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Kommentar: Kollegenschelte

Normalerweise hält man sich als Kollege raus. Aber wenn ein Fachblatt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) als Zeuge aufruft, dann kann ich der Versuchung nicht widerstehen, genauer hinzusehen. „Schluss mit Tricksen beim Kraftstoffverbrauch“ fordert der „kfz-betrieb“ in seiner aktuellen Ausgabe und reiht sich damit populistisch in den Reigen derer ein, die – obwohl sie es besser wissen (sollten) – Normverbrauch und Praxisverbrauch einander gleichsetzen.

Die Kollegen zitieren auch den International Council of Clean Transportation und mit der DUH eine zweite Umweltschutzorganisation mit der Aussage, die Kraftstoffverbrauchsdaten lägen in der Praxis rund ein Viertel über denen, die nach der gesetzlichen Vorschrift (EU-Norm) ermittelt werden. Das stimmt, aber Norm ist Norm.

Wenn nun eine neue Norm entwickelt wird (Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedure – WLTP), dann ist auch nur eine Norm, in diesem Fall ein neues Messverfahren und ein neuer Testzyklus, die hoffentlich zu Werten führen, die dichter an der Realität liegen. Wenn die Ergebnisse zwischen alter und neuer Norm stark abweichen, was zu erwarten ist, steht die Automobilindustrie vor einem großen Problem, denn die Grenzwerte für Kohlendioxidemissionen beruhen auf der alten Norm. Diese Konsequenzen mit Schadenfreude anzugehen, ist sicher nicht die Aufgabe einer sachkundigen Presse. (ampnet/Sm)

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Peter Schwerdtmann

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