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Wird Hymer amerikanisch?

Die Gerüchteküche brodelt. Denn die Erwin-Hymer-Gruppe könnte verkauft werden. Mit rund 62 000 im Jahr gebauten Freizeit-Fahrzeugen ist die Firmengruppe, zu der etwa auch Bürstner und Dethleffs gehören, die europäische Nummer 1 unter den Herstellern von Campingmobilen. Angeblich will der US-amerikanische Konzern Thor Industries, zu dem auch Airstream gehört, die Mehrheit an der Erwin-Hymer-Gruppe übernehmen.

Während Thor Industries selbst in Europa eher weniger bekannt ist, sind die Airstream-Caravans auch hierzulande legendär. Die aus Alu gefertigten und bis heute aufwändig von Hand vernieteten silbrig glänzenden Wohnwagen sind Kult. Schließlich tauchen sie in etlichen amerikanischen Serien, Spiel- und Kinofilmen auf, US-Astronauten wurden nach ihrer Landung aus dem All mit ihnen zur medizinischen Untersuchung gefahren.

Angeblich sucht das börsennotierte Unternehmen Thor schon länger nach Beteiligungsmöglichkeiten in Deutschland. Mit Hymer würden die Amerikaner „ganz oben“ einsteigen. Und hätten damit auch ihren ersten Standort außerhalb der Vereinigten Staaten. Obendrein ist Hymer in Europa mindestens ebenso legendär wie Airstream in den USA. Über lange Zeit stand der Begriff „Hymermobil“, nicht nur in Deutschland, fast synonym für Reisemobile.

Sollte das Geschäft zustande kommen, entstünde ein echter Branchenriese. Denn Thor Industries sieht sich selbst mit rund 230 000 jährlich gefertigten Einheiten als weltweit größten Hersteller von Freizeit-Fahrzeugen. Branchenkenner wissen zu berichten, dass Thor Industries seine Marken immer autark weiterarbeiten lasse und von daher bei Hymer wohl wenig Eingriffe zu erwarten wären.

Die Erben von Firmengründer Erwin Hymer wollen Teile des Unternehmens oder gar die Mehrheit an der Firmengruppe verkaufen. Das ist mittlerweile ein offenes Geheimnis. Verhandelt werde auch mit anderen Interessenten; noch sei nichts entschieden, heißt es aus dem Firmensitz in Bad Waldsee. Man prüfe „mit großer Sorgfalt und ergebnisoffen verschiedene Optionen“. Weiter heißt es: „Neben einem potentiellen Börsengang zählt hierzu ebenso eine externe Beteiligung am Unternehmen. An oberster Stelle steht für die Familie Hymer, die Zukunfts‐ und Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe im besten Interesse aller Beteiligten nachhaltig sicherzustellen“. Das Unternehmen sei „in einem wachstumsstarken Markt aktiv, habe sich in den vergangenen Jahren äußerst dynamisch entwickelt und soll diesen erfreulichen Wachstumskurs auch in den folgenden Jahren erfolgreich fortsetzen können“. (ampnet/gp)

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Amerikanischer geht's kaum: alte Airstream-Werbung.

Amerikanischer geht's kaum: alte Airstream-Werbung.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Airstream

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Airstream und das Atomium in Brüssel.

Airstream und das Atomium in Brüssel.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Airstream

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