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Studie untersucht Abwrackprämien veröffentlicht

Das Weltverkehrsforum (International Transport Forum) der OECD und die FIA Foundation haben heute eine Studie zur Abwrackprämie durchgeführt. Dabei kam heraus, dass Programme zur Erneuerung des Autobestands in Deutschland, Frankreich und USA mit Blick auf weniger Emissionen und mehr Verkehrssicherheit nicht die möglichen Verbesserungen bei Umweltschutz und Verkehrssicherheit erreicht.

Im Zentrum der 70-seitigen Studie stehen drei der umfangreichsten staatlich geförderten Abwrackprogramme, die im Gefolge der Wirtschaftskrise 2008 mit dem vorrangigen Ziel der Konjunkturbelebung eingeführt wurden.

Die Studie untersucht die Auswirkungen auf die CO2- und NOx-Emissionen von 2,8 Millionen Transaktionen, bei denen in Deutschland Frankreich und den USA Altwagen im Rahmen von Abwrack-Programmen gegen Neuwagen ausgewechselt wurden. Die Autoren des Berichts ermittelten den Geldwert der einzelnen Programme und identifizierten die Schlüsselelemente für eine erfolgreiche Umsetzung von Umwelt- und Sicherheitszielen.

In den USA führten die gezielten Anreize zwar zu positiven Ergebnissen durch Kraftstoffeinsparungen. Jedoch waren diese Anreize nicht optimal auf Verbrauchsverbesserung oder den Schadstoffreduzierung abgestimmt. In Deutschland wurden viele Kleinwagen gegen Mittelklassefahrzeuge eingetauscht, was die Wirksamkeit reduzierte. In Frankreich profitierte die Wirksamkeit von einem CO2-Limit als Teil der Typenzulassung für Neuwagen wie auch von der Abwrackung vor allem sehr alter, stark emittierender Fahrzeuge. Andererseits führten diese Auflagen zu einem sehr hohen Anteil von Dieselfahrzeugen unter den Neuzulassungen, was die Wirkung auf NOx-Emissionen reduziert.

Obwohl die drei Programme insgesamt zur Verminderung von CO2–Emissionen beitrugen, waren die monetarisierten Auswirkungen gering. Sie liegen bei knapp fünf Millionen Euro in den USA und weniger als zehn Millionen Euro in Frankreich und Deutschland. Die monetarisierten Auswirkungen bei den NOx-Emissionen scheinen dagegen deutlich höher zu sein: Sie belaufen sich den Berechnungen zufolge auf knapp 300 Million Euro in Deutschland und den USA sowie etwa 100 Millionen Euro in Frankreich.

In den USA dürfte das dortige Abwrackprogramm rund 2800 schwere Verletzungen vermeiden helfen, davon 40 mit tödlichem Ausgang. In Deutschland gehen die Experten von 60 Verkehrstoten und 6100 Schwerverletzten weniger infolge der Abwrackprämie aus. Für Frankreich werden lediglich 330 Schwerverletzte weniger veranschlagt, von denen 20 gestorben wären.

Die Zielsetzung von Abwrackprogrammen sollten sehr genau durchdacht werden, so das Fazit der Studie. Nur wenn die Bedingungen und Anreize für die Verschrottung von Altwagen und den Kauf von Neuwagen differenziert gesetzt werden, lassen sich optimale Ergebnisse erzielen. Abwrackprämien bieten zwar das Potenzial, Ziele wie die Verringerung von Schadstoffemissionen zu erreichen. Sie haben dies jedoch aufgrund ihrer Ausgestaltung nicht in dem möglichen Maß getan.

Die Studie „Car Fleet Renewal Schemes: Environmental and Safety Impacts“ wurde von der niederländischen Forschungs- und Beratungsorganisation TNO gemeinsam mit Experten des Weltverkehrsforums und des Umweltdirektorats der OECD erstellt. Die Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit wurden vom niederländischen Institut für Verkehrssicherheitsforschung (SWOV) analysiert.

Initiiert wurde das Projekt wurde vom Weltverkehrsforum der OECD, dem OECD-Umweltdirektorat sowie der unabhängigen Stiftung FIA Foundation (Großbritannien) unter dem Dach der Global Fuel Economy Initiative (GFEI). Die GFEI arbeitet mit Ländern zusammen, um auf nationaler Ebene den Kraftstoffeffizienz zu erhöhen und so den globalen CO2-Ausstoß des Straßenverkehrs bis 2050 zu senken. (ampnet/nic)

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