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Renault hat neue Produktionsstrategie

Mit einem neuen Strategieplan für kontinuierliches Wachstum ordnet Renault seine Produktion neu und stimmt sie noch besser auf die einzelnen Märkte ab. In Westeuropa wird sich das Unternehmen in Zukunft hauptsächlich auf den Bau von Mittel- und Oberklassefahrzeugen sowie leichten Nutzfahrzeugen konzentrieren. Hinzu kommen Elektrofahrzeuge und -motoren sowie die zugehörigen Batterien. In den aufstrebenden Wachstumsmärkten Osteuropas, Asiens und Lateinamerikas wird der Konzern seine Produktionskapazitäten weiter ausbauen, um die dort verkauften Modelle vor Ort zu wettbewerbsfähigen Bedingungen herstellen zu können.

Ziel der neuen Produktionsstrategie ist es, die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit jedes Standorts dauerhaft zu gewährleisten. In Westeuropa gingen die Verkäufe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen zwischen 2007 und 2010 um 20 Prozent zurück. Deshalb wird das Unternehmen in dieser Region künftig in den Bau von Fahrzeugen und Antriebsstrangkomponenten investieren, die einen höheren Deckungsbeitrag erwirtschaften. Steigende Absatzzahlen versprechen sich die Franzosen von der Allianz mit Nissan und der strategische Kooperation mit Daimler.

Frankreich soll als Zentrum der Elektrofahrzeug-Produktion des Konzerns etabliert werden. Dazu kommt der Bau eines neuen Transporter-Modells ab 2013 im Werk Sandouville. Angesichts der europaweit sehr starken Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen von Renault erwartet der Automobilhersteller von diesem neuen Modell rund 100 000 Einheiten pro Jahr. Die neuen Modelle der gehobenen Klassen (Nachfolger von Laguna und Espace) werden ab 2014 in Douai hergestellt und basieren auf einer gemeinsam mit Nissan genutzten Plattform, was zu erheblichen Synergieeffekten führen wird.

Die Zukunft der vier spanischen Renault-Standorte ist ebenfalls gesichert. So wird auch das Motorenwerk Valladolid von der Allianz mit Nissan und der strategischen Kooperation mit Daimler profitieren. Darüber hinaus startet 2011 in Valladolid die Fertigung des Elektrofahrzeugs Twizy, während in Palencia weiterhin der Renault Bestseller Mégane gebaut wird. Das Werk Sevilla bleibt größter Getriebehersteller der Gruppe.

Das slowenische Werk Novo Mesto baut mit Twingo, Wind und Clio Campus wie bisher die Kompaktmodelle für den europäischen Markt. 2013 läuft hier zudem die Produktion des neuen, viersitzigen Smart für Daimler an.

Der Rückgang des westeuropäischen Marktes soll durch den Ausbau der Produktionskapazitäten in den wachstumsreichen Schwellenländern ausgeglichen werden. Die Verkäufe außerhalb Westeuropas machen heute bereits 37 Prozent des Fahrzeugabsatzes der Renault-Gruppe aus. Für 2011 wird ein Anteil von 43 Prozent erwartet. Zum Vergleich: 2000 waren es noch 17 Prozent. Investitionsschwerpunkte der Renault Gruppe werden Brasilien, Indien und Russland sein.

In Marokko wird das neue Werk Tanger 2012 seine erste Fertigungsstraße einweihen. Dort werden zunächst 30 Einheiten pro Stunde vom Band rollen. Die zweite Linie folgt 2013, um den steigenden Bedarf von preisgünstigen Einstiegsmodellen in Europa, Afrika, Mexiko und dem Mittleren Osten zu bedienen.

Bis 2012 werden insgesamt 23 Werke der Renault Gruppe einen neuen Produktionsanlauf bewältigen. Um dabei überall eine gleich hohe Qualität zu gewährleisten, hat Renault am 25. Mai 2010 das Global Training Center (GTC) in Flins in Frankreich eingeweiht. Die Investitionen in das Aus- und Weiterbildungszentrum belaufen sich auf vier Millionen Euro. Bis Ende 2010 wurden hier bereits mehr als 100 000 Trainingsstunden absolviert. (ampnet/jri)

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