Er zählt optisch nicht unbedingt zu den besonders auffälligen Fahrzeugen. Typisch japanisch eben. Dennoch macht der Honda Accord als Kombi mit dem Modellzusatz Tourer nicht nur eine dynamische Figur, sondern wird dieser Bezeichnung auch voll und ganz gerecht. Es sind die inneren Werte, die den Wagen zu einem bequemen Reisewagen machen. Dank etlicher Assistenzsysteme auf Oberklasseniveau lassen sich ganz entspannt lange Etappen zurücklegen.
Honda bündelt auf Wunsch für die Topversion Executive des Accord eine Reihe von Assistenzsystemen. Das „Advanced Safety Paket“ beinhaltet nicht nur eine adaptive Geschwindigkeitsregelung, sondern auch einen aktiven Spurhalteassistenten mit leichten Lenkeingriffen. Die adaptive elektrische Servolenkung gibt zudem auch bei drohenden Instabilitäten durch Seitenwind oder rutschende Ladung Impulse an den Fahrer. Krönung des Sicherheitspaketes ist ein Bremsassistent, der bei zu dichtem Auffahren nicht nur optisch warnt, sondern im Fall einer drohenden Kollision auch mit zu 60 Prozent der vollen Bremsleistung selbst eingreift. Bei so viel Hightech verwundert es nicht, dass Honda auch ein Anhänger-Stabilisierungsprogramm nicht vergessen hat. Reiseherz, was willst du mehr?
Die Komfortausstattung ist nicht weniger beeindruckend. Dazu zählen unter anderem eine elektrisch betätigbare Heckklappe und eine Rückfahrkamera, die so platziert ist, dass sie sogar noch einen Teil des Nummernschildes mit erfasst und bestens ohne optische Hilfslinien im 7 Zoll großen Display auskommt. Auch das Navigationssystem mit Sprachsteuerung ist erfreulich einfach und intuitiv zu bedienen.
Das vor allem auf der Beifahrerseite bogenförmig geschwungene Armaturenbrett sorgt für ein großzügiges Raumgefühl. Eine breite Mittelkonsole trennt die beiden vorderen Plätze, deren Sitze ergonomisch gut ausgestaltet sind. Sie sind bequem und liegen eng an. Der Fahrersitz verfügt zudem über eine Memory-Funktion. Im Fond bietet der Accord ausreichend Bein- und Kopffreiheit. Trotz der doch recht schmalen Fensterlinie sitzen Mitfahrer hinten ausreichend hoch, um noch gute Sicht nach draußen zu haben.
Der Kombi ist nur zwei Zentimeter länger als die Limousine. Das Kofferraumvolumen fällt da mit 406 Litern für ein Auto dieser Größenordnung bescheiden aus. Schuld daran sind außer dem auf Stoßstangenhöhe angesetzten Laderaumboden auch die in das Gepäckabteil ragenden Ausbuchtungen der Hinterachsaufhängung. Dafür gibt es unter dem Kofferraum ein fast 70 Liter großes zusätzliches Ablagefach und nach Umklappen der Rücksitzlehnen eine so gut wie ebene Ladefläche.
Der 110 kW / 150 PS starke 2,2-Liter-Diesel liefert zwischen 1400 Umdrehungen in der Minute und 2500 U/min ausreichend Drehmoment, so dass früh geschaltet werden darf. Unterstützt wird der Fahrer dabei von einer Schaltpunktanzeige. Die Geräuschdämmung ist auch bei höherem Autobahntempo gut. Die Gangwechsel erledigt das Getriebe präzise, die Schaltgasse ist recht eng abgesteckt. Die Federung ist komfortabel ausgelegt. Das kommt dem Reisekomfort zugute. In Kurven führt die relativ weiche Abstimmung allerdings zu spürbaren Karosserieneigungen. Honda nennt einen EU-Normverbrauch von 5,9 Litern auf 100 Kilometer. Wir verbrauchten etwa 1,2 Liter mehr. Auch das ist ein Wert, der sich angesichts der Fahrleistungen immer noch durchaus sehen lassen kann. (ampnet/jri)
Daten Honda Accord Tourer 2.2 i-DTEC Executive
Länge x Breite x Höhe (m): 4,75 x 1,84 x 1,44
Motor: Vierzylinder Common Rail-Diesel, Direkteinspritzer, 2199 ccm
Leistung: 110 kW / 150 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment: 350 Nm bei 2000 - 2500 U/min
Verbrauch (nach EU-Norm): Durchschnitt 5,9 Liter
CO2-Emissionen: 155 g/km (Euro 5)
Höchstgeschwindigkeit: 207 km/h
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 9,7 s
Leergewicht/Zuladung: 1629 kg / 471 kg
Kofferraum: 406 - 1252 Liter
Anhängelast (gebremst): 1700 kg
Räder/Reifen: 17 J x 7,5 / 225/50 R 17
Basispreis: 35 690 Euro
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