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Wieviel PS braucht es?

Wieviel PS braucht ein Fahrzeug? Neben dem emotionalen Faktor spielt die Leistung eines Fahrzeugs für die Beschleunigung eine maßgebliche Rolle und ist damit auch ein Sicherheitsmerkmal, stellt der ADAC fest. Nämlich dann, wenn es beispielsweise ums Überholen auf der Landstraße oder das Einfädeln vom Beschleunigungsstreifen auf die Autobahn geht. Der Automobilclub hat daher die Beschleunigungswerte von knapp 600 Fahrzeugen aller Antriebsarten aus seinem Autotest verglichen. Das Ergebnis: In der Regel reicht „eine normale Motorisierung“ für eine gute Durchzugskraft aus, manche Fahrzeuge sind nach Einschätzung des ADAC für eine sichere Beschleunigung aber untermotorisiert.

Während die teuren Top-Modelle in der Regel mehr als ausreichend stark motorisiert sind, gibt es auch Basis-Versionen mit ausreichend Kraft auf dem Markt. Schwächere Motoren sind in Sachen Anschaffungspreis und häufig auch Kraftstoffverbrauch attraktiv.

Die Beschleunigungszeit wird üblicherweise von 0 auf 100 km/h angegeben. Im Alltag oft entscheidender ist jedoch die Durchzugskraft (auch Elastizität genannt) von 60 bis 100 km/h. Tempo 100 ist zum einen die maximal auf der Landstraße erlaubte Höchstgeschwidigkeit, zum anderen die empfohlene Geschwindigkeit für das Einfädleln vom 250 Meter langen Beschleuinigungsstreifen auf die rechte Autobahnspur. Als ausreichende Zeit sieht der ADAC hier zwischen 5,5 und acht Sekunden. Das Fahrzeug legt in dieser Zeit etwa 122 Meter bis 178 Meter zurück. Fahrzeuge, die im ADAC-Autotest weniger als 6,4 Sekunden für den Zwischensprint benötigen, werden mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet, bis 8,6 Sekunden gibt es die Note „befriedigend“. Ab elf Sekunden Beschleunigungszeit wird die Durchzugskraft als „mangelhaft“ eingestuft.

Die Elastizität hängt maßgeblich vom Gewicht ab. Als Faustregel gilt: Bei einem Leergewicht von 1000 Kilogramm reichen bei einem Auto in der Regel 80 PS (59 kW) zum sicheren Beschleunigen aus. Bei anderthalb Tonnen Gewicht ist eine Leistung von rund 120 PS (88 kW) zu empfehlen. Wiegt ein Fahrzeug 2500 Kilogramm, sollte der Motor rund 200 PS (147 kW) haben.

Der ADAC empfiehlt Autokäufern deshalb, bei der Wahl ihres Fahrzeugs nicht nur auf die übliche Beschleunigungsangbe von 0 auf 100 km/h zu achten, sondern auch auf die Durchzugskraft für den Zwischensprint von 60 km/h auf 100 km/h. Um hier akzeptable Werte zu erreichen, muss man nicht zum stärksten Modell greifen, zu wenig Leistung kann aber ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko darstellen. Einfließen in die Kaufentscheidung sollte jedoch auch das eigene Fahrprofil – sind häufig schwere Lasten wie Wohnwagen, Pferdeanhänger oder Boote zu ziehen, sollte man ohnehin höhere Leistungsstufen wählen. (aum)

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Für ein ausreichendes Beschleunigungsvermögen hält der ADAC folgende Mindestrelation zwischen Leistung und Fahrzeugewicht für empfehlenswert.

Für ein ausreichendes Beschleunigungsvermögen hält der ADAC folgende Mindestrelation zwischen Leistung und Fahrzeugewicht für empfehlenswert.

Foto: Autoren-Union Mobilität/ADAC

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