Neben Einzelständen großer Konzerne präsentieren sich 30 deutsche Zulieferer auf der Autoshow in Shanghai (- 29..4.2013) auf einem Gemeinschaftsstand. Sie kommen zusammen auf über 200 Standorte in China. „Kein anderes Land hat in den vergangenen Jahren eine so rasante Wachstums-Story über das Automobil geschrieben wie China: Seit dem Jahr 2000 hat sich der Pkw-Markt in China verzwanzigfacht – von 614.000 Einheiten im Jahr 2000 auf über 13,2 Millionen Neuwagen im Jahr 2012. Das entspricht einem Weltmarktanteil von rund einem Fünftel. Allein seit dem Jahr 2008 hat sich das Marktvolumen in China mehr als verdoppelt“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), heute in Shanghai.
Der Motorisierungsgrad in China ist immer noch vergleichsweise niedrig. Die Pkw-Dichte beträgt 37 Einheiten pro 1000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 525 Pkw pro 1000 Einwohner.
Im vergangenen Jahr wuchs der chinesische Pkw-Markt um 8,4 Prozent. Auch der Start in das laufende Jahr war von hoher Nachfrage geprägt: Im ersten Quartal 2013 legte der Pkw-Absatz um gut 25 Prozent auf über 3,9 Millionen Einheiten gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Allein im März erhöhten sich die Verkäufe um ein Fünftel auf knapp 1,4 Millionen Einheiten.
Wissmann rechnet damit, dass der chinesische Markt im Laufe des Jahres um sechs Prozent auf rund 14 Millionen Autos steigen wird. Das wären 2,5 Millionen Fahrzeuge mehr als in Europa.
Seit 2009 haben die deutschen Hersteller den Marktanteil um vier Prozentpunkte auf 21,4 Prozent erhöht. Im gleichen Zeitraum verdoppelte sich ihr Absatz mit 2,84 Millionen Fahrzeugen nahezu. Gegenüber 20o6 bedeutet dies eine Vervierfachung des Absatzes.
Der Marktanteil ist in den ersten beiden Monaten auf 21,6 Prozent gestiegen. Das heißt: mehr als jedes fünfte Auto, das heute in China neu verkauft wird, zählt zu einer deutschen Konzernmarke.
Neben dem Export steigt auch die Vor-Ort-Produktion Seit dem Jahr 2005 haben die deutschen Autokonzerne die Pkw-Fertigung in China um das Siebenfache auf 2,9 Millionen Einheiten im vergangenen Jahr gesteigert. 2012 gab es einen Zuwachs um 36 Prozent.
Wie sehr die Bedeutung Chinas als Produktionsstandort auch für die deutsche Automobilindustrie gewachsen ist, zeigt ein längerfristiger Vergleich: Im Jahr 2000 hatte die deutsche Pkw-Produktion in China noch einen Anteil von neun Prozent an der gesamten Auslandsproduktion der deutschen Hersteller. Im Jahr 2012 hat sich dieser Anteil auf 35 Prozent erhöht. Gut jedes dritte Auto, das deutsche Hersteller außerhalb Deutschlands an internationalen Standorten produzieren, wird damit in China gefertigt.
Der chinesische Markt weist nicht nur hohe Wachstumsraten auf, er verändert sich auch in seiner Struktur. Der Trend zu kleineren Motoren, die sich durch geringeren Hubraum und niedrigeren Verbrauch, steigende Effizienz und höhere Aufladung auszeichnen, ist in China deutlich zu beobachten. So ging der Anteil der größeren Hubraumklasse (2,0 bis 2,5 l) seit 2008 von elf Prozent auf acht Prozent zurück, während der Anteil der kleineren Hubraumklasse (1,1 bis 1,6 l) um sechs Prozentpunkte auf knapp 58 Prozent zulegen konnte. Der Anteil der mittleren Hubraumklasse (1,6 bis 2,0 l) blieb nahezu unverändert. Der Anteil von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben ist noch recht gering, allerdings sind die Zuwachsraten bei Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen erheblich. In China dominiert klar der klassische Benzinantrieb, der Dieselanteil an den Pkw-Verkäufen liegt bei 0,5 Prozent. In Westeuropa sind es rund 55 Prozent. (ampnet/jri)
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