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VDA und VCD stoßen ins selbe Horn: E-Mobile nicht überschätzen!

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) begrüßt , dass die Bundesregierung mit dem heute im Kabinett beschlossenen Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität ist ein wichtiges Instrument für die Förderung von Elektroautos geschaffen habe. Kritisch äußerte sich dagegen der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD). Er kritisiert den Plan als zu unkonkret. Statt gezielter Maßnahmen enthalte der Entwicklungsplan vor allem unverbindliche Absichtserklärungen

VDA-Präsident Matthias Wissmann wies auf die große Bedeutung der Elektromobilität „für den Innovationsstandort Deutschland“ hin. Es komme vor allem auf eine langfristige und sichere Planung an, betonte Wissmann. „Damit diese Technik in Zukunft für den breiten Massenmarkt tauglich ist, müssen alle Beteiligten, die Industrie, die Politik und die Energiewirtschaft, an einem Strang ziehen.“ Die Elektromobilität könne einen wichtigen Beitrag zur Minderung der CO2-Emissionen leisten, so der VDA-Präsident weiter. Im Rahmen aller künftigen Antriebskonzepte sei das elektrische Fahren für eine nachhaltige zukunftsgerichtete Mobilität zentral.

Gleichzeitig warnte Wissmann aber vor überzogenen Erwartungen. Aus heutiger Sicht werden die klassischen Antriebe – effiziente Benzin- und Dieselmotoren – noch für eine lange Übergangsphase die individuelle Mobilität sichern. „Vorerst hat der Verbrennungsmotor noch nicht ausgedient – im Gegenteil: Er wird laufend optimiert“, sagte Wissmann. Ähnlich äußerte sich Werner Korn vom VCD-Bundesvorstand: *Die Bundesregierung weckt mit ihrem Entwicklungsplan falsche Erwartungen beim Verbraucher. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee spricht von einer Revolution, dabei gibt es heute noch kein einziges serienmäßiges Elektrofahrzeug zu kaufen. Für das Jahr 2020 werden gerade einmal eine Million E-Mobile auf unseren Straßen prognostiziert - im Gegensatz zu 50 Millionen Dieseln und Benzinern.

Korn weiter: Klimaverträglich werde die Elektromobilität erst dann, wenn der dafür benötigte Strom regenerativ gewonnen werde. Zudem sei es für den Klimaschutz viel hilfreicher, statt einer bestimmten Technologie generell den Bau spritsparender Modelle zu fördern. Die Elektromobilität werde noch lange Zeit ein Nischenprodukt bleiben, der Verbrennungsmotor hingegen über Jahrzehnte den Markt bestimmen.

Auch Korn warnte vor falschen Erwartungen an das Elektroauto. Es werde wird nicht die Reichweite wie die mit Verbrennungsmotor betriebenen Pkw haben. „Umweltminister Sigmar Gabriel wirbt damit, dass Autofahren durch die E-Mobilität billiger wird. In den ersten Produktionsjahren werden diese Autos jedoch 10 000 bis 20 000 Euro teuer sein als Benziner oder Diesel. Außerdem wird der Finanzminister sicherlich ein Äquivalent für die Mineralölsteuer auf den Fahrstrom erheben.“ Eine Kaufförderung der ersten 100 000 Elektrofahrzeuge ab 2012, wie es die große Koalition nun anstrebt, lehnt der VCD ab. Wenn, dann sollte es grundsätzlich eine finanzielle Förderung von energieeffizienten Fahrzeugen geben, unabhängig von deren Antriebsart. (ampnet)

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