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Wirkung von Apps bei den Autofahreren wird noch überschätzt

Autofahrer wissen wenig über Apps, die Applikationen bei Smartphones. Zu diesem Ergebnis kam kürzlich eine Studie von Frost & Sullivan. Danach ist die gängige Auffassung, dass der Bekanntheitsgrad und die Nutzung derartiger Anwendungen zunehme, offenbar noch falsch. Unter den europäischen Autobesitzern sind Apps und ihre Möglichkeiten nur wenig bekannt und ihre tägliche Nutzung deswegen stark beschränkt.

Die aktuelle Studie von Frost & Sullivan untersuchte anhand der Antworten von 1911 Befragten in Deutschland, Italien, Großbritannien und Frankreich deren Präferenzen und Bereitschaft, für Smartphone-Apps zu zahlen bzw. diese beim Autofahren einzusetzen. Gemessen wurde die Nutzung von Infotainment- und App-Lösungen sowie die Präferenzen im Hinblick auf bestehende und potentielle neue Infotainment-Konzepte.

“Die beliebtesten Anwendungen für Smartphones sind Navigationsdienste und aktuelle Verkehrsinformationen. Sie werden jedoch weniger als eine Stunde pro Tag genutzt“, berichtet Praveen Chandrasekar, Research Analyst bei Frost & Sullivan. „Der Schwerpunkt sollte also für Autohersteller, die fahrzeugbezogene Apps hinzufügen wollen, auf dem Angebot von grundlegender Fahrzeug- und Fahrinformation liegen, wobei beachtet werden sollte, dass diese Apps in der ersten Zeit nur in begrenztem Maße genutzt werden dürften.“

Zurzeit bekommen Autobesitzer die meisten Apps kostenlos. Weil sie im Lauf der Zeit von derartigen Basisanwendungen abhängiger werden, dürfte sich die Nutzung verstärken. Auch die Nutzung von Anwendungen, die im Moment noch als zweit- und drittrangig eingestuft werden, könnte zunehmen. „Autohersteller sollten jedoch nicht damit rechnen, dass fahrzeugbezogene Apps zu signifikanten Umsatzsteigerungen führen“, meint Chandrasekar. „Fahrzeugbezogene Apps könnten vielmehr zusammen mit eingebauten HMI-Konzepten als Zugpferd für mehr Autoverkäufe insgesamt unter den Automarken fungieren, die diese Technologien einsetzen.“

Die Umfrage hat ergeben, dass Autobesitzer Bluetooth-Verbindungen gegenüber Kabelverbindungen bevorzugen. Mit den kontinuierlichen Fortschritten in der Bluetooth-Technologie ist zu erwarten, dass diese in der Meinung von Autobesitzern zum Standard wird. Während Bluetooth-Verbindungen als Zusatzoptionen angeboten werden könnten, könnten Autohersteller letztendlich gezwungen sein, diese als Standardausrüstung zu inkludieren. Die beliebteste HMI-Konzept-Kombination verwendet individuelle Tasten (für Input) und Sichtanzeige (für Output).
Dies sollte der Schwerpunkt für alle HMI-Systementwicklungen sein.

Laut Umfrage sind weitere wichtige fahrzeugbezogene Merkmale eine einfache Handhabung, Leistung, innovative Technologie und intelligente Nutzung des Innenraums. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die drei verkaufsstärksten Marken - BMW, Audi und Volkswagen - mit diesen Merkmalen in Verbindung gebracht werden. Andere Automarken, die sich einen Wettbewerbsvorteil bei zukünftigen Käufern verschaffen möchten, sollten sich daher auf diese Faktoren konzentrieren und die Eingliederung derartiger Merkmale in ihre Fahrzeuge auf den Markt bringen. (ampnet/Sm)


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