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VDA-Neujahrsempfang: Autoindustrie startet zuversichtlich ins Jahr

„Die deutsche Automobilindustrie startet mit Zuversicht in das Jahr 2010. Diese Industrie hat sich im Krisenjahr 2009 besser geschlagen als ihre Wettbewerber und auf wesentlichen Wachstumsmärkten Marktanteile gewonnen“, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann heute Abend beim Neujahrsempfang des Verbandes der Automobilindustrie in Berlin. Als einzige Branche in Deutschland habe die Autoindustrie ihre Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen um über 4 Prozent auf fast 21 Milliarden Euro erhöht. Ein Großteil der Gelder fließe in die Entwicklung Sprit sparender Antriebe. Damit werde die Branche gute Voraussetzungen schaffen, um mit neuen und attraktiven Modellen ihre Position auf den Weltmärkten auszubauen und Marktanteile zu steigern.

Wissmann unterstrich, dass die deutschen Konzernmarken die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Neufahrzeuge deutlich gesenkt hätten und in den meisten Fahrzeugklassen unter den Werten der Importeure lagen. Auch wenn die Elektromobilität derzeit hoch im Kurs stehe, verfolge die deutsche Automobilindustrie konsequent ihre „Fächerstrategie“. Dazu gehörten neben Hybrid- und Brennstoffzellentechnik auch die Optimierung der klassischen Antriebe Diesel und Benziner Weitere Beiträge zur CO2-Reduzierung erwartet der VDA-Präsident durch Biokraftstoffe der 2. Generation sowie vom Leichtbau.

An die Politik richtete Wissmann die Bitte, die im Koalitionsvertrag vereinbarten Ziele rasch und vollständig umzusetzen: „Die Politik hat sich klar für eine bezahlbare Mobilität ausgesprochen. Das bedeutet für uns, dass Autofahren nicht teurer werden darf“, unterstrich er und begrüßte die vor wenigen Wochen vorgenommene Verbesserung der Jahreswagenbesteuerung. Auch für die Zulieferer, die für drei Viertel der automobilen Wertschöpfung stehen und derzeit besonders unter der restriktiven Kreditvergabe der Banken leiden, biete der Koalitionsvertrag Anknüpfungspunkte, die genutzt werden sollten. „Die Lieferstrukturen sind ohnehin angespannt“, sagte Wissmann. „Wir müssen gemeinsam mit Politik und Kreditwirtschaft die Finanzierungsbedingungen der gesunden Unternehmen sicherstellen.“

Die Investitionen in die Bundesverkehrswege müssten weiter auf hohem Niveau gehalten werden, die Einnahmen aus der Lkw-Maut sollten möglichst vollständig in die dringend notwendige Erhaltung und den Ausbau der Straßenverkehrswege fließen, so Matthias Wissman weiter. Bei der von der EU-Kommission geplanten CO2-Regulierung für leichte Nutzfahrzeuge müsse Brüssel erkennen, dass ein Transporter nicht mit einem Pkw verglichen werden könne. Beim Nutzfahrzeug kommt es nicht – wie beim Pkw – nur auf die gefahrenen Kilometer an, sondern vielmehr auf das transportierte Ladegewicht und Volumen je Kilometer. Es helfe weder der Umwelt noch dem Bürger, wenn ein großer Transporter durch fünf kleinere Fahrzeuge ersetzt werde. Dies würde nur zu mehr Verkehr, mehr Spritverbrauch und höheren CO2-Emissionen führen und die Transportleistung drastisch verteuern.

Vom für das im Frühjahr geplante Spitzentreffen mit Bundeskanzlerin Merkel, bei dem es vor allem um die Elektromobilität gehen werde, verspreche sich die deutsche Automobilindustrie „wichtige Impulse zur Innovationsförderung in Deutschland“. Dabei komme es auch darauf, dass Deutschland hier keinen Wettbewerbsnachteil erleide, sagte Wissmann mit Blick auf die Förderpolitik in Japan, den USA und Frankreich.

Zu dem Empfang kamen rund 700 Gäste, darunter Vize-Kanzler Dr. Guido Westerwelle, Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle und Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer sowie Botschafter aus 16 Ländern. (ampnet/jri)

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