liefert das Fahrerassistenzsystem im Nissan-Bestseller indem es eine Rundumsicht um das Fahrzeug aus der Vogelperspektive liefert. Außerdem: Sollte sich jemand dem Schreibtisch nähern, ertönt ein Signalton. So bleibt genügend Reaktionszeit, um beispielsweise den Check privater E-Mails vor den Augen des Vorgesetzten zu verbergen. Im Auto warnt ein solches System etwa beim Ein- und Ausparken, wenn sich Fahrzeuge, spielende Kinder oder Tiere hinter dem Fahrzeug befinden.

Abgerundet wird der Nissan-Arbeitsplatz durch einen Müdigkeitswarner: Sensoren in Tastatur und Maus überwachen den Produktivitätsgrad. Stellen sie in einem zuvor eingestellten Zeitraum keine Aktivität fest, schlägt ein akustisches und optisches Signal Alarm. Im Auto erkennt dieser Müdigkeitswarner an der Fahrweise, ob der Mensch am Steuer müde oder unkonzentriert ist, und fordert ihn mit einem aufleuchtenden Kaffeetassen-Symbol zum Einlegen einer Pause auf.

Bevor Nissan seinen Hightech-Schreibtisch präsentierte, startete das Unternehmen eine repräsentative Umfrage zu den Arbeitsgewohnheiten der Deutschen. Ergebnis: Der unproduktivste Tag der Woche ist nicht wie gemeinhin angenommen der Freitag, an dem sich viele Arbeitnehmer gedanklich auf das Wochenende vorbereiten. In Wahrheit schaffen 24 Prozent der Berufstätigen immer montags – also am sogenannten „Blauen Montag“ – die wenigste Arbeit wie die vom Marktforschungsunternehmen Yougov mit Hauptsitz in London durchgeführte Umfrage unter 2107 Deutschen ergab. Und unabhängig vom Wochentag folgt nach dem Mittagessen meist die Müdigkeit, das oft beklagte „Suppen-Koma“, das bei jedem vierten Deutschen zwischen 13.30 Uhr und 15 Uhr die Produktivität in den Keller schickt.

„Mit dem Crossover-Schreibtisch könnte sich das ändern. Dank seiner Technologien könnten die Mitarbeiter ihren Kollegen immer einen Schritt voraus sein, ihr Leben vereinfachen und die Produktivität zum Beispiel nach dem Mittagessen steigern“, glaubt David Moss. „Aktuell gibt es zwar keine Pläne, diesen Arbeitsplatz in Serie zu produzieren, aber man weiß ja nie.“ Immerhin ist der Nissan-Around-View-Monitor bereits heute auch außerhalb von Autos im Einsatz. Im Land der aufgehenden Sonne hilft er der „Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology“ dabei, Geheimnisse der Tiefsee zu erforschen. (ampnet/hrr)