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Russlands Automarkt schrumpft langsamer

Die internationale Automobilkonjunktur hat im April ein differenziertes Bild gezeigt. Während die drei großen Automobilmärkte China (+8 Prozent), Westeuropa (+8 Prozent) und die USA (+3 Prozent) sich positiv entwickelten, setzten Russland (-9 Prozent) und Brasilien (-26 Prozent) ihre Talfahrt fort. Dabei bleibt der westeuropäische Pkw-Markt auf Wachstumskurs. Nach vier Monaten und 4,9 Mio. neu zugelassenen Fahrzeugen steht der Markt mit knapp 8 Prozent im Plus.

In Westeuropa stiegen die Neuzulassungen im April um 8 Prozent auf 1,2 Mio. Einheiten – das beste April-Ergebnis seit 2008. In Spanien erhöhten sich die Neuzulassungen, nach leichtem Rückgang im März, wieder zweistellig (+21 Prozent). Ebenfalls zweistellig legte der italienische Pkw-Markt zu (+12 Prozent). Robuste Zuwächse erzielten auch der französische (+7 Prozent) und britische Markt (+2 Prozent). In Deutschland stiegen die Pkw-Neuzulassungen im April um 8 Prozent auf 315 900 Einheiten.

Die kleineren westeuropäischen Märkte entwickelten sich im April ebenfalls fast durchweg positiv. In den skandinavischen Ländern Dänemark (+17 Prozent), Finnland (+15 Prozent), Schweden (+10 Prozent) und Norwegen (+10 Prozent) erhöhte sich der Absatz jeweils zweistellig. Auch Griechenland (+25 Prozent), Irland (+10 Prozent), Belgien (+7 Prozent), Portugal (+6 Prozent), Österreich (+5 Prozent) und die Niederlande (+3 Prozent) entwickelten sich erfreulich. Einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat musste lediglich die Schweiz (-1 Prozent) hinnehmen.

Der US-amerikanische Markt für Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) erreichte im April mit knapp 1,5 Mio. Einheiten einen Zuwachs von 3 Prozent. Der Trend geht hier weiterhin zu den Light Trucks: Während die Pkw-Verkäufe im April um 6 Prozent zurückgingen und sich auf 609 900 Einheiten summierten, legte der Light Truck-Absatz um 11 Prozent auf 887 300 Fahrzeuge zu. Im bisherigen Jahresverlauf erhöhten sich die Light-Vehicle-Verkäufe in den USA um 3 Prozent auf rund 5,6 Mio. Neufahrzeuge.

Der chinesische Pkw-Markt legte im April erneut zu, wenn auch mit etwas langsamerer Geschwindigkeit als noch im Vormonat: Das Absatzvolumen lag bei knapp 1,7 Mio. Neuwagen, ein Zuwachs von gut 8 Prozent gegenüber April 2015. Offenbar setzt sich der positive Einfluss der halbierten Mehrwertsteuer für kleinmotorige Pkw fort. In den ersten vier Monaten 2016 stiegen die Pkw-Verkäufe um 9 Prozent, insgesamt wurden 7,1 Mio. Fahrzeuge abgesetzt.

Der japanische Pkw-Markt lag im April – erstmals seit 15 Monaten wieder – über Vorjahresniveau: Die Pkw-Nachfrage stieg um 2 Prozent auf 269 300 Einheiten. In den ersten vier Monaten 2016 ging der Absatz mit 1,5 Mio. Einheiten um rund 6 Prozent zurück.

In Indien verbuchte der Pkw-Markt im abgelaufenen Monat ebenfalls ein Plus (+11 Prozent), es wurden 242 100 Neuwagen verkauft. Für den Zuwachs dürften unter anderem verbesserte Finanzierungskonditionen verantwortlich sein. Von Januar bis April 2016 wuchs der indische Pkw-Markt um mehr als 4 Prozent auf 965 200 Einheiten.

Der russische Light-Vehicle-Markt verzeichnete erneut Verluste: Mit einem Minus von 9 Prozent (121 300 verkaufte Einheiten) schwächt sich der Rückgang jedoch weiter ab. Im Jahresverlauf liegen die Neuwagenverkäufe allerdings nach wie vor deutlich unter Vorjahreslevel (-15 Prozent). Das Verkaufsvolumen erreichte knapp 440 600 Einheiten und damit den niedrigsten Vier-Monats-Wert seit mehr als zehn Jahren.

In Brasilien fehlte dem Light-Vehicle-Markt auch im April jegliche Dynamik: Im vergangenen Monat wurden mit 157 800 Einheiten rund 26 Prozent weniger Fahrzeuge neu angemeldet als noch im Vorjahresmonat. Seit Januar verringerte sich das Neuzulassungsvolumen um knapp 28 Prozent auf 623 300 Fahrzeuge – steigende Arbeitslosigkeit, Inflation und hohe Zinsen boten dem brasilianischen Markt im ersten Tertial kaum Spielraum zur Erholung. (ampnet/Sm)

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