Seit 40 Jahren verfügt Daimler über eine eigene Forschungsabteilung. Im November 1969 gab Hans Scherenberg das Startsignal zur Gründung der Daimler-Benz-Forschung. Sie schafft die Grundlagen für viele wichtige Entwicklungen der Kraftfahrzeugtechnik, beispielsweise des Anti-Blockier-Systems, des Airbag und des Navigationssystems. Formal wird der Forschungsbereich zwar erst 1971 vom Vorstand etabliert, doch die Vorbereitungen beginnen sofort, nachdem Scherenberg, Vorstandsmitglied für die Entwicklung, seinem Mitarbeiter Hans-Joachim Förster den Auftrag zum Aufbau gegeben hatte.
Scherenberg leitete die Notwendigkeit aus drängenden Fragen der Zeit ab – nach Autoantrieben mit geringeren Emissionen beispielsweise und auch nach immer sichereren Fahrzeugen. Der promovierte Ingenieur wusste, dass das Unternehmen fundierte Antworten benötigt, um weiterhin in der Automobiltechnik ganz vorn zu sein und Maßstäbe zu setzen. Förster legte im November 1969 ein umfassendes Organisationsschema vor. Er hatte sehr klare Vorstellungen davon, wie die Forschung eines Automobilherstellers wichtige Erkenntnisse für die Serienfertigung von Fahrzeugen erbringen kann. Die frühen Fachgebiete heißen „Zukunft – Umwelt – Verkehr“, „Fahrzeug“, „Antrieb“ und „Technische Physik“. Sie deckten alle Fragestellungen der damaligen Zeit ab, beispielsweise emissionsarme Verbrennungsmotoren, Elektrofahrzeuge, stufenlose Getriebe, Sensoren, Assistenzsysteme, Fahrwerktechnik, Bremstechnologie, und Scheinwerfer, aber auch gesellschaftliche Entwicklungen für die Mobilität der Zukunft. Ende der 1960er Jahre waren viele der Forschungsgebiete äußerst visionär und wurden nicht von jedem in allen Details verstanden. Das machte die Etablierung der Konzernforschung nicht immer leicht.
So war der Aufbau des Bereichs in den Anfängen mühsam. Nicht zuletzt die Ölkrise des Jahres 1973 machte aber deutlich, wie wichtig fundierte Erkenntnisse sind, um Zukunftsfragen zu beantworten. (ampnet/jri)
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