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Kommentar Tokio 2011 : Bunte Bilder von der Zeitenwende

Toyota samt Lexus bringen die Stimmung in Tokio auf den Punkt, und das gleich in Form von Slogans. Toyota überschreibt sein Programm mit „Re-Born“ und läutet damit so etwas wie die Neugeburt des Autos ein. Der zweite Slogan verspricht „wieder Fahrfreude“, und Luxustochter Lexus schlägt ein neues Kapitel auf. Selbstkritik und Neuanfang bestimmen die Internationale Automobilausstellung in Tokio, die heute ihre Tore öffnet.

Es sind die Tore eines neuen Messegeländes mit dem Namen Tokio Big Sight. Das neue Messegelände darf man getrost als weiteres Zeichen für eine Zeitenwende in der japanischen Automobilindustrie werten. Vor zwei Jahren war der letzte Salon auf dem bisherigen, weit außerhalb liegenden Messegelände angesichts der Automobil-Krise und des Wegbleibens großer Anbieter aus Übersee zu einer Regionalschau mit Totentanz-Charakter degeneriert. Die Rolle von Tokio als strategischer Messeplatz für die globale Automobilindustrie schien endgültig vorbei, abgetreten an die großen Messen in China.

Der Tsunami und die Ereignisse in Fukoshima sind nicht die alleinigen Auslöser der neuen Zeiten. Schon vor dem Schicksals-März der Japaner hatte sich der Markt unmissverständlich geäußert. Der Absatz japanischer Autos war in den ersten Monaten bereits um 20 Prozent geschrumpft – kein gutes Zeichen bei einem wachsenden globalen Personenwagen-Markt. Aber zusätzlich zum Krisenmanagement haben sich die japanischen Hersteller auch noch ein neues Denken vorgenommen.

Am Anfang stand die Selbstkritik. Die einen sahen sich beim Design auf dem Holzweg, andere beim Powertrain, beim klassischen Antrieb mit Verbrennungsmotor, wieder andere sahen sich mit Qualitätsproblemen. Auch die Herstellkosten in Japan geraten immer mehr ins Zentrum der Betrachtung. Toyota erklärte im Vorfeld der Messe, Klein- und Kompaktwagen in Zukunft nicht mehr in Japan produzieren zu wollen. Der Staat unterstützt die Unternehmen dabei, sich im Ausland über Firmenkauf oder Joint Venture zu engagieren.

Früher hatte das damals noch allgewaltige japanische Wirtschaftsministerium Miti solche strategischen Wandel organsiert. Aber das scheint dieses Mal nicht der Fall zu sein. Der Markt ist stärker als Miti; die Japaner stellen sich dennoch in breiter Front neu auf – als hätten sie sich abgesprochen.

Diese Tokio Motor Show liefert noch nicht den Beweis. Es fehlt die Hardware in Form von Fahrzeugen, die dieses Neue Denken abbilden. Von den japanischen Neuentwicklungen kommt wahrscheinlich allein der Mazda-Studie Takeri das Lob zu, das Design auf ein neues Niveau gehoben zu haben. Der mit Ford verbandelte Hersteller bekommt außerdem von Zulieferern aus Deutschland das Kompliment, sich am erfolgreichsten um die Weiterentwicklung des klassischen Antriebs gekümmert zu haben.

Und sonst: Es gab wieder viele Studien, präsentiert von hübschen Kindfrauen. Und natürlich durfte auch die obligatorische Ausstellung zur Mobilität der Zukunft nicht fehlen: Motorroller mit Brennstoffzelle, alle möglichen Fahrzeuge mit Batterieantrieb, Elektro-Dreiräder mit Neigetechnik, Personenwagen mit acht Rädern und jede Menge Smarts mit den unterschiedlichsten Markenzeichen.

Die diversen Think Tanks, Designstudios und Universitäten haben es offenbar genossenen, mal in alle Richtungen arbeiten zu können. Doch jetzt wird es ernst. Das Neue Denken will umgesetzt sein. Die nächste Tokio Motor Show wird zeigen, ob der neue Ansatz fasst und ob die Messe wieder strategischen Rang erreichen kann. Die Absicht ist klar. Mal sehen, was sie liefern. (ampnet/Sm)

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Tokio 2011: Chevrolet en-V.

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Toikio 2011: Mini-Toyotas à la Sedhgeway.

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Tokio 2011, Elektrofahrerad, das an einer Automobil-Ladestation hängt.

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Tokio 2011: Elektro-Dreirad von Toyota.

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Tokio 2o11: Suzuki-Vorschlag für ein City-Auto.

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Rest für Sm-Artikel

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Tokio 2011: Suzuki-Vorschlag für ein City-Auto.

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Tokio 2011: Auch der Nils von Volkswagen bekam wieder eine Chance unter den Zukunftsstudien.

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Tokio 2011: Box für Passagier- und Frachtbeförderung von Daihatsu.

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Tokio 2011: Chevrolet en-V.

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Tokio 2011: Brennstoffzellen-Roller von Suzuki.

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Tokio 2011: Besonders nachhaltig, der Elektro-Zweisitzer in Holzoptik.

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Peter Schwerdtmann

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